Mitternacher Ohe

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Mitternacher Ohe
Abschnittsnamensfolge: Schindelaubach → Röhrnachbach → Röhrnachmühlbach → Mitternacher Ohe
Die Mitternacher Ohe bei Eberhardsreuth unmittelbar vor dem Zusammenfluss mit der Großen Ohe von der Brücke der Bundesstraße 85 aus

Die Mitternacher Ohe bei Eberhardsreuth unmittelbar vor dem Zusammenfluss mit der Großen Ohe von der Brücke der Bundesstraße 85 aus

Daten
Gewässerkennzahl DE: 1784
Lage Bayerischer Wald
Flusssystem Donau
Abfluss über Große Ohe → Ilz → Donau → Schwarzes Meer
Quelle Quelle des Schindelaubachs: in der Talmulde zwischen Eschenberg, Märzenberg und Geiersberg bei Kirchdorf im Wald
48° 56′ 4″ N, 13° 17′ 28″ O
Quellhöhe ca. 841 m ü. NHN
Mündung bei Eberhardsreuth von rechts in die Große OheKoordinaten: 48° 49′ 32″ N, 13° 21′ 37″ O
48° 49′ 32″ N, 13° 21′ 37″ O
Mündungshöhe 433 m ü. NHN
Höhenunterschied ca. 408 m
Sohlgefälle ca. 17 ‰
Länge 23,6 km (ab Markbrunnen)
Einzugsgebiet 113,95 km²
Abfluss am Pegel Eberhardsreuth[1]
AEo: 113 km²
Lage: 1,4 km oberhalb der Mündung
NNQ (30.01.1963)
MNQ 1951–2006
MQ 1951–2006
Mq 1951–2006
MHQ 1951–2006
HHQ (05.12.1988)
100 l/s
512 l/s
2,02 m³/s
17,9 l/(s km²)
28,4 m³/s
67,8 m³/s

Die Mitternacher Ohe ist ein rechter Nebenfluss der Großen Ohe und wird wegen ihres großen Anteils am Einzugsgebiet der Großen Ohe und ihrer Zumündung tief an deren Unterlauf auch als dritter Quellfluss der Ilz bezeichnet. Sie verläuft in den Gebieten der Landkreise Freyung-Grafenau und Regen.

Ihre höchste Quelle ist der auf etwa 954 m ü. NHN entspringende Markbrunnen am Osthang des Eschenberges nördlich von Kirchdorf im Wald. Dessen Ablauf fließt südostwärts den Hang hinab und mündet auf etwa 804 m ü. NHN von links in den dort erst halb so langen Schindelaubach, der auch noch tiefer auf 841 m ü. NHN entspringt, aber ein etwas größeres Einzugsgebiet hat, weshalb er als hydrologischer Hauptoberlauf gilt.

Der Schindelaubach genannte Wasserlauf wendet sich dann um einen Ausläufer des Eschenbergs herum nach Südwesten und vereinigt sich östlich von Kirchdorf mit dem Aubach zum Röhrnachmühlbach. Dieser hält die Hauptrichtung Süd ein, wird nach der Aufnahme des Brucker Bachs von rechts an der Röhrnachmühle dann Röhrnachbach genannt und nachdem wiederum von rechts dann noch bei Kleinarmschlag (Gemeinde Eppenschlag) der Gernbach zugeflossen ist, als Mitternacher Ohe, die in nunmehr recht gewundenem Lauf insgesamt südostwärts fließt.

Längstenteils wird sie dabei von der Bundesstraße 85 auf dem Talgrund oder am Hang begleitet. Südöstlich der Ortschaft Mitternach der Gemeinde Schönberg mündet sie in die unterste Große Ohe, die wiederum nur etwa zwei Kilometer weiter abwärts östlich von Eberhardsreuth von rechts mit der auch Grafenauer Ohe genannten Kleinen Ohe zur Ilz zusammenfließt, die anfangs auch als Schönberger Ohe bezeichnet wird.

Vom Zusammenfluss der Oberläufe zur Mündung. Auswahl.

  • Röhrnach(mühl)bach, linker Oberlauf, 10,4 km mit Oberlauf Schindelaubach und 48,8 km²
  • Gernbach, rechter Oberlauf, 5,6 km mit Oberlauf Bannholzbach und 20,4 km²
  • Asbergermühlbach, von rechts, 6,2 km mit Gesamtstrang Mutzenwinklerbach → Gmünder Bach → Asbergermühlbach und 18,9 km²
  • Asberger Bach, von rechts
  • Kreuzbach, von links, 3,4 km und 4,1 km²
  • Spitzbach, von rechts, 3,2 km und 3,3 km²
  • Glotzinger Bach, von rechts
  • Gerlesreuther Bach, von rechts
  • Schabenbach, von rechts, 3,2 km und 3,3 km²
  • Fronreuther Bach, von links
  • Maukenreuther Bach, von rechts
  • Haibachmühlbach, von rechts, 4,1 km und 7,1 km²

Naturschutz und Renaturierung

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Am 11. Juni 1965 wurde an der Mitternacher Ohe ein Landschaftsschutzgebiet errichtet. Es hat den offiziellen Namen Schutz von Landschaftsteilen im Gebiet der Mitternacher Ohe von Gmünd bis Eberhardsreuth, Landkreis Grafenau und ist 670 Hektar groß. Von der Zehrermühle flussaufwärts ist die Mitternacher Ohe seit 1985 als Naturschutzgebiet geschützt. Dieses Schutzgebiet hat eine Fläche von 123 Hektar[2]. Um die Mitternacher Ohe ökologisch unter naturschutzfachlichen Gesichtspunkten aufzuwerten, wurde im Jahr 2002 mit wissenschaftlicher Begleitung durch die Technische Universität München mit dem Rückbau des Ausleitungskraftwerks „Zehrer Mühle“ begonnen. Beendet wurde die Maßnahme im Folgejahr 2003.[3]

Der Pegel der Mitternacher Ohe wird bei Eberhardsreuth gemessen.

Einzelnachweise

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  1. Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Donaugebiet 2006 Bayerisches Landesamt für Umwelt, S. 221, abgerufen am 4. Oktober 2017, Auf: bestellen.bayern.de (PDF, deutsch, 24,2 MB).
  2. Verordnung der Regierung von Niederbayern über das Naturschutzgebiet „Mitternacher Ohe“ abgerufen am 7. Mai 2023
  3. @1@2Vorlage:Toter Link/www.lfvbayern.deProjektbericht „Zehrer Mühle“, Landesfischereiverband Bayern e. V. (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven) (PDF; 2,4 MB) abgerufen am 14. Januar 2009