Reuil

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Reuil
Reuil (Frankreich)
Reuil (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département Marne
Arrondissement Épernay
Gemeinde Cœur-de-la-Vallée
Koordinaten 49° 5′ N, 3° 48′ OKoordinaten: 49° 5′ N, 3° 48′ O
Postleitzahl 51480
Ehemaliger INSEE-Code 51457
Eingemeindung 1. Januar 2023
Status Commune déléguée
Website www.reuil.fr

Bürgermeisteramt (Mairie) und Schule in Reuil

Reuil ist eine ehemalige französische Gemeinde mit 275 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2021) im Département Marne in der Region Grand Est (vor 2016 Champagne-Ardenne). Sie gehörte zum Arrondissement Épernay, zum Gemeindeverband Paysages de la Champagne und zum Kanton Dormans-Paysages de Champagne. Die Einwohner werden Reuillats und Reuillates genannt.

Der Erlass vom 28. September 2022 legte mit Wirkung zum 1. Januar 2023 die Eingliederung von Reuil als Commune déléguée zusammen mit den früheren Gemeinden Binson-et-Orquigny und Villers-sous-Châtillon zur neuen Commune nouvelle Cœur-de-la-Vallée fest.[1]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reuil liegt etwa 27 Kilometer südwestlich von Reims an der Marne, die den Ort im Süden begrenzt.

Umgeben wird Reuil von den Nachbargemeinden und den Communes déléguées:

Villers-sous-Châtillon
(Commune déléguée)
Binson-et-Orquigny
(Commune déléguée)
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Venteuil
Œuilly Boursault

Der Ort erhielt die Auszeichnung „Drei Blumen“, die vom Conseil national des villes et villages fleuris (CNVVF) im Rahmen des jährlichen Wettbewerbs der blumengeschmückten Städte und Ortschaften verliehen wird.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsname von Reuil ist einer von denen, deren Bedeutung direkt mit dem Erscheinungsbild des Ortes am Ufer der Marne zusammenhängt. Die erste bekannte Erwähnung stammt aus dem Jahr 1146 in der Form Rolium, dann 1178 Rodolium, das dem gallischen „rolo“ für Furt, Durchgang zugeordnet wird und dem das gallische „ialo“, Lichtung, hinzugefügt wurde.

Reuil liegt, wie viele Dörfer im Marne-Tal, in einem natürlichen Becken, das wahrscheinlich durch kolossale Erdrutsche entstanden ist, die sich in sehr ferner Zeit ereignet haben, und ruht auf Ton-Kalkstein-Schichten, auf denen unterirdisches Wasser zirkuliert. Früher gruben die Einwohner einzeln oder kollektiv Brunnen, aus denen sie Wasser schöpften. Gleichzeitig wurde Wasser aus Quellen gesammelt, die seltene Brunnen speisten, die damals auch für das Leben der Gemeinde von größter Bedeutung waren.

Ausgrabungen wurden durchgeführt, die die langjährige menschliche Präsenz, wahrscheinlich schon vor der römischen Besetzung, hervorhoben, die durch das Vorhandensein von reichlich Wasser begünstigt wurde. So wurden Fragmente gallo-römischer Dachziegel, eine Bronzemünze und Terrakottascherben aus derselben Zeit gesammelt. Einige seltene Stücke von Argonne-Sigillata-Keramiken aus dem zweiten und dritten Jahrhundert sind weitere unwiderlegbare Beweise für die Anwesenheit einer gallo-römischen Bevölkerung.[3]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reuil: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2016
Jahr  Einwohner
1793
  
313
1800
  
413
1806
  
403
1821
  
435
1831
  
445
1836
  
452
1841
  
446
1846
  
432
1851
  
430
1856
  
408
1861
  
408
1866
  
382
1872
  
376
1876
  
376
1881
  
377
1886
  
392
1891
  
418
1896
  
414
1901
  
418
1906
  
405
1911
  
350
1921
  
332
1926
  
343
1931
  
316
1936
  
284
1946
  
283
1954
  
302
1962
  
296
1968
  
293
1975
  
278
1982
  
279
1990
  
299
1999
  
305
2006
  
305
2011
  
302
2016
  
282
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 1999,[4] INSEE ab 2006[5]
Ammerkung(en): Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Kirche Saint-Martin

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kirche Saint-Martin, seit 1919 als Monument historique klassifiziert
  • Brücke über die Marne
  • Weinmuseum

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Reuil – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. N° 9-23 BULLETIN D’INFORMATION ET RECUEIL DES ACTES ADMINISTRATIFS DE LA PREFECTURE DE LA MARNE. (PDF) Département Marne, 30. September 2022, S. 8–11, abgerufen am 25. November 2022 (französisch).
  2. Reuil. Conseil national des villes et villages fleuris, abgerufen am 22. Dezember 2022 (französisch).
  3. Histoire. Gemeinde Reuil, abgerufen am 22. Dezember 2022 (französisch).
  4. Notice Communale Reuil. EHESS, abgerufen am 22. Dezember 2022 (französisch).
  5. Populations légales 2016 Commune de Reuil (51457). INSEE, abgerufen am 22. Dezember 2022 (französisch).