Norbert Vornehm

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Norbert Vornehm (SPD) im April 2011

Norbert Vornehm (* 9. Februar 1955 in Stuttgart) ist ein deutscher Politiker und Gewerkschafter und war von Juli 2006 bis Juni 2012 Oberbürgermeister der Stadt Gera. Er ist langjähriges Mitglied der SPD, trat bei den Oberbürgermeisterwahlen aber als von der SPD sowie den Grünen und der Linken unterstützter, formal unabhängiger Kandidat an. 2012 wurde er als Oberbürgermeister abgewählt; 2014 scheiterte seine Kandidatur für das Amt des Oberbürgermeisters von Naumburg (Saale).

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Abitur 1974 am Stuttgarter Hegel-Gymnasium studierte er Verwaltungswissenschaften in Konstanz und Berlin. 1984 promovierte er an der Universität Konstanz zum Dr. rer. soc. (Doktor der Sozialwissenschaften) mit der Arbeit Norm und Funktion gewerkschaftlicher Basistrukturen in Wales (veröffentlicht 1985 unter dem Titel Organisation und Basis).

Berufliche Laufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab 1985 war Vornehm in zahlreichen politisch-wissenschaftlichen Funktionen tätig. Zunächst war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter für die Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen sowie für den SPD-Bundestagsabgeordneten Peter Conradi. Außerdem war er kurzzeitig (1985 bis 1986) Referent der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Köln. Von 1986 bis 1991 war er Mitglied des Hauptvorstandes der Gewerkschaft ÖTV.

Nachdem er unter anderem leitende Positionen in den Nahverkehrsbetrieben von Kassel und Heidelberg eingenommen hatte, wurde er 1996 zum Geschäftsführer der Geraer Verkehrsbetrieb GmbH (GVB) ernannt. 1998 wurde der GVB der Geraer Stadtwerke AG eingegliedert, Vornehm wurde deren Vorstandsvorsitzender.

Oberbürgermeister der Stadt Gera ab 2006[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch seine Tätigkeit in den Stadtwerken gehörte Vornehm zu den einflussreichsten Personen der Stadt Gera und wurde daher für die Oberbürgermeisterwahl 2006 von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und Linkspartei.PDS als formal unabhängiger Kandidat aufgestellt. Bei der Oberbürgermeisterwahl, deren erster Wahlgang am 6. Mai 2006 stattfand, erhielt Vornehm bereits einen deutlichen Vorsprung von rund 44,4 % der Stimmen vor dem damaligen Amtsinhaber Ralf Rauch, der 29,4 % der Stimmen erhielt. Im zweiten Wahlgang, der 14 Tage später stattfand, konnte Vornehm schließlich gegen Rauch die absolute Mehrheit (54,7 %) erlangen. Am 1. Juli 2006 wurde Vornehm in sein Amt als neuer Geraer Oberbürgermeister eingeführt.

In seiner Funktion als Oberbürgermeister wurde Vornehm am 1. Oktober 2006 zum Mitglied des Verwaltungsrates der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) berufen.

Für Aufsehen sorgte Ende 2006 Vornehms Ankündigung, an Geras zentralem Platz eines der modernsten kommunalen Servicecenter in Deutschland einzurichten, in dem die Bürger fast alle Behördengänge zentral erledigen können. Es wurde am 1. Dezember 2006 eröffnet.[1]

Im Oktober 2009 gehörte Vornehm mit seinem Erfurter Amtskollegen Andreas Bausewein zu den Initiatoren einer Unterschriftensammlung an der Thüringer SPD-Basis, die sich gegen die Koalitionsverhandlungen von SPD-Landeschef Christoph Matschie mit der CDU richtete.[2]

Niederlage bei der Oberbürgermeisterwahl in Gera 2012[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Wahl 2012 bewarb sich Vornehm erneut um das Amt des Oberbürgermeisters der Stadt Gera, scheiterte jedoch in der Stichwahl an Viola Hahn, die zur neuen Oberbürgermeisterin gewählt wurde.[3]

Niederlage bei der Oberbürgermeisterwahl in Naumburg (Saale) 2014[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Januar 2014 wurde bekannt, dass die Gemeinderatsfraktionen der SPD, FDP, Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke in Naumburg (Saale) Norbert Vornehm als gemeinsamen Kandidaten zur Oberbürgermeisterwahl aufstellen würden.[4] Bei der Wahl am 25. Mai 2014 landete Vornehm mit 14,83 % der Stimmen hinter Amtsinhaber Bernward Küper (53,95 %) und dem parteilosen Kandidaten Henrik Schumann (26,92 %) auf dem dritten Platz.[5]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vornehm ist verheiratet und Vater von zwei Kindern.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. StadtService für Gera eröffnet@1@2Vorlage:Toter Link/www.gera.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., gera.de, 1. Dezember 2006
  2. Unterschriftensammlung gegen Koalition mit CDU in Thüringer SPD (Memento des Originals vom 13. Oktober 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/de.reuters.com, Reuters, 10. Oktober 2009
  3. OTZ vom 7. Mai 2012: Hahn statt Vornehm: Machtwechsel an Geras Rathausspitze.@1@2Vorlage:Toter Link/www.wahlen-in-thueringen.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)
  4. Geras Ex-OB will offenbar OB in Naumburg werden. MDR Thüringen vom 15. Januar 2014. (Memento vom 22. Februar 2014 im Internet Archive)
  5. KDO: Vorläufiges Gesamtergebnis Oberbürgermeisterwahl Naumburg 25.05.2014 (Memento vom 27. Mai 2014 im Webarchiv archive.today)