Reiterecksattel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Reiterecksattel
Himmelsrichtung Nord Süd
Passhöhe 1854 m ü. A.
Region Strechautal, Ennstal, Steiermark Pölstal, Murtal, Steiermark
Wasserscheide StrechaubachEnns AuthalbachDrau
Talorte Strechau Bretstein / Möderbrugg
Ausbau Wanderweg
Erbaut Vorrömischer Altweg
Gebirge Niedere Tauern: Hochschwung-Massiv / Bösenstein-Massiv
Besonderheiten Mögliche Abgrenzung Wölzer Tauern / Seckauer Tauern
Karte
Reiterecksattel (Österreich)
Reiterecksattel (Österreich)
Koordinaten 47° 24′ 52″ N, 14° 21′ 9″ OKoordinaten: 47° 24′ 52″ N, 14° 21′ 9″ O

BW

REGION1-BEZ=REGION2-BEZ

Der Reiterecksattel, auch nur Reitereck,[1] ist ein 1854 m ü. A. hoher Gebirgspass der Niederen Tauern in der Obersteiermark.

Lage und Landschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Reiterecksattel verbindet das Strechautal, ein Nebental des Paltentals (zum Ennstal) bei Strechau, mit dem Bretsteintal, einem Nebental des Pölstals (zum Murtal) bei Möderbrugg.

Der Sattel trennt am Hauptkamm der Niederen Tauern das Massiv des Hochschwung (2196 m ü. A.) im Westen mit dem des Bösenstein (Großer 2448 m ü. A.) im Osten, mit dem Zinkenkogel (2233 m ü. A.) am Sattel. Der Reiterecksattel ist eine mögliche Abgrenzung der Wölzer Tauern zu den Rottenmanner Tauern respektive Seckauer Tauern – zu den drei Gruppen gibt es hierorts mehrere genauere Konzepte.

Nordwärts geht bei der Reiteckalm der Strechaubach zur Palten, die dann bei Selzthal in die Enns mündet. Südwärts geht der Authalbach zum Bretsteinbach bei Bretstein, und dann zur Pölsen, die bei Judenburg/Zeltweg zur Mur geht. Hier liegen die beiden Auwinkelseen in einem Hochkar.[2]

Geschichte und Erschließung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Weg über das Reitereck ist ein wohl schon vorrömischer Altweg, der die kürzeste Verbindung Judenburg – Liezen darstellt.[3] In der Römerzeit wurde die Straße Virunum – Ovilava (Zollfeld/Kärnten – Wels/Oberösterreich) über Hohentauern erbaut, der Saumweg wird aber wohl als Abkürzung weiter in Gebrauch gewesen sein. Er wurde auch neuzeitlich genutzt. Die Josephinische Landesaufnahme (um 1790) zeigt den Steig noch als regional wichtigere Route, mit einem Nebenweg über die Perwurzalm, wo der Weg aus dem Pölsquelltal über den Perwurzpolster heraufkam.

Heute verläuft ein wenig begangener Steig über den Sattel, den Hauptkamm entlang passiert ihn der Zentralalpenweg (Weiterwanderweg 02).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • W. Zechner: Römerweg zwischen Bretstein und Strechau. In: Berichte des Museumsvereins Judenburg 7, 1974, S. 23–25.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Nicht in der Österreichischen Karte geführt; dort nur die Kote 1854 (Stand 2019);
    im Franziszeischen Kataster, Blatt Bretstein (1823) Flurname Reittereck;
    Reiterecksattel beispielsweise in Peter Holl: Niedere Tauern: ein Führer für Täler, Hütten und Berge. Alpenvereinsführer. Bergverlag Rother, 1995, Nr. 280, S. 120 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Name z. B. bei Melzer: Neues zur Flora von Steiermark, MittNatVerSt 107 (1977), S. 102.
  3. Der Triebener Tauern. (Memento des Originals vom 26. September 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.trieben.net Gemeinde Trieben: Geschichte von Trieben, Die „Via Norica“ und das Mautrecht und Die Abkürzung nach Strechau (abgerufen 8. November 2019).