Fromental Halévy

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Fromental Halévy

Fromental Halévy (voller Name: Jacques Francois Elie Fromental Halévy, * 27. Mai 1799 in Paris; † 17. März 1862 in Nizza) war ein französischer Komponist.

Biographie

Halévy stammte aus einer jüdischen Familie (Lévy). Er erhielt seine Ausbildung ab 1809 am Pariser Konservatorium durch Berton und Cherubini und errang 1819 mit der Kantate "Herminie" den Prix de Rome. 1822 von Rom zurückgekehrt, wo er sich vorwiegend dem Studium der alten italienischen Kirchenmusik gewidmet hatte, versuchte er vergebens, seine Opern: "La Bohémienne" und "Pygmalion" auf einer der Pariser Opernbühnen zur Aufführung zu bringen.

Erst 1827 kam seine dritte Oper "L'artisan" auf die Bühne des Theaters Feydeau, machte aber wenig Glück. Auch mit "Le roi et le bâteller" (1828) hatte Halévy keinen Erfolg. Dagegen wurde die 1839 in der Italienischen Oper aufgeführte Oper "Clari" beifällig aufgenommen, wozu freilich auch der Umstand beitrug, dass die Malibran die Hauptrolle darin sang.

Seine nächstfolgende komische Oper "Le dilettante d'Avignon", fand unbedingten Beifall und infolgedessen auch auf auswärtigen Bühnen Eingang. Halévy ward nun bald Komponist des Tages und erhielt zahlreiche Aufträge, denen unter anderen die Ballette "Manon Lescaut" (1830) und "La tentation" (1832) ihre Entstehung verdanken.

Zwischen diese beiden Ballette fallen der Zeit nach die drei kleinen komischen Opern "Yelva", "La langue musicale" und "Les souvenirs de Lafleur".

Nachdem er noch 1834 Herolds unfertig hinterlassene Oper "Ludovic" vollendet, trat er mit seinem bedeutendsten Werk "La juive", hervor, welche Oper 1835 in der Großen Oper zum erstenmal aufgeführt wurde und ihm einen europäischen Ruf verschaffte.

In der That zeigt "Die Jüdin" Halévys dramatische Begabung, seine reiche melodische Erfindungskraft, endlich sein Geschick in der Behandlung der Singstimmen wie des Orchesters in so günstigem Lichte, dass dies Werk zu den klassischen Zierden der französischen großen Oper zu rechnen ist, wiewohl das massenhafte Aufgebot äußerer Effektmittel nachdem Vorgang Meyerbeers seinen künstlerischen Wert beeinträchtigt.

Als sein zweitbestes Werk ist die komische Oper "L'éclair" (Ende 1835) zu bezeichnen, in welcher er der von Auber eingeschlagenen Richtung folgt.

An diese schließen sich die mit mehr oder minder Beifall aufgeführten Opern " Guido et Ginévra", "Les treize", "Le drapier", "Le guitarréro", "La reine de Chypre" über das Leben der Katharina Cornaro, "Les mousquetaires de la reine", "Le val d'Andorre", "La tempête" und "Dame de pique" (letztere beiden mit Text von Eugène Scribe), "La magicienne" u. a.

Werk

Als Lehrer hat Halévy von 1816 an bis kurz vor seinem 17. März 1862 in Nizza erfolgten Tod mit seltenem Erfolg gewirkt; zu seinen Schülern zählen unter anderen Gounod, Victor Massé und Bazin.

Die gleiche künstlerische Tüchtigkeit bewies er als Orchesterdirigent der Italienischen Oper (1827-1829) und als Gesangsdirektor der Großen Oper (1829-1845).

Endlich gab ihm seine 1854 erfolgte Ernennung zum ständigen Sekretär der Pariser Akademie der schönen Künste Gelegenheit, sich vielfach als gewandter Schriftsteller und Redner zu zeigen. Seine Gedächtnisreden erschienen gesammelt als "Souvenirs et portraits" (1861) und "Derniers souvenirs et portraits" (1863).

Außer seinen Bühnenwerken hinterließ Halévy an Kompositionen nur einige Kirchenstücke, eine vierhändige Sonate und kleinere Stücke für Klavier. Seine Biographie schrieben sein Bruder León Halévy (2. Aufl., Paris 1863) und Pougin (Paris 1865).

Quelle