Provinz Sidi Bennour

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إقليم سيدي بنور
Provinz Sidi Bennour

Symbole
Flagge
Flagge
Basisdaten
Staat Marokko
Region
Sitz Sidi Bennour
Fläche 3270 km²
Einwohner 452.448 (Volkszählung 2014)
Dichte 138 Einwohner pro km²
ISO 3166-2 MA-SIB
Koordinaten: 32° 38′ N, 8° 26′ W
Provinz Sidi Bennour in der ehemaligen Region Doukkala-Abda
Weizenfelder mit dem Jbel Lakhdar
Zuckerfabrik bei Sidi Bennour

Die ca. 3270 km² große und etwa 460.000 Einwohner zählende Provinz Sidi Bennour (arabisch إقليم سيدي بنور)[1] gehörte zur historischen Region Doukkala und wurde im Jahr 2009 durch Abtrennung von Gebieten der Provinz El Jadida geschaffen und ist seit 2015 Teil der marokkanischen Region Casablanca-Settat (davor Doukkala-Abda). Die Provinzhauptstadt ist Sidi Bennour. Die Provinz besteht aus zwei Städten (Sidi Bennour und Zemamra) und etwa 23 Landgemeinden (communes rurales).

Die Provinz Sidi Bennour grenzt im Norden an die Provinz El Jadida, im Osten an die Provinz Rehamna, im Südosten an die Provinz Youssoufia und im Süden an die Provinz Safi. Ein schmaler Küstenstreifen mit dem Fischerort Oualidia verbindet die Provinz mit dem Atlantik.

Das Landschaftsprofil ist eben mit einer durchschnittlichen Höhe von etwa 200 m ü. d. M.; nur im Südosten erreicht der kleine Gebirgszug des Jbel Lakhdar eine maximale Höhe von etwa 687 m.

In nur geringer Entfernung vom Atlantik gelegen, wird das Klima der Provinz in hohen Maße vom Meer bestimmt. Dennoch steigen die sommerlichen Tageshöchsttemperaturen auf über 40 °C an; nachts kühlt es sich – je nach Bewölkung – auf etwa 15 bis 20 °C ab. In den vier Wintermonaten November bis Februar fallen über 90 % der jährlichen Niederschlagsmenge – an den vielen sonnigen Tagen steigt das Thermometer dennoch auf 25 bis 30 °C; nachts sind es meist um die 15 °C.[2][3]

Über 90 % der Bevölkerung sind Angehörige verschiedener Berberstämme. Die Männer arbeiten als Landarbeiter, Taxifahrer oder im Bauwesen; viele versuchen auch ihr Glück in Europa. Die führenden Positionen in Wirtschaft und Verwaltung sowie im Gesundheits- und Bildungswesen liegen meist in den Händen der arabisch-stämmigen Bevölkerungsminderheit. Gesprochen wird Marokkanisch-Arabisch.

Nur die Städte Sidi Bennour und Zemamra sind als städtische Siedlungsgebiete (municipalités) eingestuft; die anderen Orte gelten als Landgemeinden (cummunes rurales).[4]

Fischer- und Ausflugsboote bei Oualidia
Gemeinde Einwohner
1994
Einwohner
2004
Einwohner
2014
Sidi Bennour (M) 34.225 39.593 55.815
Zemamra (M) 10.310 11.896 13.279
Oualidia 13.076 15.433 18.616
Bni Hilal 16.663 17.288 17.843
Bouhmame 23.401 30.540 23.234
Lgharbia 23.127 23.074 22.729
Oulad Sbaita 20.251 24.967 25.650

Bis ins 20. Jahrhundert hinein wirtschaftete man nahezu ausschließlich nach den Prinzipien der Selbstversorgung. Erst durch die Verbesserung der Infrastruktur (Bau von Straßen und Eisenbahn) und durch das Entstehen kleiner und mittlerer Städte während der französischen Kolonialzeit sowie nach der marokkanischen Unabhängigkeit (1956) wurde auch für die Märkte der Umgebung produziert. Daneben entstanden größere Monokulturen (Zuckerrohr), Melonen etc. in denen Arbeitskräfte gebraucht wurden.

Zur mittelalterlichen Geschichte der Region liegen keinerlei Informationen vor. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass es sich um Nomaden- oder Halbnomadengebiet gehandelt haben muss. Größere Ansiedlungen oder gar Städte existieren erst seit der Kolonialzeit. Die Provinz Sidi Bennour entstand erst im Jahr 2009 durch Abtrennung von der Provinz El Jadida.

Sehenswürdigkeiten

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In der Provinz Sidi Bennour gibt es weder landschaftliche noch historisch oder kulturell bedeutsame Sehenswürdigkeiten.

Commons: Sidi Bennour – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Provinz Sidi Bennour – Karte und statistische Angaben
  2. Oualidia – Klimatabellen
  3. Sidi Bennour – Klimatabellen
  4. Bevölkerungsstatistik Marokko (Memento vom 3. März 2016 im Internet Archive)