Robert Freitag

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. Juli 2010 um 22:25 Uhr durch Qaswa (Diskussion | Beiträge) (→‎Einzelnachweise: + 2 Kateg. u. Formalia). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Robert Freitag (* 7. April 1916 in Wien als Robert Peter Freytag; † 8. Juli 2010 in München) war ein österreichisch-schweizerischer Schauspieler und Regisseur.

Leben

Robert Freitag wurde als Sohn des Schweizer Opernsängers Otto Freitag geboren. Seine schauspielerische Ausbildung erhielt er am Wiener Reinhardt-Seminar. Während der Zeit des Nationalsozialismus ging er in die Schweiz, wo er Anfang der 1940er-Jahre die deutsche Schauspielerin Maria Becker heiratete. Becker, die in Wien Schauspiel studiert hatte und seit 1938 am Schauspielhaus Zürich engagiert war, erlangte durch die Heirat mit Freitag die Schweizer Staatsbürgerschaft.[1] [2]

Ab 1941 war Freitag ebenfalls am Schauspielhaus Zürich als Schauspieler tätig, ab 1949 nahm er an den Salzburger Festspielen teil. Später spielte er unter anderem am Deutschen Schauspielhaus und an den Kammerspielen in Hamburg. Mit seiner damaligen Frau, Maria Becker, und dem deutschen Theaterschauspieler Will Quadflieg gründete Freitag 1956 in Zürich das Tourneetheater Die Schauspieltruppe Zürich (auch Zürcher Schauspieltruppe), bei der er teils auch Regie führte und mit der er auf zahlreichen Tourneen im gesamten deutschsprachigen Raum und in den USA auftrat.[1]

Auf der Bühne war Freitag in einer Vielzahl klassischer und moderner Rollen zu sehen. Ab 1941 spielte er auch im Film wie unter anderem in seiner Paraderolle als Wilhelm Tell, später zudem oft im Fernsehen. Seine Ehe mit Maria Becker wurde 1956 geschieden; beide arbeiteten jedoch nach der Scheidung weiterhin zusammen und traten bis in die 1990er-Jahre gemeinsam auf, vor allem in Inszenierungen des von ihnen gegründeten Wanderensembles, der Schauspieltruppe Zürich. Aus der Ehe gingen drei Söhne hervor, von denen zwei Schauspieler wurden, Benedict Freitag und Oliver Tobias.[1]

1994 erschien im Züricher Pendo Verlag Robert Freitags Autobiografie unter dem Titel Es wollt mir behagen, mit Lachen die Wahrheit zu sagen. Noch im hohen Alter hatte er 2001 eine Rolle in dem Fernsehfilm Die Liebenden vom Alexanderplatz unter der Regie von Detlef Rönfeldt.

Freitag war in zweiter Ehe seit 1965 mit der deutschen Schauspielerin Maria Sebaldt verheiratet, mit der in Grünwald bei München lebte. Der Ehe entstammt eine Tochter.[1]

Filmographie (Auswahl)

Publikationen (Auswahl)

  • Es wollt mir behagen, mit Lachen die Wahrheit zu sagen. Pendo Verlag, Zürich 1994, ISBN 3-85842-280-0. (Autobiografie)
  • Die Schauspieltruppe Zürich. Die Schauspieltruppe (Selbstverlag), Zürich 1968. (Mit: Maria Becker)
  • Die Schauspieltruppe Will Quadflieg, Maria Becker, Robert Freitag zeigt: Penthesilea. Trauerspiel von Heinrich von Kleist. Uraufführung der ursprünglichen vom Dichter diktierten und eigenhändig verbesserten Fassung des Werkes. Die Schauspieltruppe (Selbstverlag), Zürich 1962. (Mit: Will Quadflieg, Maria Becker)

Einzelnachweise

  1. a b c d Schauspieler und Regisseur Robert Freitag gestorben. Neue Zürcher Zeitung, 9. Juli 2010, abgerufen am 10. Juli 2010.
  2. Oliver Meier: Ich habe heute noch Lampenfieber. Berner Zeitung, 4. März 2010, abgerufen am 10. Juli 2010.