Monochoria

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Monochoria

Monochoria korsakowii

Systematik
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Monokotyledonen
Commeliniden
Ordnung: Commelinaartige (Commelinales)
Familie: Wasserhyazinthengewächse (Pontederiaceae)
Gattung: Monochoria
Wissenschaftlicher Name
Monochoria
C.Presl

Die Monochoria sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Wasserhyazinthengewächse (Pontederiaceae). Die etwa sieben Arten gedeihen im tropischen und subtropischen Afrika, Asien sowie Australien.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Illustration von Monochoria vaginalis
Habitus und Blüten von Monochoria korsakowii

Erscheinungsbild und Blätter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Monochoria-Arten sind meistens ausdauernde, wenige Arten sind aber unter ungünstigen Bedingungen einjährige, krautige Pflanzen. Sie wachsen als schwimmende Wasserpflanzen oder im Boden wurzelnde Sumpfpflanzen.[1] Die submersen und langen oder emersen und kurzen[2] Stängel sind aufrecht oder kriechend.

Die Laubblätter sind in grundständigen Rosetten angeordnet und sitzend oder am Stängel verteilt angeordnet und gestielt. Die einfachen Blattspreiten sind herz- bis spießförmig mit spitzem bis zugespitztem oberen Ende.[2] Die Blattadern verlaufen in Bögen[1].

Blütenstände und Blüten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die submersen bis die Wasseroberfläche erreichenden oder emersen[2] Blütenstandsschäfte besitzen an ihrer Basis große Hochblätter (Brakteen). Die rispigen, ährigen oder fast doldigen[1][2] Blütenstände werden im knospigen Zustand von einer Blattscheide eingehüllt[1] und enthalten bis zu 30 Blüten[2]. Bei manchen Arten ist eine gefaltete Spatha vorhanden, die manchmal ein eiförmiges bis schwanzförmiges Anhängsel besitzt[2]. Es sind nur kaum erkennbare bis kurze Blütenstiele vorhanden.[1]

Die nur einen Tag geöffneten[2] zwittrigen Blüten sind schwach zygomorph und dreizählig. Die sechs ungleichen Blütenhüllblätter sind nur an ihrer Basis verwachsen; die inneren drei sind breiter als die äußeren; sie sind während der Anthese ausgebreitet und winden sich später schraubig ein.[1] Die blauen oder weißen, kahlen Blütenhüllblätter sind schmal eiförmig bis lanzettlich mit spitzem oberen Ende[2]. Von den sechs an der Basis der Blütenhüllblätter inserierten Staubblätter besitzt eines einen langen Staubfaden, der seitlich einen aufrechten, schiefen Zahn besitzt und einen blauen, großen Staubbeutel,[1] der doppelt so lang ist wie bei den anderen[2]. Die anderen fünf Staubblätter sind fast gleich mit kahlen, geflügelten Staubfäden[2] und ihre Staubbeutel sind gelb, eiförmig sowie klein[1]. Die drei Fruchtblätter sind zu einem oberständigen, unvollständig dreikammerigen[2] Fruchtknoten verwachsen. Jede Fruchtknotenkammer enthält viele Samenanlagen. Der fadenförmige Griffel endet in einer beinahe ganzrandigen oder fein dreilappigen Narbe.[1] Die Nektarsekretion erfolgt durch Septalnektarien am Gynoeceum. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten (Entomophilie).[3]

Früchte und Samen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die eiförmigen Kapselfrüchte sind lokulizid und dreifächerig; sie enthalten 10 bis 200 Samen.[2] Die relativ kleinen, eiförmigen Samen besitzen schräg verlaufende Streifen und längs verlaufende Flügel.[1][2]

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Heimat der paläotropischen Gattung Monochoria sind das tropische und subtropische Afrika, Asien sowie Australien.

Einige Arten sind Neophyten in einigen tropischen und subtropischen Gebieten.[4]

Die meisten Arten gedeihen in stehenden Gewässern und sehr oft in Reisfeldern.

Monochoria hastata in Thailand
Monochoria korsakowii
Monochoria vaginalis

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gattung Monochoria wurde 1827 durch Karl Bořiwog Presl in Reliquiae Haenkeanae, 1 (2), S. 127[5] aufgestellt. Typusart ist Monochoria hastifolia C.Presl.[6] Synonyme für Monochoria C.Presl sind: Calcarunia Raf., Carigola Raf., Gomphima Raf., Limnostachys F.Muell.[7] Der Gattungsname Monochoria leitet sich vom griechischen Wort Mono für ein, einzeln ab und bezieht sich damit auf das einzelne Staubblatt, das sich von den anderen fünf unterscheidet[3].

Die Gattung Monochoria gehört zur Familie der Pontederiaceae.[8]

Es gibt etwa sieben[7] Monochoria-Arten:

Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beispielsweise Monochoria korsakowii wird als Futter für Geflügel und Vieh verwendet.[1] Von Monochoria vaginalis werden die grünen Pflanzenteile als Gemüse gegessen.[1]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i j k l Guofang Wu, Charles N. Horn: Pontederiaceae in der Flora of China, Volume 24, S. 40: Monochoria, S. 40 - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China, Volume 24 - Flagellariaceae through Marantaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2000. ISBN 0-915279-83-5
  2. a b c d e f g h i j k l m Charles N. Horn: Pontederiaceae: Monochoria, S. 38 - textgleich online wie gedrucktes Werk, Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico, Volume 26 - Magnoliophyta: Liliidae: Liliales and Orchidales, Oxford University Press, New York und Oxford, 2002. ISBN 0-19-515208-5.
  3. a b Eintrag in der Western Australian Flora. (Memento des Originals vom 21. März 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/florabase.calm.wa.gov.au zuletzt abgerufen am 11. Februar 2013
  4. Eintrag bei Pacific Island Ecosystems at Risk = PIER. zuletzt abgerufen am 11. Februar 2013
  5. Erstveröffentlichung eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
  6. Monochoria bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 11. Februar 2013.
  7. a b c d e f g h i j Monochoria. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 9. August 2018..
  8. Monochoria im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 11. Februar 2013.
  9. Raimondo et al., 2009: Monochoria in National Assessment: Red List of South African Plants. zuletzt abgerufen am 11. Februar 2013

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Monochoria – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien