Roberto Zanetti
Roberto Zanetti (* 14. Dezember 1954 in Solothurn) ist ein Schweizer Politiker. Er gehört der Sozialdemokratischen Partei (SP) an.
Zanetti, dessen Bürgerort Poschiavo ist, wuchs in Gerlafingen auf. Sein aus dem Puschlav zugewanderter Vater war Stahlgiesser bei Von Roll. Nach der Abstimmung über die Initiative für ein Waffenausfuhrverbot 1972, für welche Zanetti sich eingesetzt hatte, trat Zanetti der SP bei. [1]
Von 1990 bis 2000 war Zanetti Gemeindepräsident von Gerlafingen, wo er sich 1996 erfolgreich für den Erhalt des Stahlwerks einsetzte.[1] Seinen Sitz im Gemeinderat hatte er bereits seit dem 22. Altersjahr. Von 1993 bis 1999 gehörte Zanetti dem Kantonsrat des Kantons Solothurn an. 1999 wurde er in den Nationalrat gewählt, dem er bis 2003 angehörte. Er war sowohl im Kantonsrat als auch im Nationalrat Mitglied der Finanzkommission. 2003 wurde er in der Ersatzwahl für den zurücktretenden Thomas Wallner (CVP) in den solothurnischen Regierungsrat gewählt und übernahm das kantonale Volkswirtschaftsdepartement. Er eroberte damit den zweiten Sitz der SP im solothurnischen Regierungsrat zurück, den diese 18 Jahre zuvor verloren hatte.[2] In den Regierungsratswahlen 2005 wurde Zanetti wieder abgewählt. Es handelte sich dabei um die erste Abwahl eines amtierenden Regierungsrates im Kanton Solothurn überhaupt.[3] Als Ursache dafür galt die Affäre um die gemeinnützige Stiftung Pro Facile, aus deren Stiftungsrat Zanetti und Ständerätin Anita Fetz 2004 wegen Unregelmässigkeiten zurückgetreten waren.[3][4] Die Stiftungsaufsicht hat Zanettis Unschuld in dieser Affäre amtlich bestätigt.[1]
Seit 2006 ist Zanetti Geschäftsleiter der Suchthilfeorganisation Perspektive Region Solothurn. 2009 wurde Zanetti wieder in den solothurnischen Kantonsrat gewählt, wo er auch wiederum Mitglied der Finanzkommission ist. Als Ersatz für den verstorbenen Ständerat Ernst Leuenberger (SP) wurde Zanetti am 24. Januar 2010 gewählt. Er setzte sich im zweiten Wahlgang gegen den Präsidenten der Solothurner SVP Heinz Müller und Roland Fürst durch. Bereits im ersten Wahlgang gegen Fürst und Roland Borer an Stelle von Müller erhielt Zanetti am meisten Stimmen.
Einzelnachweise
- ↑ a b c Erwin Haas: Der «rote Röbu» feiert sein Comeback. In: Tages-Anzeiger. 27. November 2009, S. 3.
- ↑ Peter W. Frey: Solothurner SP erobert zweiten Regierungssitz. In: Tages-Anzeiger. 30. Juni 2003.
- ↑ a b Peter W. Frey: Zanetti stolpert über Pro Facile. In: Tages-Anzeiger. 25. April 2005.
- ↑ Matthias Halbeis: CVP im Hoch dank Zanetti-Tief. In: Berner Rundschau. Website Peter Gomm, 25. April 2005, abgerufen am 18. Januar 2010.
Weblinks
- Roberto Zanetti auf der Website der Bundesversammlung
- Website von Roberto Zanetti
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Zanetti, Roberto |
| KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Politiker |
| GEBURTSDATUM | 14. Dezember 1954 |
| GEBURTSORT | Solothurn |