Rodrigo zu Dohna-Finckenstein

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Graf Rodrigo zu Dohna-Finckenstein

Graf Rodrigo zu Dohna-Finckenstein (* 3. November 1815 auf Schloss Finckenstein, Kreis Rosenberg in Westpreußen; † 9. April 1900 ebenda) war ein deutscher Großgrundbesitzer und Politiker in Preußen.

Herkunft und Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rodrigo Dohna entsprang der Linie Dohna-Schlobitten des preußischen Uradelsgeschlechts Dohna. Seine Eltern waren der Fideikommissherr Alexander Fabian zu Dohna-Finckenstein (1781–1850) und Theophile Burggräfin zu Dohna-Lauck (1786–1855). Der kurzzeitige preußische Innenminister Friedrich Ferdinand Alexander zu Dohna-Schlobitten war sein Onkel, der Standesherr und Herrenhausmitglied Richard Friedrich zu Dohna-Schlobitten (1807–1894) sein Cousin. Dohna blieb unverheiratet und hatte keine Nachkommen.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dohna begann an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Rechtswissenschaft zu studieren. 1838 wurde er im Corps Borussia Bonn aktiv.[1] Als Inaktiver wechselte er an die Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin. Dohna war von 1845 bis 1851 Landrat seines heimatlichen Kreises Rosenberg. Er erbte 1850 von seinem Vater den Fideikommiss Finckenstein sowie das Gut Görken im Landkreis Mohrungen. Darauf nahm er politische Mandate in der Provinz Ostpreußen und im Deutschen Kaiserreich auf Reichsebene wahr. 1851/52 Abgeordneter im Preußischen Abgeordnetenhaus, wurde er 1868 Reichstagsabgeordneter für den westpreußischen Reichstagswahlkreis Regierungsbezirk Marienwerder 2 (RosenbergLöbau). Diesen Sitz konnte Dohna auch im Reichstag (Deutsches Kaiserreich) 1871 halten. Er gehörte dem Reichstag bis 1887 an. Dohna vertrat die Deutschkonservative Partei.[2] 1860 berief König Wilhelm ihn aus allerhöchstem Vertrauen auf Lebenszeit in das Preußische Herrenhaus. Dohna war Kammerherr, Ehrenritter des Johanniterordens, Ehrenmitglied des Corps Borussia Bonn und seit 1879 Burggraf der Marienburg (Ordensburg) und Schlosshauptmann.[3]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hermann Krüger (Hrsg.): Chronik des preußischen Herrenhauses. Ein Gedenkbuch zur Erinnerung an das dreißigjährige Bestehen des Herrenhauses. Berlin 1885 (online).
  • Wilhelm Kosch, fortgeführt von Eugen Kuri: Biographisches Staatshandbuch. Francke, Bern [u. a.] 1963.
  • Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 2). Droste, Düsseldorf 1989, ISBN 3-7700-5151-3 (mit Bild).
  • Bernd Haunfelder: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1849–1867 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 5). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5181-5.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kösener Korpslisten 1910, 19/144
  2. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 17.
  3. Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 2). Droste, Düsseldorf 1989, ISBN 3-7700-5151-3, Foto S. 104, Kurzbiographie S. 393–394.