Reichstagswahlkreis Herzogtum Sachsen-Meiningen 2

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Die Wahlkreisaufteilung des Deutschen Reichs.

Der Reichstagswahlkreis Herzogtum Sachsen-Meiningen 2 (in der reichsweiten Durchnummerierung auch Reichstagswahlkreis 365; auch Reichstagswahlkreis Sonneberg-Saalfeld genannt) war der zweite Reichstagswahlkreis für das Herzogtum Sachsen-Meiningen für die Reichstagswahlen im Deutschen Reich und im Norddeutschen Bund von 1867 bis 1918.

Wahlkreiszuschnitt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Wahlkreis umfasste den Kreis Sonneberg und den Kreis Saalfeld.

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1890 110.088
1895 116.214
1900 127.253
1905 137.574
1910 143.445
Berufszugehörige Männer
Landwirtschaft Industrie und Gewerbe Handel und Dienstleistungen
1895 29,6 58,0 12,4
1907 21,0 64,9 14,1
Konfession
Evangelisch Katholisch
1890 98,6 1,2
1905 978 2,0
1910 974 2,1

Abgeordnete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wahl Abgeordneter Partei Bild
Reichstagswahl Februar 1867 bis 1871 Eduard Rückert NLP 0
Reichstagswahl 1871 bis 1884 Eduard Lasker NLP
Ersatzwahl 1884 bis 1893 Friedrich Witte DFF
Reichstagswahl 1893 bis 1907 Hermann Paul Reißhaus SPD
Reichstagswahl 1907 bis 1912 Adalbert Enders FVp 0
Reichstagswahl 1912 bis 1918 Hermann Paul Reißhaus SPD

Wahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1867 (Februar)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand nur ein Wahlgang statt. Die Zahl der gültigen Stimmen betrug 12.854.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Eduard Rückert NLP 11307 0 0

1867 (August)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand nur ein Wahlgang statt. Die Zahl der gültigen Stimmen betrug 10.563.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Eduard Lasker NLP 7419 0 0

1871[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand ein Wahlgang statt. 16.760 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 8550, 26 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 51,2 %.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Eduard Lasker NLP 8432 0 0
LRP 74 0 0
0 Sonstige 44 0 0

1874[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand ein Wahlgang statt. 17.223 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 10.325, 17 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 60 %.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Eduard Lasker NLP 9040 0 0
Most S (Eis) 1001 0 0
von Swaine LRP 226 0 Bergwerksbesitzer
Geib S (Eis) 38 0 Buchhändler
0 Sonstige 20 0 0

1877[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand ein Wahlgang statt. 18.577 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 13.642, 69 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 73,8 %.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Eduard Lasker NLP 7785 0 0
C. Grillenberger S 4842 0 0
Walther (-Sonneberg) NLP 1007 0 Kaufmann (das statistische Amt führt Walther 1877 als DRP, 1881 als NLP)
0 Sonstige 8 0 0

1878[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand ein Wahlgang statt. 19.106 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 13.035, 53 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 68,5 %.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Eduard Lasker NLP 9132 0 0
Bischoff DRP 3061 0 0
C. Grillenberger S 809 0 0
F 27 0 0
0 Sonstige 6 0 0

1881[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lasker trat am 15. März 1880 aus der NLP aus und wurde Mitglied der LibV. Entsprechend stellte die NLP zur Reichstagswahl 1881 einen anderen Kandidaten auf. Es fand ein Wahlgang statt. 19.176 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 11.947, 58 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 62,6 %.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Eduard Lasker LibV 8361 0 0
Walther (-Sonneberg) NLP 3516 0 Kaufmann
C. Grillenberger S 50 0 0
0 Sonstige 20 0 0

Ersatzwahl 1884[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Da Eduard Lasker am 5. Januar 1884 starb erfolgte eine Ersatzwahl. Es fanden zwei Wahlgänge statt. 19.731 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug im ersten Wahlgang 12.253, 72 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 62,7 %.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Friedrich Witte F 5806 0 0
NLP 2954 0 0
S 3482 0 0
0 Sonstige 11 0 0

In der Stichwahl am 21. März 1884 betrug die Zahl der abgegebenen Stimmen 13.145, 106 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 67,1 %.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Friedrich Witte F 8306 0 0
S 4839 0 0

1884[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fanden zwei Wahlgänge statt. 20.299 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug im ersten Wahlgang 13.082, 88 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 64,9 %.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Friedrich Witte F 5786 0 0
NLP 3803 0 0
S 3490 0 0
0 Sonstige 2 0 0

In der Stichwahl unterstützte die SPD den linksliberalen Kandidaten. In der Stichwahl betrug die Zahl der abgegebenen Stimmen 13.411, 452 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 68,3 %.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Friedrich Witte F 8159 0 0
NLP 5252 0 0

1887[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fanden zwei Wahlgänge statt. 21.032 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug im ersten Wahlgang 16.398, 75 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 78,3 %.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Friedrich Witte F 6485 0 0
NLP 5252 0 0
S 4659 0 0
0 Sonstige 2 0 0

In der Stichwahl unterstützte die SPD den linksliberalen Kandidaten. In der Stichwahl betrug die Zahl der abgegebenen Stimmen 14.597, 311 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 70,9 %.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Friedrich Witte F 8702 0 0
NLP 5895 0 0

1890[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kartellparteien NLP und Konservative einigten sich auf einen Kandidaten aus der NLP. Es fanden zwei Wahlgänge statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 21.993. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug im ersten Wahlgang 17.620, 39 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 80,1 %.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Friedrich Witte DFP 6512 37,1 % 0
Friedrich Trinks NLP 3848 21,9 % 0
Hermann Paul Reißhaus SPD 7215 41,0 % 0
0 Sonstige 6 0,0 % 0

Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug in der Stichwahl 17.130, 126 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 77,9 %.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Friedrich Witte DFP 8508 50,0 % 0
Hermann Paul Reißhaus SPD 8496 50,0 % 0

Ersatzwahl 1891[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem Witte sein Mandat niedergelegt hatte, kam es zu einer Ersatzwahl. Es fanden zwei Wahlgänge statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 22.093. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug im ersten Wahlgang 15.921, 40 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 72,1 %.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Friedrich Witte DFP 5654 35,6 % 0
Hans Blum NLP 3119 19,6 % Rechtsanwalt aus Leipzig
Hermann Paul Reißhaus SPD 7103 44,7 % 0
0 Sonstige 5 0,0 % 0

In der Stichwahl rief die NLP zur Wahl des linksliberalen Kandidaten auf. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug in der Stichwahl 16.467, 63 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 74,5 %.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Friedrich Witte DFP 8754 53,4 % 0
Hermann Paul Reißhaus SPD 7650 46,6 % 0

1893[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die NLP stellte keinen eigenen Kandidaten auf, sondern rief zur Wahlenthaltung auf. Es fand ein Wahlgang statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 23.120. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug 15.896, 179 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 68,8 %.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Theodor Storch DS 111 0,7 % Dr. Reallehrer aus Sonneberg
Carl Crämer FVP 6875 43,7 % Kaufmann aus Sonneberg
Hermann Paul Reißhaus SPD 8686 55,3 % 0
0 Sonstige 45 0,3 % 0

1898[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der BdL rief zur Wahl des NLP-Kandidaten auf. Es fand ein Wahlgang statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 25.037. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug 17.366, 65 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 69,4 %.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Max Liebermann von Sonnenberg DSR 126 0,7 % 0
Arnold Perls FVP 5870 33,9 % Schriftsteller
G. Adolf Arndt NLP 2453 14,2 % 0
Hermann Paul Reißhaus SPD 8845 51,1 % 0
0 Sonstige 7 0,1 % 0

1903[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand ein Wahlgang statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 27.380. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug 21.398, 130 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 78,2 %.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Hans Sandner FVP 6605 31,0 % Hauptlehrer aus Lauenhain
von Strantz DRP 2716 12,8 % 0
Hermann Paul Reißhaus SPD 11.924 56,1 % 0
0 Sonstige 23 0,1 % 0

1907[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Adalbert Enders wurde von allen bürgerlichen Parteien außer der DRP unterstützt. Es fand ein Wahlgang statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 29.249. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug 26.126, 160 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 89,3 %.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Adalbert Enders FVP 13.181 50,8 % 0
Strantz DRP 2716 12,8 % 0
Hermann Paul Reißhaus SPD 12.712 49,0 % 0
Matthias Erzberger Zentrum 66 0,2 % 0
0 Sonstige 7 0,0 % 0

1912[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand ein Wahlgang statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 30.923. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug 26.909, 220 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 87,0 %.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
H. Rademacher FoVP 7253 27,2 % Geheimrat, Landgerichtsrat a. D. aus Jena
G. Aßmann Kons 2803 10,5 % Landwirt in Holzengel
Hermann Paul Reißhaus SPD 16.622 62,3 % 0
0 Sonstige 11 0,0 % 0

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Carl-Wilhelm Reibel: Handbuch der Reichstagswahlen 1890–1918. Droste Verlag, Düsseldorf 2007, ISBN 978-3-7700-5284-4, S. 1429–1432.
  • Fritz Specht: Die Reichstags-Wahlen von 1867 bis 1903 : eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnisse der gewählten Abgeordneten, 2. Auflage 1904, S. 281–282.
  • L. Gerschel: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1883, 1883, S. 174, Digitalisat.