Pottschach

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Blick auf Pottschach von der Gfiederwarte

Pottschach ist eine Katastralgemeinde von Ternitz im Bezirk Neunkirchen in Niederösterreich. Pottschach liegt auf 427 m ü. A. und hat 5074 Einwohner.

Geographie

Pottschach liegt am südlichen Ende des Wiener Beckens. Es erstreckt sich vom Schwarzaufer bis zu den Ausläufern des Schneeberggebietes. Der Ortskern liegt auf 427 m Seehöhe. Der Ort grenzt an die Gemeinden Buchbach, Bürg-Vöstenhof, Grafenbach-Sankt Valentin und Wimpassing im Schwarzatale sowie an die Orte Ternitz, Putzmannsdorf und Holzweg. Pottschach wird im Norden durch den Gfieder (609 m) und im Nordwesten durch den Kohlberg (708 m) begrenzt. Außerdem befindet sich im Südwesten der Burgstall mit dem Kalvarienberg.

Im Osten wird Pottschach durch die Schwarza begrenzt. Außerdem teilt die Südbahn den Ort in einen West- und einen Ostteil.

Ortsgliederung

  • Altpottschach mit Neudörfl und Sonnleiten
  • Siedlung I
  • Siedlung II
  • Siedlung III
  • C.-F.-Rüger-Siedlung

Geschichte

Pottschach im Schwarzatal, um 1873 (Aufnahmeblatt der 3. Landesaufnahme, mitte rechts)

Pottschach wurde 1094 erstmals urkundlich erwähnt. Es leitet sich vom alten Wort Botsaha oder Botsach ab, welches "„verbotenes Wasser“" oder „Bannwasser“ bedeutet. Das heißt, dass die Untertanen nicht fischen durften. Der Ort bestand aber schon viel früher. Es wurden auf Pottschacher Gebiet steinzeitliche Werkzeuge gefunden. 600 n. Chr. befand sich auf dem Purgstall in Pottschach eine Wehranlage. Durch Funde alter Mauern in der Pfarrkirche konnte nachgewiesen werden, dass schon im 9. Jahrhundert eine karolingische Kirche bestand. Diese wurde um das Jahr 1500 in eine gotische Kirche umgebaut, und 1520 wurde der 25 m hohe Turm errichtet. Im 17. Jahrhundert wurde die Kirche barockisiert.

Das Schloss Pottschach wurde im 16. Jahrhundert unter Bernhard Ursenbeck als Wasserschloss errichtet.

Seit 1864 war Pottschach eine Gemeinde. Die Katastralgemeinden waren Pottschach, Putzmannsdorf und Holzweg. Die Gemeinde bestand bis 1971 und wurde dann mit der Gemeinde Ternitz zusammengelegt.

Im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts war Pottschach eine beliebte Sommerfrische im südlichen Niederösterreich. Gefördert wurde dies durch den Bau der Südbahn, an die Pottschach 1842 angeschlossen wurde. Viele Sommergäste wohnten entweder im Hotel Rabensteiner oder bauten sich Villen. Noch heute stehen in Pottschach viele dieser Villen, die von einem ehemaligen Urlaubsort zeugen.

Bevölkerungsentwicklung

Gemeinde Pottschach (Katastralgemeinden Pottschach, Holzweg und Putzmannsdorf)

  • 1854: 794 Einwohner
  • 1880: 1465 Einwohner
  • 1934: 2368 Einwohner
  • 1947: 4320 Einwohner
  • 1951: 4664 Einwohner
  • 1961: 5074 Einwohner
  • 1971: 5506 Einwohner

Die Katastralgemeinde Pottschach hat heute 5074 Einwohner.

Bildung

Volksschule

In Pottschach gab es schon im 16. Jahrhundert eine Schule. Bis 1880 gab es eine einklassige Volksschule. Danach wurde eine mehrklassige Volksschule gebaut. Außerdem befand sich in der Pappenfabrik Lautner eine Sonntagsschule für die Kinder der Arbeiter. Als die Schülerzahlen anstiegen, wurde 1969 eine neue Volksschule gebaut, die heutige Dr. Adolf Schärf-Volksschule. In der Kreuzäckergasse wurde außerdem 1998 eine zusätzliche Volksschule errichtet, die Volksschule Kreuzäckergasse.

Hauptschule

1955 wurde in Pottschach eine eigene Hauptschule errichtet. Diese besteht heute noch.

Kindergarten

Heute gibt es in Pottschach drei Kindergärten:

  • den Pfarrkindergarten Pottschach
  • den Landeskinderarten Pottschach
  • den Kindergarten in der Kreuzäckergasse

Sehenswürdigkeiten

Annakapelle
Gfiederwarte

Pfarrkirche Pottschach

siehe Pfarrkirche Pottschach

Kalvarienbergkapelle

Die Kalvarienbergkapelle ist die älteste Kapelle in Pottschach. Sie wurde 1709 von Maria Anna von Geyersberg gestiftet. Sie befindet sich am Ende des Kreuzweges in Pottschach am Kalvarienberg.

Annakapelle

Diese Kapelle wurde 1775 am Ortsende von Pottschach, im Neudörfl, erbaut. Bei der Annakapelle wird jedes Jahr die Palmweihe abgehalten.

Holzwegkapelle

Die Holzwegkapelle wurde 1828 von der Familie Niederl erbaut.

Gfiederwarte

Am Gipfel des Gfieders, einem 609m hohen Berg in Pottschach, befindet sich diese Aussichtswarte. 2004 wurde die schon sehr alte Warte durch eine neue ersetzt.

Friedhof

Früher befand sich der Friedhof um die Kirche herum. Heute liegt der Friedhof am Fuße des Kalvarienberges.

Russenfriedhof

Neben der Franz Samwald-Straße befindet sich der Russenfriedhof, der 1946 errichtet wurde. Im Winter 1945/46 wurde unter der Leitung eines Sowjetoffiziers dieser Friedhof nahe der damaligen Ternitzer Straße (heute Franz-Samwald-Straße) bei der Abzweigung Wimpassing errichtet. Zur Arbeit wurden ehemalige Nationalsozialisten herangezogen, die von russischen Soldaten bei der Arbeit beaufsichtigt wurden. Am 13. April 1946, dem 1. Jahrestag der Befreiung durch die Rote Armee, fand die feierliche Eröffnung des 22 a großen Soldatenfriedhofs statt. An der Eröffnung nahmen viele russische Offiziere, darunter der in Pottschach stationierte General Zwjeitkow teil. Hier sind die in der Region gefallenen russischen Soldaten bestattet worden. Am 30. Jänner 1948 erhielt die damalige Gemeinde Pottschach die Obhut über den Friedhof.

Verkehrslage

Pottschach ist seit 1842 an die Südbahn angeschlossen ist, daher hat man mit der Bahn gute Verbindungen nach Wien, Graz und Klagenfurt.

Sport

Fußball

  • Seit 1920 gibt es den Fußballklub "SVSF Pottschach" (Sportverein Sportfreunde Pottschach).

Stocksport

  • 1. ESV Pottschach
  • EK Elite Pottschach
  • ESK Eintracht Pottschach
  • ESV Einigkeit
  • SG Eiskristall

Tennis

  • 1. TC Pottschach

Turnen

  • ATUS Pottschach

Söhne des Ortes

  • Robert Hammerstiel
  • Rudolf Steiner: In seiner Jugend lebte er für einige Zeit in Pottschach, weil sein Vater als Eisenbahnbeamter hier eine Stelle zugeteilt bekam.

Koordinaten: 47° 42′ N, 16° 0′ O

Literatur

  • Walter Arlt: Pottschach einst und jetzt. Stadtgemeinde Ternitz, Ternitz 1976.