Olympische Sommerspiele 1980/Leichtathletik – Diskuswurf (Frauen)

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Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin Diskuswurf
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 18 Athletinnen aus 11 Ländern
Wettkampfort Olympiastadion Luschniki
Wettkampfphase 31. Juli 1980 (Qualifikation)
1. August 1980 (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Evelin Jahl (Deutschland Demokratische Republik 1949 GDR)
Marija Petkowa (Bulgarien 1971 BUL)
Tatjana Lessowaja (Sowjetunion 1955 URS)
Das Luschniki-Stadion während der Eröffnungsfeier dieser Spiele

Der Diskuswurf der Frauen bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau wurde am 31. Juli und 1. August 1980 im Olympiastadion Luschniki ausgetragen. Achtzehn Athletinnen nahmen teil.

Wie schon bei den Olympischen Spielen 1976 siegte Evelin Jahl aus der DDR, vor vier Jahren war sie noch als Evelin Schlaak an den Start gegangen. Sie gewann vor der Bulgarin Marija Petkowa und Tatjana Lessowaja aus der Sowjetunion.

Für die DDR gingen neben der Olympiasiegerin außerdem Gisela Beyer und Margitta Pufe, frühere Margitta Droese bzw. Margitta Ludewig, an den Start. Beide erreichten das Finale. Beyer wurde Vierte, Pufe Fünfte.
Werferinnen aus der Schweiz, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil. Athletinnen aus der Bundesrepublik Deutschland waren wegen des Olympiaboykotts ebenfalls nicht dabei.

Bestehende Rekorde

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Weltrekord 71,80 m Marija Petkowa (Bulgarien 1971 Bulgarien) Sofia, Bulgarien 13. Juli 1980[1]
Olympischer Rekord 69,00 m Evelin Jahl – unter dem Namen Evelin Schlaak (Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR) Finale OS Montreal, Kanada 29. Juli 1976

Rekordverbesserung

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Die Olympiasiegerin Evelin Jahl aus der DDR verbesserte ihren eigenen olympischen Rekord im Finale am 1. August zweimal:

  • 69,76 m – zweiter Versuch
  • 69,96 m – dritter Versuch

Durchführung des Wettbewerbs

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Die Athletinnen traten am 31. Juli zu einer Qualifikationsrunde an. Acht von ihnen – hellblau unterlegt – übertrafen die direkte Finalqualifikationsweite 60,00 m. Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmerinnen nicht erreicht. So wurde das Finalfeld mit vier weiteren Wettbewerberinnen – hellgrün unterlegt – nach den nächstbesten Weiten auf zwölf Teilnehmerinnen aufgefüllt. Das finale wurde am 1. August ausgetragen.

31. Juli, 10:00 Uhr: Qualifikation
1. August, 17:00 Uhr: Finale[2]

Anmerkung:
Alle Zeiten sind in Ortszeit Moskau (UTC+3) angegeben.

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
x ungültig
Faina Melnik, 1976 Olympiasiegerin, schied hier mit 53,76 m bereits in der Qualifikation aus

Datum: 31. Juli 1980, 10:00 Uhr[3]

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Weite
1 Margitta Pufe Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 65,52 m 65,52 m
2 Marija Petkowa Bulgarien 1971 Bulgarien 65,02 m 65,02 m
3 Gisela Beyer Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 62,86 m 62,86 m
4 Tatjana Lessowaja Sowjetunion 1955 Sowjetunion 62,20 m 62,20 m
5 Swetla Boschkowa Bulgarien 1971 Bulgarien 58,96 m 60,84 m 60,84 m
6 Florența Tacu Rumänien 1965 Rumänien 60,40 m 60,40 m
7 Galina Murašova Sowjetunion 1955 Sowjetunion 54,56 m 60,32 m 60,32 m
8 Evelin Jahl Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 57,86 m 60,22 m 60,22 m
9 Zdeňka Bartoňová Tschechoslowakei Tschechoslowakei x 59,48 m 57,78 m 59,48 m
10 Meg Ritchie IOCIOC Großbritannien 58,66 m x x 58,66 m
11 Carmen Romero Kuba Kuba x x 58,60 m 58,60 m
12 Ágnes Herczegh Ungarn 1957 Ungarn 57,80 m 53,74 m 56,86 m 57,80 m
13 María Cristina Betancourt Kuba Kuba 54,16 m x 57,62 m 57,62 m
14 Katalin Csőke Ungarn 1957 Ungarn x 56,84 m 57,38 m 57,38 m
15 Gael Mulhall IOCIOC Australien 54,90 m 54,58 m 53,32 m 54,90 m
16 Faina Melnik Sowjetunion 1955 Sowjetunion 51,64 m 53,76 m x 53,76 m
NM Ludovina de Oliveira Mosambik Volksrepublik 1975 Mosambik x x x ogV
DNS Ulla Lundholm Finnland Finnland

Datum: 1. August 1980, 17:00 Uhr[3]

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch 4. Versuch 5. Versuch 6. Versuch Endresultat Anmerkung
1 Evelin Jahl Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 66,14 m 69,76 m OR 69,96 m OR 68,44 m 68,52 m 66,66 m 69,96 m OR
2 Marija Petkowa Bulgarien 1971 Bulgarien 67,68 m 65,36 m 67,66 m 65,56 m 67,68 m 67,90 m 67,90 m
3 Tatjana Lessowaja Sowjetunion 1955 Sowjetunion 64,12 m x 65,72 m 64,84 m 67,40 m 66,20 m 67,40 m
4 Gisela Beyer Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 67,08 m 60,54 m x x 66,48 m 65,56 m 67,08 m
5 Margitta Pufe Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 51,72 m 64,84 m 61,24 m 58,70 m x 66,12 m 66,12 m
6 Florența Tacu Rumänien 1965 Rumänien x 64,06 m x 63,92 m 64,16 m 64,38 m 64,38 m
7 Galina Murašova Sowjetunion 1955 Sowjetunion 61,36 m 61,46 m 63,84 m x 63,02 m x 63,84 m
8 Swetla Boschkowa Bulgarien 1971 Bulgarien 56,82 m 63,14 m 61,70 m x 59,54 m 61,26 m 63,14 m
9 Meg Ritchie IOCIOC Großbritannien x 60,72 m 61,16 m nicht im Finale der
besten acht Werferinnen
61,16 m
10 Carmen Romero Kuba Kuba 60,86 m 59,44 m 60,06 m 60,86 m
11 Zdeňka Bartoňová Tschechoslowakei Tschechoslowakei 56,96 m 57,74 m 57,78 m 57,78 m
12 Ágnes Herczegh Ungarn 1957 Ungarn x 55,06 m x 55,06 m

Favoritinnen für den Olympiasieg waren die Goldmedaillengewinnerin von 1976 Evelin Jahl – damals unter ihrem Namen Evelin Schlaak – sowie die Bulgarin Marija Petkowa, die im Juli des Olympiajahres den Weltrekord in ihren Besitz gebracht hatte. Zum Kreis von Kandidatinnen mit Ansprüchen auf die weiteren vorderen Platzierungen gehörten die beiden DDR-Werferinnen Margitta Pufe, frühere Margitta Droese bzw. Margitta Ludewig, Vizeeuropameisterin von 1978 und zudem hier bereits Bronzemedaillengewinnerin im Kugelstoßen, sowie Gisela Beyer, Tatjana Lessowaja aus der UdSSR sowie die EM-Sechste Swetla Boschkowa aus Bulgarien. Auch die Olympiasiegerin von 1972 und Olympiavierte von 1976 Faina Melnik, UdSSR, war wieder dabei. Aber sie blieb ein Schatten ihrer selbst und schied als Sechzehnte der Qualifikation vorzeitig aus.

Jahl übernahm mit einem Wurf auf 69,76 m in der zweiten Runde die Führung. Damit verbesserte sie ihren eigenen olympischen Rekord von 1976 um 76 cm. Petkowa lag mit ihrem guten ersten Wurf auf 67,68 m an zweiter Stelle. Dritte war Beyer mit 67,08 m. Im dritten Durchgang verbesserte Jahl ihre Führungsweite noch einmal auf jetzt 69,96 m. Bis Runde fünf veränderte sich die Reihenfolge auf den Medaillenplätzen nicht. Mit ihrem fünften Versuch auf 67,40 m gelang Lessowaja dann der Sprung auf den Bronzeplatz, Beyer war jetzt Vierte. Im letzten Durchgang verbesserten noch zwei Athletinnen ihre Weiten: Margitta Pufe erzielte 66,12 m – das war am Ende Rang fünf – und die Rumänin Florența Tacu kam auf 64,38 m und erreichte damit Platz sechs. Vier von Evelin Jahls Versuchen hätten für die Goldmedaille gereicht. Sie hatte am Ende über zwei Meter Vorsprung auf Silbermedaillengewinnerin Marija Petkowa. Auf den Plätzen eins und zwei gab es die gleiche Rangfolge wie schon 1976. Tatjana Lessowaja gewann Bronze vor Gisela Beyer.[4]

Einzelnachweise

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  1. Athletics - Progression of outdoor world records (Women), Discus throw - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 5. November 2021
  2. Official Report, Games of the XXII Olympiad, Moscow 1980, v.3 (englisch/französisch), S. 17 (PDF, 28.260 KB), abgerufen am 5. November 2021
  3. a b Official Report, Games of the XXII Olympiad, Moscow 1980, v.3 (englisch/französisch), S. 91 (PDF, 28.260 KB), abgerufen am 5. November 2021
  4. Athletics at the 1980 Moskva Summer Games: Women's discus throw, archiviert bei wayback (Internet Archive), sports-reference.com (englisch), abgerufen am 5. November 2021