Paris–Roubaix 1900

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Rennergebnis
Sieger Dritte Französische Republik Émile Bouhours 7h 10' 30"
2. Deutsches Reich Josef Fischer + 18 min
3. Dritte Französische Republik Maurice Garin + 38:30 min
4. Dritte Französische Republik Lucien Itsweire + 56:30 min
5. Dritte Französische Republik Oscar Lepoutre + 1:55:30h
6. Dritte Französische Republik Edouard Simon + 3:29:30 h
7. Belgien Edouard Dubreucq + 3:37:30 h
8. Dritte Französische Republik Hippolyte Aucouturier + 4:01:30 h
9. Dritte Französische Republik Emilie Pagie + 5:04:30 h
10. Dritte Französische Republik Lucien Pothier + 5:39:30 h
Vor dem Start des Rennens in Paris

Das Eintagesrennen Paris–Roubaix 1900 war die fünfte Austragung des Radsportklassikers und fand am Sonntag, den 15. April 1900, statt.

Das Rennen mit motorisierten Schrittmachern ging von St. Germain aus über 268 (oder 269) Kilometer.[1] Es starteten 23 Profi-Radrennfahrer, von denen 10 das Ziel erreichten. Der Sieger Émile Bouhours absolvierte das Rennen mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 37,352 Kilometern pro Stunde. Er war ein Spezialist für Bahnrennen, der 1897, 1898, 1900 und 1902 französischer Stehermeister wurde und zahlreiche Weltrekorde aufstellte.[2]

Diese Austragung von Paris–Roubaix war von zahlreichen Stürzen gekennzeichnet.[2] Als Schrittmachermaschinen waren Motorräder sowie Automobile zulässig; da zudem parallel ein Motorrad- und ein Automobilrennen absolviert wurden, kam es zu einiger Verwirrung und führte in der Folge auch zu Unfällen. So ereignete sich unterhalb des Croix de Noailles im Zentrum des Waldes von Saint-Germain-en-Laye ein Zusammenstoss zwischen zwei Motorrädern, wobei 20 Zuschauer verletzt wurden. Unter den Verletzten fand sich die Ehefrau des Deputierten Bos, der daraufhin die Annullierung des gesamten Rennens verlangte.[3]

Der Lokalmatador Maurice Garin erreichte die Radrennbahn in Roubaix als Dritter und weigerte sich, die vorgeschriebenen sechs Runden dort zu fahren: „Ich bin in Roubaix angekommen, das reicht mir.“ Er beschuldigte seine Konkurrenten, ihm den Weg versperrt zu haben, unterzeichnete das Kontrollbuch, das ihm hinterhergetragen wurde, „mit Verachtung“ und verließ die Radrennbahn Richtung Innenstadt. Trotz seiner Weigerung, die letzten Runden zu fahren, wurde er als Dritter gewertet.[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Philippe Bouvet, Pierre Callewaert, Jean-Luc Gatellier: Paris–Roubaix. Die Hölle des Nordens. Delius Klasing, Bielefeld 2011, ISBN 978-3-7688-3268-7.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Paris–Roubaix 1900 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Paris - Roubaix 1900. In: radsportseiten.net. Abgerufen am 31. Mai 2015 (englisch).
  2. a b 1900 Paris - Roubaix bicycle race complete results. In: BikeRaceInfo. Abgerufen am 28. Mai 2015 (englisch).
  3. Philippe Conrate/Pascal Sergent: Entre Paris et Roubaix. Petites histories d’une grande classique. Éditions Alan Sutton, Saint-Cyre-Sur-Loire 2006, ISBN 2-84910-411-6, S. 19.
  4. Philippe Conrate/Pascal Sergent: Entre Paris et Roubaix. Petites histories d’une grande classique. Éditions Alan Sutton, Saint-Cyre-Sur-Loire 2006, ISBN 2-84910-411-6, S. 20.