Nabam

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Strukturformel
2NatirumionNabamanion
Allgemeines
Name Nabam
Andere Namen
  • Dinatrium-[N,N′-ethylenbis(dithiocarbamat)]
  • Dithane
  • Parzate
  • ENT 9106
  • Amersperse 280
  • DSE
Summenformel C4H6N2Na2S4
Kurzbeschreibung

farbloser, kristalliner Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 142-59-6
EG-Nummer 205-547-0
ECHA-InfoCard 100.005.043
PubChem 3032297
Wikidata Q1430329
Eigenschaften
Molare Masse 256,35 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[2]

Dichte

1,14 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

Zersetzung[1]

Löslichkeit
  • löslich in Wasser (200 g·l−1 bei 20 °C)[2]
  • nahezu unlöslich in den meisten organischen Lösemitteln[1]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[3] ggf. erweitert[2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 302​‐​335​‐​317​‐​410
P: 261​‐​273​‐​280​‐​501[4]
Toxikologische Daten

395 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[2]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Nabam ist ein Wirkstoff zum Pflanzenschutz und eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Dithiocarbamate und Natriumsalze.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nabam kann durch Reaktion von Ethylendiamin mit Kohlenstoffdisulfid in Natriumhydroxid gewonnen werden.[5]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nabam ist ein Feststoff, der löslich in Wasser ist.[2] Unter sauren Bedingungen zersetzt er sich zu Ethylendiamin.[6]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nabam wurde als Herbizid, Algizid und Fungizid verwendet.[7] Es wird als nicht systemisches Fungizid für Früchte, Nüsse, Gemüse und Zierpflanzen verwendet.[1]

Zulassung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nabam ist nicht in das Verzeichnis der in der Europäischen Union zugelassenen Wirkstoffe aufgenommen worden.[8] In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind keine Pflanzenschutzmittel mit diesem Wirkstoff zugelassen.[9]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Franz Müller, Peter Ackermann, Paul Margot: Fungicides, Agricultural, 2. Individual Fungicides. In: Ullmann’s Encyclopedia of Industrial Chemistry. Wiley-VCH Verlag, 2011, ISBN 978-3-527-30673-2, doi:10.1002/14356007.o12_o06.
  2. a b c d e Eintrag zu Nabam in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 24. Mai 2019. (JavaScript erforderlich)
  3. Eintrag zu Nabam im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  4. Datenblatt Nabam, analytical standard bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 24. Mai 2019 (PDF).
  5. Thomas A. Unger: Pesticide synthesis handbook. 1996, ISBN 0-8155-1401-8, S. 127 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. György Matolcsy, Miklós Nádasy, Viktor Andriska, Sándor Terényi: Pesticide chemistry, Band 32. Elsevier Science, 1989, ISBN 0-444-98903-X, S. 355–357 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Datenblatt Ethylenebisdithiocarbamate, disodium (Memento des Originals vom 11. Juni 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/potency.berkeley.edu der Carcinogenic Potency Database (englisch), abgerufen am 24. Mai 2019.
  8. Verordnung (EG) Nr. 2076/2002 der Kommission vom 20. November 2002: ... über die Nichtaufnahme bestimmter Wirkstoffe in Anhang I dieser Richtlinie sowie den Widerruf der Zulassungen von Pflanzenschutzmitteln mit diesen Wirkstoffen (PDF).
  9. Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Nabam in der EU-Pestiziddatenbank; Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz, Österreichs und Deutschlands, abgerufen am 8. März 2016.