Prosorowo (Kaliningrad)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Siedlung
Prosorowo
Geidau

Прозорово
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Stadtkreis Baltijsk
Erste Erwähnung 1258
Frühere Namen Geydowe (nach 1258),
Geydow (nach 1310),
Gedau (nach 1540),
Geydau (nach 1785),
Geidau (bis 1946)
Bevölkerung 0 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40145
Postleitzahl 238521
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 405 000 005
Geographische Lage
Koordinaten 54° 45′ N, 20° 3′ OKoordinaten: 54° 45′ 22″ N, 20° 2′ 58″ O
Prosorowo (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Prosorowo (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Prosorowo (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Prosorowo (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Prosorowo (russisch Прозорово, deutsch Geidau) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zum Stadtkreis Baltijsk. Laut den letzten beiden Volkszählungen von 2010 und 2021 ist der Ort unbewohnt.

Geographische Lage

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Prosorowo liegt 29 Kilometer westlich der Oblasthauptstadt Kaliningrad (Königsberg) und ist über eine Nebenstraße, die bei Krylowka (Wischrodt) von der Regionalstraße 27A-016 (ex A193) in nördlicher Richtung abzweigt, zu erreichen. Nächste Bahnstation ist der Haltepunkt O. p. 33 km an der Bahnstrecke Kaliningrad–Baltijsk (Königsberg–Pillau).

Der bis 1946 Geidau[2] genannte Ort fand seine erste Erwähnung im Jahre 1258. Von 1874 bis 1945 war die Landgemeinde Geidau mit den Vorwerken Karlshof (heute russisch: Tscherjomuchino) und Bruch (heute nicht mehr existent) sowie Wischrodt (Krylowka) in den Amtsbezirk Kallen[3] (Zwetnoje) eingegliedert. Er gehörte bis 1939 zum Landkreis Fischhausen, danach bis 1945 zum Landkreis Samland im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen. Im Jahre 1910 zählte das Dorf 270 Einwohner[4], 1933 waren es 292 und 1939 noch 283[5].

In Kriegsfolge kam Geidau 1945 mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Im Jahr 1947 erhielt der Ort die russische Bezeichnung Prosorowo und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Logwinski selski Sowet im Rajon Primorsk zugeordnet.[6] Im Jahr 1950 gelangte der Ort in den Zwetnowski selski sowet und 1959 dann in den Powarowski selski Sowet. Vermutlich 1994 wurde Prosorowo dem Stadtkreis Baltijsk zugeordnet. Von 2008 bis 2018 gehörte der Ort zur Landgemeinde Selskoje posselenije Diwnoje im Rajon Baltijsk und seither (wieder) zum Stadtkreis Baltijsk.

Vor 1945 war Geidau mit seiner überwiegend evangelischen Einwohnerschaft ein Kirchspielort der Kirche Fischhausen (Ostpreußen) (heute russisch: Primorsk). Sie war Teil des Kirchenkreises Fischhausen innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Prosorowo im Einzugsgebiet der evangelisch-lutherischen Gemeinde in Swetly (Zimmerbude), einer Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) in der Propstei Kaliningrad[7] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. D. Lange, Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen: Geidau
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Kallen
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Fischhausen
  5. Michael Rademacher: Landkreis Samland. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  6. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR „Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad“ vom 17. November 1947)
  7. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info