Natur- und Umweltpreis des Nordischen Rates

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Der Natur- und Umweltpreis des Nordischen Rates wird jährlich im Herbst beim Treffen des Nordischen Rates, einem Forum der nordischen Länder, vergeben – zusammen mit dem Film-, Literatur- und Musikpreis.

Der Natur- und Umweltpreis wird seit 1995 verliehen und ist mit 350.000 dänischen Kronen (47.000 Euro) genauso hoch dotiert wie die anderen Preise. Er soll das Bewusstsein über die Natur- und Umweltarbeit im Norden stärken und richtet sich an nordische Organisationen, Unternehmen oder Privatpersonen, die einen außergewöhnlichen Einsatz für die Natur und Umwelt geleistet haben.[1]

Zunächst werden Organisationen und Privatpersonen aufgefordert, Vorschläge einzureichen, bei denen die Kandidaten die Kriterien eines jährlich wechselnden Themas erfüllen – zum Beispiel in den Bereichen Energiesparen, Nachhaltigkeit oder Bewahrung der Kulturlandschaft. Im nächsten Schritt werden die nationalen Kandidaten ernannt.[1]

Nationale Komitees schlagen jeweils zwei Kandidaten aus dem jeweiligen Land oder autonomen Gebiet für das Finale vor. Dort wählt dann ein dreizehnköpfiges „nordisches Beurteilungskomitee“ den Gewinner aus. Dieses Komitee besteht aus jeweils zwei Vertretern der Länder Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden sowie jeweils einem Vertreter aus den autonomen Gebieten Åland, Färöer und Grönland.[1]

Verwaltet wird der Preis vom Sekretariat der dänischen Delegation für den Nordischen Rat, die ihren Sitz im Folketing, dem dänischen Parlament in Kopenhagen, hat.[1]

Preisträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Jahr Thema[2] Preisträger[2] Land[2] Begründung der Jury[2]
29. 2023 Textilrecycling Renewcell Schweden Schweden Das Unternehmen wurde für die Entwicklung von Methoden zum Recycling von Textilien ausgezeichnet.
28. 2022 Naturbasierte Lösungen Mariehamn Åland Åland Die Stadt wurde für die Schaffung eines Feuchtgebiets geehrt.[3]
27. 2021 Nachhaltige Ernährungssysteme Concito Danemark Dänemark Die Denkfabrik wurde für die Entwicklung einer Datenbank geehrt, die die CO2-Bilanz von über 500 Lebensmitteln in Dänemark erfasst.[4]
26. 2020 Biodiversität Jens-Kjeld Jensen Faroer Färöer Jensen hat die Biodiversität auf den Färöern untersucht und dokumentiert.[5]
25. 2019 Nachhaltigkeit bei Konsum und Produktion Greta Thunberg Schweden Schweden Thunberg wurde der Preis für ihr Engagement in der Klimadiskussion zuerkannt. Sie lehnte den Preis jedoch aus Protest gegen den Mangel an konkreten Maßnahmen zum Klimaschutz ab.[6]
24. 2018 Leben unter Wasser PISUNA Naturressourcerådet i Attu Gronland Grönland Die Einrichtung wurde für ihre Dokumentation der maritimen Umwelt geehrt.[7]
23. 2017 Müllfreie Gesellschaft RePack Finnland Finnland Das Unternehmen liefert Waren in wiederverwertbaren Verpackungen.[8]
22. 2016 Digitale Lösungen für eine nachhaltige Lebensweise Too Good To Go Danemark Dänemark Die App hilft Restaurants und Lebensmittelgeschäften, überschüssige Lebensmittel an die Bevölkerung zu verkaufen, die ihrerseits das Essen zu einem erschwinglichen Preis kaufen kann.[9]
21. 2015 Treibhausgasreduktion SEV Faroer Färöer Das Energieunternehmen wurde für seinen Einsatz für ökologische Energieerzeugung geehrt.[10]
20. 2014 Umweltschutz allgemein Reykjavík Island Island Die isländische Hauptstadt verwirklichte eine Reihe umweltpolitischer Initiativen, die Vorbildcharakter haben.[11]
19. 2013 Ressourceneffizienz Selina Juul Danemark Dänemark Die Dänin wurde für ihren Einsatz gegen die Verschwendung von Lebensmitteln geehrt.[12]
18. 2012 Biologische Vielfalt Olli Manninen Finnland Finnland Der Finne setzt sich in den nordischen Ländern für den Schutz der Wälder ein und schuf zu diesem Zweck mit dem Webportal nordicforests.org. ein länderübergreifendes Netzwerk.[13]
17. 2011 Nachhaltiger Tourismus Scandic Hotels Norwegen Norwegen Die Hotelkette wurde für die Reduzierung ihrer eigenen Umweltbelastung seit 1994 geehrt.[14]
16. 2010 Grüne Kapitalverwaltung Merkur Andelskasse, Ekobanken, Cultura bank Danemark Dänemark, Norwegen Norwegen, Schweden Schweden Die drei Banken würden für grünes Engagement und nachhaltige Prinzipien belohnt. Zum ersten Mal gab es drei Preisträger.[15]
15. 2009 Erhöhtes Naturbewusstsein I Ur och Skur („bei jedem Wetter“) Schweden Schweden Beitrag für das Verständnis von Natur bei Kindern
14. 2008 Weniger Energieverbrauch Unternehmen Marorka Island Island Entwicklung eines IT-Werkzeuges, das den Energieverbrauch in der Seefahrt wesentlich verringern kann
13. 2007 Nachhaltigkeit in der Stadt Albertslund Kommune Danemark Dänemark Verankerung der Umweltarbeit unter Mitbürgern und Unternehmen – z. B. durch Halbierung des Kohlendioxidausstoßes in der Gemeinde
12. 2006 Klimaveränderung und -anpassung Professor und Autor Bogi Hansen Faroer Färöer Forschung über das Klima und die Ozeanographie in den nordischen Meeresgebieten
11. 2005 Einsatz für die Kulturlandschaft im Norden Ann-Cecilie Norderhaug Norwegen Norwegen Beitrag zur Sicherung biologischer Werte
10. 2004 Coalition Clean Baltic Ostseeraum Verknüpfung der Umweltarbeit im Ostseeraum zu einem Netzwerk
9. 2003 Jugendumweltorganisation Luonto-Liittory Finnland Finnland Größte und älteste Jugendumweltorganisation im Norden
8. 2002 Professor Arne Næss Norwegen Norwegen Engagement in der ökologischen Philosophie und Entwicklung von Perspektiven
7. 2001 Mats Segnestam Schweden Schweden Einbeziehung von Umweltfragen in Entwicklungsprogramme
6. 2000 Umweltstiftung Bellona Norwegen Norwegen Arbeit gegen radioaktive Verschmutzung
5. 1999 Ålands Natur & Miljö Åland Åland Schaffung eines lokalen Netzwerkes für einen Ideenaustausch und dessen Umsetzung in der praktischen Umweltarbeit
4. 1998 Projekt Jarðvegsvernd und dessen Leiter Ólafur Arnalds Island Island Vermittlung von Kenntnissen über Erderosionen auf Island
3. 1997 Institut for Produktudvikling (IPU) an Dänemarks Technischer Universität Danemark Dänemark Leitende Rolle in der Entwicklung umweltfreundlicher Industrieprodukte
2. 1996 Inuit Circumpolar Conference (ICC) Gronland Grönland Aufrechterhaltung einer umweltgerechten Lebensweise der grönländischen Urbevölkerung
1. 1995 Forscher Torleif Ingelög Schweden Schweden Beitrag, die biologische Vielfalt in der rationellen Land- und Forstwirtschaft effektiv zu erhalten

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Natur- und Umweltpreis beim Nordischen Rat (englisch, dänisch, finnisch, isländisch, norwegisch, schwedisch)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Norden: About the Environment Prize, abgerufen am 11. November 2018 (englisch, dänisch, finnisch, isländisch, norwegisch, schwedisch)
  2. a b c d Norden: Previous prize winners and nominees (Memento des Originals vom 15. Mai 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.norden.org, abgerufen am 15. September 2010 (englisch etc.)
  3. City of Mariehamn in Åland wins 2022 Nordic Council Environment Prize. Abgerufen am 27. September 2023 (englisch).
  4. The Big Climate Database wins the 2021 Nordic Council Environment Prize. Abgerufen am 11. Dezember 2021 (englisch).
  5. Jens-Kjeld Jensen from the Faroe Islands wins the 2020 Nordic Council Environment Prize. Abgerufen am 29. Oktober 2020 (englisch).
  6. Greta Thunberg declines Nordic Council Environment Prize. Abgerufen am 3. Dezember 2019 (englisch).
  7. Winner of the Nordic Council Environment Prize 2018. Abgerufen am 11. November 2018 (englisch).
  8. The winner of the Nordic Council Environment Prize 2017. Abgerufen am 11. November 2018 (englisch).
  9. The winner of the Nordic Council Environment Prize 2016 is the Too Good To Go app from Denmark. Abgerufen am 4. Januar 2017 (englisch).
  10. Winner of the Nordic Council Nature and Environment Prize 2015. Abgerufen am 1. Dezember 2015 (englisch).
  11. The Winner of the Nordic Council Nature and Environment Prize 2014. Abgerufen am 13. Februar 2015 (englisch).
  12. Winner of the Nordic Council Nature and Environment Prize 2013. Abgerufen am 13. Februar 2015 (englisch).
  13. Prisvinnare 2012. Abgerufen am 29. November 2012 (schwedisch).
  14. Norden: Prisvinder 2011, abgerufen am 13. Juni 2011 (norwegisch)
  15. Norden: Three Nordic banks win the Nordic Council Nature and Environment Prize 2010, 3. Juni 2010, abgerufen am 15. September 2010 (englisch etc.)