Michelstetten (Gemeinde Asparn an der Zaya)
Michelstetten (Dorf) Ortschaft Katastralgemeinde Michelstetten | ||
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Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Mistelbach (MI), Niederösterreich | |
Gerichtsbezirk | Mistelbach | |
Pol. Gemeinde | Asparn an der Zaya | |
Koordinaten | 48° 35′ 1″ N, 16° 25′ 33″ O | |
Höhe | 309 m ü. A. | |
Einwohner der Ortschaft | 219 (1. Jän. 2024) | |
Gebäudestand | 157 (15. Mai 2001 | )|
Fläche d. KG | 9,58 km² | |
Postleitzahl | 2151 Asparn an der Zaya | |
Statistische Kennzeichnung | ||
Ortschaftskennziffer | 05079 | |
Katastralgemeinde-Nummer | 15027 | |
Zählsprengel/ -bezirk | Michelstetten (31603 003) | |
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS |
Michelstetten ist ein Dorf, eine Katastralgemeinde und eine ehemalige eigenständige Gemeinde im Bezirk Mistelbach in Niederösterreich. Das Mehrstraßendorf am nördlichen Abhang der Leiser Berge hat 219 Einwohner (Stand 1. Jänner 2024)[1].
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gegend wurde seit der Jungsteinzeit immer wieder besiedelt. So wurde auf dem Halterberg an der Straße Michelstetten-Niederleis eine Wallanlage mit zwei Wällen und am Steinmandl („alte Stadt“) eine mächtige Ringwallanlage mit neolithischen, bronze- und urnenfeldzeitlichen Funden freigelegt.[2]
Nachgewiesen ist ein Herrschaftsgeschlecht der Michelstettner ab 1128. Es kam zu einem häufigen Besitzerwechsel. Oswald von Mor baute zwischen 1530 und 1550 das mittelalterliche Herrschaftshaus im Zentrum des Ortes in ein Renaissanceschloss um.[3] 1673 ging es in den Besitz der Grafen von Sinzendorf über. Nach einem Brand 1893 ist das Schloss in einem ruinösen Zustand.[2]
Die Pfarre wurde 1128 von Ernst I. von Hohenburg-Wildberg durch Ausscheiden aus der Mutterpfarre Oberleis gegründet. In der Reformationszeit war die Pfarre von 1571 bis 1627 protestantisch und wurde erst 1760/1761 wieder neu errichtet.[2]
Mit der NÖ. Kommunalstrukturverbesserung 1971 wurden die Gemeinden Michelstetten, Olgersdorf und die Marktgemeinde Asparn an der Zaya mit 1. Jänner 1972 zur Marktgemeinde Asparn an der Zaya vereinigt.[4]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Katholische Pfarrkirche Michelstetten hl. Veit
- Schulmuseum Michelstetten
Auf 800 m² und in historischen Klassenzimmern erfolgt die Dokumentation des österreichischen Schulwesens von frühen Klosterschulen über die Maria-Theresianische Schulordnung, Schulreform und Nationalsozialismus bis zum Schulgesetzwerk 1962.[5]
Das Niederösterreichische Schulmuseum in der stillgelegten Volksschule von Michelstetten wurde auf Initiative von Oberstudienrat und Volksschuldirektor Rudolf Lukschanderl gegründet[6] und 1980 mit der Bezeichnung „Vom Römergriffel zum Reichsvolksschulgesetz“ als Außenstelle des Weinlandmuseums Asparn eröffnet.[7] Ab 2005 erfolgte eine Neugestaltung und ein Umbau des Museums, den das Land Niederösterreich mit 290.000,- Euro unterstützte[8] und unter dem Namen Michelstettner Schule fand am 14. April 2007 die Wiedereröffnung statt.[9]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Manhartsberg. 7 von 34 Bänden. 4. Band: Leis bis Neusiedl. Sollinger, Wien 1834, S. 235 (Michaelstetten – Internet Archive).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Schulmuseum Michelstetten
- Michelstetten in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ a b c Dehio-Handbuch: Niederösterreich, nördlich der Donau, S. 734f, Horn/Wien 2010
- ↑ Schlossruine Michelstetten. In: NÖ-Burgen online. Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit, Universität Salzburg
- ↑ NÖ Kommunalstrukturverbesserungsgesetzes 1971
- ↑ Museumsmanagement Niederösterreich: Michelstettner Schule; abgerufen am 22. Juli 2017
- ↑ Schulmuseum Michelstetten: Über das Schulmuseum; abgerufen am 22. Juli 2017
- ↑ Museumsmanagement Niederösterreich: Michelstettner Schule; abgerufen am 22. Juli 2017
- ↑ 290.000 Euro für das Schulmuseum in Michelstetten; OTS0041, 8. Aug. 2006
- ↑ W. Seipel: Neues Museum, Ausgaben 1-2008