Oder-Havel-Kanal

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Oder-Havel-Kanal rund zwei Kilometer östlich von Eberswalde, Ragöser Damm, Blickrichtung Osten
Eberswalder Sicherheitstor/Wassertor
Obelisk auf dem Gelände der Werft Malz zur Erinnerung an den Kanalbau.

Der Oder-Havel-Kanal (OHK) ist eine Teilstrecke der Bundeswasserstraße Havel-Oder-Wasserstraße und erstreckt sich über 54 Kilometer Länge von der Havel südlich Oranienburg (Oranienburger Havel) bis zur Alten Oder (Oderberger Gewässer) bei Niederfinow. Zuständig für die Verwaltung ist das Wasser- und Schifffahrtsamt Eberswalde.

Verlauf

Der angenommene Beginn des eigentlichen Oder-Havel-Kanals ist die heutige Mündung der Oranienburger Havel. Er führt durch den Lehnitzsee, der früher nicht zur Havel gehörte und erreicht die Lehnitzschleuse. Weiter folgt der Kanal mehrheitlich dem früheren Malzer Kanal und ersetzt dann bis zu seinem östlichen Ende den älteren Finowkanal. Seine obere Scheitelhaltung erstreckt sich vom Oberwasser der Lehnitzschleuse bis zum Schiffshebewerk Niederfinow. Für die Wasserversorgung der Scheitelhaltung werden die natürlichen Ressourcen der Einzugsgebiete der Havel und der Werbelliner Gewässer und bei Trockenheit über die Müritz-Havel-Wasserstraße auch der Elde genutzt.

Geschichte

Die heutige Havel-Oder-Wasserstraße ist im Wesentlichen der am 17. Juni 1914 unter dem Namen Großschiffahrtweg BerlinStettin von Plötzensee bis Hohensaaten, vom bei der Einweihung anwesenden Kaiser Wilhelm II. sofort in Hohenzollernkanal umbenannte, eröffnete Wasserweg.[1] Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Hohenzollernkanal auf ganzer Länge (außer seinem kurzen Teil in West-Berlin) in Oder-Havel-Kanal umbenannt. Heute ist nur noch die Strecke zwischen Havel und Niederfinow (größtenteils die Scheitelstrecke) der Havel-Oder-Wasserstraße als Oder-Havel-Kanal definiert.[2]

Der Kanal weist folgende technischen Besonderheiten auf: Von der etwa 48 Kilometer langen Scheitelhaltung bestehen über 25 Kilometer als Dichtungsstrecke, wo der Kanalwasserspiegel höher als das umgebende Gelände liegt. Zur Begrenzung von Schäden im Umland bei einem Dammbruch sind am Pechteich und bei Eberswalde Sicherheitstore (Wassertore) eingebaut. Ein drittes Sicherheitstor bei Lichterfelde (Schorfheide) wurde beim Neubau der Lichterfelder Straßenbrücke ersatzlos entfernt. Bei Eberswalde führte eine 1910 erbaute Kanalbrücke über die Eisenbahnlinie Berlin–Stettin. Im Rahmen der Kanalerweiterung wurde die Kanalbrücke 2007 abgerissen. Vorher war für die Eisenbahn etwa 250 Meter weiter nördlich im verlegten Kanal (Neue Fahrt) ein Tunnelbauwerk errichtet worden. Der bis zu 28 Meter hohe Ragöser Damm (lange Zeit der weltweit höchste Kanaldamm, auch heute noch einer der höchsten) überquert das Ragöser Fließ, dessen Wasser durch einen Durchlass im Damm fließt. 1927–1934 wurde als Ersatz für die Schleusentreppe Niederfinow das Schiffshebewerk Niederfinow mit einer Hubhöhe von 36 Metern (zur Bauzeit der weltweit größte von einem Hebewerk bewältigte Höhenunterschied) errichtet. die Schleusentreppe blieb allerdings bis 1972 noch parallel zum Hebewerk in Betrieb. Zurzeit wird ein neues Schiffshebewerk nördlich des bestehenden errichtet.

Literatur

  • H.-J. Uhlemann: Berlin und die Märkischen Wasserstraßen. DSV-Verlag, Hamburg 1994.
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Einzelnachweise

  1. Festschrift zur Eröffnung des Großschiffahrtweges Berlin–Stettin 1914
  2. Wasser- und Schifffahrtsvwerwaltung des Bundes: 100 Jahre Havel-Oder-Wasserstraße, Seite 35

Koordinaten: 52° 51′ 35″ N, 14° 0′ 24″ O