Robert Gober
Robert Gober (* 12. September 1954 in Wallingford, Connecticut) ist ein US-amerikanischer Künstler der Pop-Art und des Minimalismus.
Leben und Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gober studierte von 1972 bis 1976 Kunst und Literatur am Middlebury College in Vermont. 1974/75 verbrachte er ein Jahr an der Tyler School of Art in Rom.[1] Zunächst arbeitete er als Maler, ab 1983 wandte er sich der Objektkunst zu. Seine erste eigene Ausstellung hatte er 1984 in New York. Seit 1976 lebt er in Manhattan. 2012 wurde er zum Mitglied der American Academy of Arts and Letters[2] und 2016 der American Academy of Arts and Sciences gewählt.[3]
Gober verwendet für seine Werke oft Gegenstände des täglichen Lebens, die er verfremdet. Zum Beispiel vergrößert er in seiner Tissue box (1994/95) eine Schachtel Papierhandtücher, so dass sie Ähnlichkeit mit einem Sarg hat, und bringt ein Kanalisationsrohr daran an. Damit macht er die übertriebene Bedeutung deutlich, die diesem Gegenstand im Alltag beigemessen wird, und thematisiert die Kultur des Konsumierens und Wegwerfens.
Ein oft wiederkehrendes Motiv sind Waschbecken ohne Wasserhahn und Abfluss. Sie suggerieren dem Betrachter, einen bestimmten Zweck zu erfüllen, sind aber dafür unbrauchbar gestaltet. Dadurch werden vertraute Rituale des täglichen Lebens in Frage gestellt.
In seiner Rauminstallation Hanging Man/Sleeping Man (1989) verwendet er eine Tapete, auf der nebeneinander in endloser Wiederholung Bilder eines schlafenden Weißen und eines gehängten Schwarzen zu sehen sind. Auf den ersten Blick in den Raum eine „heile Welt“, bei näherem Hinsehen ein deutlicher Hinweis auf die großen Kontraste, die innerhalb der Gesellschaft bestehen.
Ausstellungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1990: Kunsthalle Bern; Museum Boijmans Van Beuningen, Rotterdam
- 1991: Galerie nationale du Jeu de Paume, Paris; Museo Reina Sofía, Madrid
- 1992: Documenta IX in Kassel; Dia Center for the Arts New York
- 1993: Serpentine Gallery, London; Tate Gallery, Liverpool
- 1994: Museum für Moderne Kunst, Frankfurt am Main
- 1995: Museum für Gegenwartskunst, Basel
- 1997: Museum of Contemporary Art, Los Angeles
- 1999: Walker Art Center, Minneapolis; San Francisco Museum of Modern Art
- 2001: 49. Biennale Venedig
- 2002: Kunstmuseum Luzern
- 2007: Pinakothek der Moderne München Amerikanische Kunst der 90er Jahre; Schaulager, Münchenstein bei Basel
- 2013: Kunstmuseum Basel Gegenwart
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alexander Braun: Robert Gober, Werke von 1978 bis heute. Verlag für Moderne Kunst, Nürnberg 2003. ISBN 3-928342-77-0.
- Jean-Christophe Ammann u. a.: Katharina Fritsch - Robert Gober. Gemeinschaftskatalog, Museum für Moderne Kunst, Frankfurt am Main 1999
- Paul Schimmel (Hrsg.): Robert Gober. Scalo Verlag, 2002 (engl.) ISBN 978-3-931141-72-1.
- Theodora Vischer: Robert Gober, Museum für Gegenwartskunst, Basel 1995, ISBN 3-7204-0087-5.
- Theodora Vischer: Robert Gober. Skulptur und Installation 1976 - 2007, Schaulager und Steidl Verlag, Göttingen 2007 (dt.) ISBN 978-3-9522967-4-5.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Robert Gober im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Robert Gober Retrospektive im Schaulager Basel (Video)
- Webseite des Schaulagers
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Grove Art Online
- ↑ Academy Members. American Academy of Arts and Letters, abgerufen am 14. Januar 2019.
- ↑ American Academy of Arts and Sciences: Newly Elected Fellows. In: amacad.org. Abgerufen am 22. April 2016.
Personendaten | |
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NAME | Gober, Robert |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Künstler |
GEBURTSDATUM | 12. September 1954 |
GEBURTSORT | Wallingford (Connecticut) |