Pulegon

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Strukturformel
Struktur von Pulegon
Allgemeines
Name Pulegon
Andere Namen
  • (R)-(+)-Pulegon
  • (R)-2-Isopropyliden-5-methyl-cyclohexanon
  • (+)-1-Methyl-4-isopropyliden-3-cyclohexanon
  • (R)-p-Menth-4(8)-en-3-on
  • D-PULEGONE (INCI)[1]
Summenformel C10H16O
Kurzbeschreibung

gelbliche Flüssigkeit[2] mit intensivem Geruch[3]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 89-82-7
EG-Nummer 201-943-2
ECHA-InfoCard 100.001.767
PubChem 442495
ChemSpider 390923
Wikidata Q413816
Eigenschaften
Molare Masse 152,23 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

0,94 g·cm−3[2]

Siedepunkt

224 °C[2]

Löslichkeit
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[4]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 302​‐​351​‐​412
P: 273​‐​301+312+330[4]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Pulegon ist ein monocyclisches Monoterpenketon mit einem angenehmen, an Pfefferminze und Campher erinnernden Geruch.[3] Die spezifische Drehung beträgt [α]D +22,5°.[3]

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Polei-Minze (Mentha pulegium)

Pulegon kommt in allen Pflanzenteilen der Polei-Minze (Mentha pulegium) und unter anderem auch in Hedeoma pulegioides vor.

Analytik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pulegon kann nach adäquater Probenvorbereitung durch Kopplung der Gaschromatographie mit der Massenspektrometrie qualitativ und quantitativ bestimmt werden.[5][6][7]

Wirkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pulegon ist gesundheitsschädlich. Es reizt den Verdauungstrakt, aber auch die intakte Haut und die Schleimhäute. Pulegon kann zu Krämpfen, Azidose und Koliken führen.

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pulegon dient als Grund- oder Ausgangsstoff für die Herstellung von Parfumölen für Seifen- und Waschmittel, als Bestandteil von Insektenrepellentien und zur Synthese von Menthol. Die Zugabe von Pulegon zu Lebensmitteln als Reinstoff ist gemäß Anhang III der Verordnung (EG) Nr. 1334/2008 in der EU verboten. Zudem sind die Gehalte bei der Zugabe von natürlichen Aromen für bestimmte Lebensmittel eingeschränkt: alkoholische Getränke mit Minze oder Pfefferminze dürfen höchstens 100 mg/kg, nichtalkoholische Getränke maximal 20 mg/kg enthalten, bei Kaugummis liegt der Grenzwert bei 350 mg/kg, bei Süßwaren bei 250 mg/kg und bei sehr kleinen Süßwaren zur Erfrischung des Atems bei 2000 mg/kg.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eintrag zu D-PULEGONE in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 18. September 2021.
  2. a b c Datenblatt Pulegon (PDF) bei Carl Roth, abgerufen am 14. Dezember 2010.
  3. a b c d e Eintrag zu Pulegon. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 8. Juni 2014.
  4. a b Datenblatt (+)-Pulegone, ≥95,0 % (sum of enantiomers, GC) bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 7. November 2016 (PDF).
  5. F. Siano, M. Catalfamo, D. Cautela, L. Servillo, D. Castaldo: Analysis of pulegone and its enanthiomeric distribution in mint-flavoured food products. In: Food Addit Contam. Band 22, Nr. 3, Mar 2005, S. 197–203. PMID 16019787
  6. E. E. Omaiye, W. Luo, K. J. McWhirter, J. F. Pankow, P. Talbot: Electronic Cigarette Refill Fluids Sold Worldwide: Flavor Chemical Composition, Toxicity, and Hazard Analysis. In: Chem Res Toxicol. Band 33, Nr. 12, 21. Dez 2020, S. 2972–2987. PMID 33225688
  7. H. O. Elansary, S. A. M. Abdelgaleil, E. A. Mahmoud, K. Yessoufou, K. Elhindi, S. El-Hendawy: Effective antioxidant, antimicrobial and anticancer activities of essential oils of horticultural aromatic crops in northern Egypt. In: BMC Complement Altern Med. Band 18, Nr. 1, 13. Jul 2018, S. 214, PMID 30005652