Lopingium

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System Serie Stufe ≈ Alter (mya)
später später später jünger
P
 
e
 
r
 
m
Lopin­gium Changh­singium 251,9

254,2
Wuchia­pingium 254,2

259,9
Guada­lupium Capita­nium 259,9

265,1
Wordium 265,1

268,8
Roadium 268,8

272,3
Cisura­lium Kungu­rium 272,3

279,3
Artins­kium 279,3

290,1
Sakma­rium 290,1

295,5
Asselium 295,5

298,9
früher früher früher älter

Das Lopingium (auch Oberperm oder Oberes Perm, im deutschen Sprachgebrauch auch verkürzt zu Loping) ist in der Erdgeschichte die jüngste chronostratigraphische Serie bzw. geochronologische Epoche des Perm. Sie begann vor etwa 259,9 Millionen Jahren und endete vor etwa 251,9 Millionen Jahren.[1] Ihr zeitlich voraus geht die Guadalupium-Serie (Mittelperm). Ihr nach folgt die Untertrias-Serie.

Die Serie ist nach der Stadt Leping (乐平) in der Provinz Jiangxi im südlichen China benannt, genau gesagt nach einer älteren Transkription dafür. Der Name wurde von Ferdinand von Richthofen 1883 als „Loping Coal-bearing Series“ in die Literatur eingeführt. Er bezeichnete damit jedoch ursprünglich eine lithostratigraphische Einheit. Amadeus William Grabau, der Pionier der chinesischen Stratigraphie übernahm den Begriff als „Loping Series“. Er wurde später durch eine Autorengruppe um Jin Yugan als chronostratigraphische Serie definiert.

Definition und GSSP

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Die Basis der Lopingium-Serie (und der Wuchiapingium-Stufe) das Erstauftreten der Conodonten-Unterart Clarkina postbitteri postbitteri definiert. Die Serie endet mit dem Erstauftreten der Conodonten-Art Hindeodus parvus und dem Ende der negativen Kohlenstoff-Anomalie nach dem Höhepunkt des oberpermischen Massenaussterbens. Der GSSP des Lopingiums (und des Wuchiapingiums) ist das Penglaitan-Profil entlang des Flusses Hongshui, ungefähr 20 km östlich der Kreisstadt Laibin im Autonomen Gebiet Guangxi in Südchina.

Untergliederung

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Das Lopingium ist in zwei geologische Stufen unterteilt:

Regional werden weitere Stufennamen zur Untergliederung benutzt. Andere Seriennamen, die früher auch für das Lopingium Verwendung fanden sind: Tatarium und Dzhulfium. Sie haben allerdings nicht exakt die gleichen Grenzen bzw. repräsentieren nicht das gesamte Oberperm. Das Tatarium ist in überwiegend kontinentalen Sedimenten definiert und kann sehr schlecht mit dem in marinen Sedimenten definierten Lopingium korreliert werden. Das Dzhulfium entspricht im Wesentlichen nur dem Wuchiapingium. Nach Untersuchungen an Ammoniten aus der Amarassi-Formation in Timor fügte Furnish 1973 das Amarassium zwischen dem Ende des Guadalupiums und dem Beginn des Dzhulfiums ein.

Das Lopingium in Mitteleuropa

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In Mitteleuropa wurden zur Zeit des Lopingiums die obersten Teile des Rotliegend und der gesamte Zechstein abgelagert. Auch die basalen Schichten des Buntsandsteins werden noch in das oberste Lopingium datiert. Im Bereich der Ostalpen wurden der fluviatile Alpine Buntsandstein im äußersten Westen, anderweitig jedoch die Präbichl-Formation, die Mitterberg-Formation und die Gröden-Formation (Südalpen) sedimentiert. Auch der Verrucano und die Bellerophon-Formation fallen in diese Zeit.

Der Beginn des Lopings war von einer globalen Regression, einem Abfallen des Meeresspiegels, begleitet. Gleichzeitig kam es zu einem Massenaussterben, das als die erste Phase des globalen Aussterbeereignisses am Ende des Perms angesehen werden kann.[2]

Dieser Einschnitt mit seinen geographischen und ökologischen Veränderungen schuf die Möglichkeit einer Radiation innerhalb verschiedener Tiergruppen, die zwar rasch erfolgte, aber gegen Ende des Perms wieder erlosch. Diese Ereignisse führten zur Festlegung des Lopingiums als eigener Abschnitt des Perms.

Ein Beispiel für eine solche Radiation ist die Entwicklung der Pareiasauridae, die innerhalb von zwei Millionen Jahren eine große Formenvielfalt hervorbrachten. Sie besetzten die ökologischen Nischen, die nach dem Aussterben der großen Pflanzenfresser aus der Familie der Caseidae, die zu den Pelycosauriern gehören, frei wurde.

Einzelnachweise

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  1. 252,6 nach Brack et al. 2005
  2. Yugan Jin, Shuzhong Shen, Charles M. Henderson, Xiangdong Wang, Wei Wang, Yue Wang, Changqun Cao und Qinghua Shang: The Global Stratotype Section and Point (GSSP) for the boundary between the Capitanian and Wuchiapingian Stage (Permian). Episodes, 29(4), S. 253, Beijing 2006 ISSN 0705-3797
  • Peter Brack, Hans Rieber, Alda Nicora und Roland Mundil: The Global boundary Stratotype Section and Point (GSSP) of the Ladinian Stage (Middle Triassic) at Bagolino (Southern Alps, Northern Italy) and its implications for the Triassic time scale. Episodes, 28(4): 233–244, Beijing 2005 ISSN 0705-3797.
  • Amadeus William Grabau: Stratigraphy of China, Part 1, Palaeozoic and older. 528 S., Geological Survery of China, Beijing 1923
  • Yugan Jin, Shuzhong Shen, Charles M. Henderson, Xiangdong Wang, Wei Wang, Yue Wang, Changqun Cao und Qinghua Shang: The Global Stratotype Section and Point (GSSP) for the boundary between the Capitanian and Wuchiapingian Stage (Permian). Episodes, 29(4): 253–263, Beijing 2006 ISSN 0705-3797.
  • Yugan Jin, S. L. Mei, W. Wang, Xiangdong Wang, S. Z. Shen, Qinghau Shang und Z. Q. Chen: On the Lopingian Series of the Permian System. Palaeoworld, 9: 1–18, Nanjing 1998 ISSN 1871-174X
  • Yugan Jin, Qinghau Shang, Xiangdong Wang, Yue Wang und Jinzhang Sheng: Acta geologica sinica, Journal of the Geological Society of China, 73(2): 1999
  • Yugan Jin, Bruce R. Wardlaw, Brian F. Glenister und Galina V. Kotlyar: Permian chronostratigraphic subdivision. Episodes, 20(1): 10–15, Beijing 1997 ISSN 0705-3797.
  • Heinz Kozur: Late Permian Tethyan Conodonts from West Texas and their Significance for World-Wide Correlation of the Guadalupian-Dzhulfian Boundary. Geologisch-Paläontologische Mitteilungen der Universität Innsbruck, 16, S. 179–186, 1991 Online (PDF; 914 kB)
  • Ferdinand Freiherr von Richthofen: China. Bd.4: Beiträge zur Paläontologie von China: Abhandlungen. 288 S., Berlin, Reimer 1883
  • Bruce R. Wardlaw, Vladimir I. Davydov und Felix Gradstein: The Permian Period. S. 249–270 In: Felix Gradstein, Jim Ogg & Alan Smith (Hrsg.): A Geologic timescale. Cambridge University Press 2004, ISBN 978-0-521-78673-7