Nikolaus Maier

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Nikolaus Maier (1891–1977)

Nikolaus Maier (* 23. März 1891 in Ringingen; † 20. Februar 1977 in Gammertingen) war ein deutscher römisch-katholischer Pfarrer und Heimatforscher.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Sohn von Valentin Maier (1863–1905) und Rosina Kraus (1864–1940) stammte aus einem alteingesessenen Bauerngeschlecht der Schwäbischen Alb.[1] Vom Ortspfarrer für den Besuch des Gymnasiums vorbereitet, legte Nikolaus Maier 1910 als Insasse des Erzbischöflichen Studienheims St. Fidelis in Sigmaringen das Abitur ab, um anschließend in Freiburg ein Theologiestudium zu beginnen. Hier weckten Vorlesungen bei Joseph Sauer sein Interesse für kirchliche Kunst und volkskundliche Themen. Nach Militärdienst und Verwundung im Ersten Weltkrieg bezog Maier das Priesterseminar in St. Peter (Hochschwarzwald) und empfing im Juni 1918 die Priesterweihe.

Trotz schwacher Gesundheit war Maier 45 Jahre im Priesterberuf tätig: Seine Vikarsjahre verbrachte er in Glottertal, Emmendingen, Sigmaringen und Hechingen; 1925 wurde Maier Kaplan in Straßberg (Zollernalbkreis). Von 1927 bis 1936 war er Pfarrer in Steinhofen, dann übernahm er die Pfarrei in Gammertingen, wo er bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1963 amtierte. Von 1950 bis 1962 war er zugleich Dekan; 1952 wurde Maier zum Geistlichen Rat ernannt.

Neben dem geistlichen Beruf war Maier ein Leben lang als Heimatforscher produktiv. Sein umfangreiches Schriftenverzeichnis listet die Erträge breit gespannter Interessen.[2] Er publizierte meist in Miszellenform, da dem Pfarrer für umfangreichere literarische Arbeiten keine Zeit zur Verfügung stand. Seine umfangreiche Materialsammlung zur Ikonografie des hl. Fidelis von Sigmaringen stellte er im Alter einem Kollegen zur Verfügung.[3]

Nach dem Zweiten Weltkrieg war Maier maßgeblich an der Reorganisation des Hohenzollerischen Geschichtsvereins beteiligt, der nach Zustimmung der französischen Militärregierung am 30. Juli 1948 mit neuen Statuen als Verein für Geschichte, Kultur und Landeskunde in Hohenzollern unter dem Vorsitz Maiers seine Arbeit wieder aufnahm. Bis 1964 leitete Maier den Verein[4]. 1949 erschien der erste Nachkriegsband der Hohenzollerischen Jahreshefte, 1951 wurde auf Maiers Initiative hin die Hohenzollerische Heimat[5] gegründet, ausdrücklich als „Kleinorgan“ für nichtprofessionelle Heimatforscher, wie Maier im Vorwort der ersten Ausgabe schrieb.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johann Adam Kraus: G.R. Nikolaus Maier. In: Hohenzollerische Heimat 27 (1977), S. 14–15.
  • Franz Hundsnurscher: Nikolaus Maier. In: Freiburger Diözesan-Archiv 102 (1982), S. 174 (Necrologicum Friburgense 1976–1980) (Digital).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Johann Adam Kraus: Die Familie Maier zu Ringingen. In: Hohenzollerische Heimat 17 (1967), S. 43–44.
  2. Vgl. Walter Bernhardt, Rudolf Seigel (Bearb.): Bibliographie der hohenzollerischen Geschichte, Sigmaringen 1975
  3. Richard Schell: Fidelis von Sigmaringen – der Heilige in den Darstellungen der Kunst aus vier Jahrhunderten. Sigmaringen 1977.
  4. Nominell hatte 1951 Franz Joseph Prinz von Hohenzollern (1891–1964) das Vereinspräsidium übernommen; faktisch leitete jedoch Maier den Verein auch in dessen Amtszeit bis 1964.
  5. In digitaler Form auf der Website des Hohenzollerischen Geschichtsvereins (Digital@1@2Vorlage:Toter Link/www.hohenzollerischer-geschichtsverein.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.)