Natriummolybdat

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Strukturformel
2NatriumionMolybdation
Allgemeines
Name Natriummolybdat
Andere Namen
  • Dinatriummolybdat
  • Natrii molybdas dihydricus
  • SODIUM MOLYBDATE (INCI)[1]
Summenformel Na2MoO4
Kurzbeschreibung

weißer geruchloser Feststoff[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
EG-Nummer 231-551-7
ECHA-InfoCard 100.028.683
PubChem 61424
DrugBank DB14496
Wikidata Q414518
Eigenschaften
Molare Masse 205,92 g·mol−1

241,95 g·mol−1 (Dihydrat)

Aggregatzustand

fest

Dichte
  • 3,72 g·cm−3[2]
  • 2,37 g·cm−3 (Dihydrat)[3]
Schmelzpunkt
  • 687 °C[2]
  • 100 °C (Dihydrat)[3]
Löslichkeit
  • leicht in Wasser (650 g·l−1 bei 20 °C)[2]
  • leicht in Wasser (560 g·l−1 bei 0 °C)[4]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]
keine GHS-Piktogramme

H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Natriummolybdat mit der Summenformel Na2MoO4 ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Molybdate, welche auch oft als Dihydrat[5] und Decahydrat vorkommt. Es ist das Natriumsalz der Molybdänsäure.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Natriummolybdat wurde erstmals durch Hydration synthetisiert.[6] Eine bekanntere Synthese ist das Auflösen von Molybdäntrioxid in Natronlauge bei 50–70 °C.[7] Das wasserfreie Salz wird durch Erhitzen auf mehr als 130 °C erzeugt.[8]

Auch die Herstellung durch Zusammenschmelzen von Molybdäntrioxid mit Natriumcarbonat ist möglich.[9]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Natriummolybdat ist ein weißer geruchloser Feststoff und bildet hydratisierte, glänzende, wasserlösliche Kristalle. Die Zersetzungstemperatur liegt bei 130 °C.[2] Natriumborhydrid reduziert das zentrale Molybdänatom zu einer niedrigeren Oxidationsstufe.[10]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Natriummolybdat wird als Analytisches Reagenz auf Alkaloide[11], zum Herstellen von Pigmenten und in der Medizin als Zusatzstoff in Sonden- oder Trinknahrung[12] sowie zur Herstellung anderer Molybdänverbindungen verwendet. In der Landwirtschaft nutzt man große Mengen als Dünger.[13][14]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eintrag zu SODIUM MOLYBDATE in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 19. September 2021.
  2. a b c d e f g h i Eintrag zu Natriummolybdat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 22. Dezember 2019. (JavaScript erforderlich)
  3. a b Datenblatt Sodium molybdate dihydrate, ≥99.5% bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 15. Mai 2017 (PDF).
  4. Eintrag zu Natriummolybdat bei ChemBlink, abgerufen am 30. September 2012.
  5. Externe Identifikatoren von bzw. Datenbank-Links zu Natriummolybdat-Dihydrat: CAS-Nummer: 10102-40-6, EG-Nummer: 600-158-6, ECHA-InfoCard: 100.133.776, PubChem: 16211258, ChemSpider: 10607845, Wikidata: Q27145167.
  6. Spitsyn, Vikt. I.; Kuleshov, I. M. Zhurnal Obshchei Khimii, 1951, 21, S. 1701–1715.
  7. E.R. Braithwaite, J. Haber: Molybdenum: An outline of its Chemistry and Uses. Elsevier Science B.V. Amsterdam 1994.
  8. Datenblatt Natriummolybdat bei Merck, abgerufen am 6. Juli 2010.
  9. Hermann Hager, Franz von Bruchhausen: Hagers Handbuch der pharmazeutischen Praxis. Band 5; ISBN 978-3-5406-2646-6, S. 283.
  10. Chi Fo Tsang and Arumugam Manthiram. Journal of Materials Chemistry, 1997, 7 (6), S. 1003–1006.
  11. Datenblatt Natriummolybdat-Dihydrat (PDF) bei Carl Roth, abgerufen am 25. Juni 2011.
  12. Produktinfos Fresubin
  13. W. Plant: Use of Lime and Sodium Molybdate for the Control of ‘Whiptail’ in Broccoli. In: Nature. 1950, 165, S. 533, doi:10.1038/165533b0.
  14. E. B. Davies: A Case of Molybdenum Deficiency in New Zealand. In: Nature. 1945, 165, S. 392, doi:10.1038/156392b0.