Rudolf Baumbach

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Rudolf Baumbach (* 28. September 1840 in Kranichfeld/Ilm; † 21. September 1905 in Meiningen; Pseudonym Paul Bach[1][2][3]) war ein bekannter Dichter seiner Zeit.

Biographie

Am 28. September 1840 wurde Rudolf Baumbach als Sohn eines Arztes in Kranichfeld geboren. Im Alter von zwei Jahren zog er mit seiner Familie nach Meiningen, wo auch seine Großeltern lebten. Baumbach war das älteste von vier Kindern, ein weiteres verstarb kurz nach der Geburt. Im Jahre 1847 starb sein Vater an Typhus. Mit dieser Krankheit hatte er sich infiziert, als er als einziger Arzt bereits erkrankte Menschen behandelte. Rudolf Baumbach war zu dieser Zeit sieben Jahre alt und wurde von nun an von seiner Mutter und seinen Großeltern erzogen.

Er besuchte das Gymnasium in Meiningen, wo er ein zeichnerisches Talent an sich entdeckte und bald mit den Gedanken spielte, Maler zu werden. Doch dieses Vorhaben wurde ihm von seinen Verwandten ausgeredet. 1860 machte er seinen Abschluss und begann im selben Jahr Naturwissenschaften in Leipzig zu studieren.

Drei Jahre nach Beginn des Studiums wechselte er an die Universität Würzburg und setzte dort sein Studium fort. Während seiner Zeit als Student verfasste Baumbach einige Gelegenheitsgedichte und Lieder. Im Jahr 1864 machte er seinen Abschluss und begann am Botanischen Institut in Freiburg im Breisgau als Assistent zu arbeiten. Schon in seiner Jugend hatte Baumbach großes Interesse an der Natur. Aus Geldmangel konnte er seine Forschungen in Freiburg nicht weiter führen.

Um Geld zu verdienen begann er als Hauslehrer ohne feste Anstellung in Wien, Brünn und Graz zu arbeiten. Zu der Tochter eines Arbeitgebers hatte Baumbach seine erste und auch einzige Liebesbeziehung. Da beide über nicht all zu große finanzielle Mittel verfügten, konnte es zu keiner festen Beziehung kommen. Baumbachs Enttäuschung darüber spiegelt sich in vielen Werken des Dichters wider. Er beendete seine Beziehung und auch sein Arbeitsverhältnis und begann als Hauslehrer in Triest zu arbeiten.

Im Jahre 1873 trat er in Triest dem Alpenverein bei, der sich mit der Pflanzenwelt der Alpen beschäftigte. So konnte er sich endlich wieder seiner größten Leidenschaft widmen, der Natur. Der Verein brachte eine Zeitung heraus, deren Redaktion Baumbach übernahm und einige Texte für die Zeitschrift mit dem Namen „Enzian“ verfasste.

Der Erfolg als Schriftsteller ermöglichte es, das Baumbach seine Anstellung als Hauslehrer aufgeben und von seinem Honorar leben konnte. Aufgrund der nun erlangten finanziellen Unabhängigkeit konnte der Dichter 1885 zurück zu seiner Familie nach Meiningen ziehen, wo er wieder in seinem Elternhaus mit seiner Mutter und seinen beiden Schwestern wohnte.

Baumbach machte in seinem Leben zahlreiche Reisen, eine davon führte ihn im Jahr 1893 das letzte Mal in seine Geburtsstadt Kranichfeld.

Zwei Jahre danach erlitt Baumbach einen schweren Schlaganfall und konnte durch die dadurch entstandene Lähmung keine Texte mehr verfassen. Am 21. September 1905 starb Rudolf Baumbach in Meiningen.

Werke

Nach dem Motto der Einfachheit und Natürlichkeit lebte und dichtete der gebürtige Kranichfelder Rudolf Baumbach. Der begabte Junggeselle, der Wein, Gesang und Geselligkeit liebte und zu einer Zeit lebte, in der Liebesbeziehungen durch finanzielle Mittel bestimmt wurden, verarbeitete seine enttäuschten Lieben und Lebenserfahrungen beim Schreiben zahlreicher wunderbarer, frecher und romantischer Gedichte, Novellen, Erzählungen und Märchen.

Baumbachs literarisches Schaffen begann mit der Gestaltung von Bierzeitungen und der Dichtung von Kneipliedern. Es folgten die Werke „Samiel hilf!“ und „Mein Frühjahr“, eine Sammlung von Beiträgen Baumbachs in der Alpenzeitung „Enzian – Ein Gaudeamus für Bergsteiger“. Die Alpensage „Zlatorog“, in der seine Nähe zur Natur und zu den Menschen Sloweniens deutlich wird, brachte Baumbach 1876 den Durchbruch.

Mit Gedichtbänden wie „Lieder eines fahrenden Gesellen“, „Neue Lieder eines fahrenden Gesellen“, „Spielmannslieder“ und „Von der Landstraße“ begeisterte der Künstler in den kommenden Jahren zahlreiche Leser, die in seinen Werken einen Ausgleich zum immer hektischer werdenden Alltag und Lebensfreude fanden.

Neben „Zlatorog“ erreichte der Trivialroman „Truggold“ aus dem Jahr 1878 die höchste Auflagenzahl. Die Sehnsucht nach seiner thüringischen Heimat zog Baumbach 1885 zurück nach Meiningen, wo er „Thüringer Lieder“ und „Krug und Tintenfass“ schrieb.

All diese Werke sind geprägt von einer einfachen Sprache, geformt in melodiöse und rhythmische Verse, wodurch sie oft eine Vertonung erlebten. Viele von ihnen wurden in studentische Kommersbücher aufgenommen oder als Volkslieder, losgelöst von ihrem Verfasser, in die Welt hinausgetragen. So dürfte das Lied „Hoch auf dem gelben Wagen“ jedem ein Begriff sein. Aber auch Baumbachsche Märchen wurden und werden auch heute noch von Kindern gehört.

Epik

  • Zlatorog - 1877, Versepos
  • Horand und Hilde (Leipzig 1878)
  • Sommermärchen (Leipzig 1881)
  • Truggold, Erzählung in Prosa (Berlin 1883)
  • Abenteuer und Schwanke (Leipzig 1883)

Lieder

Lieder- und Gedichtesammlungen

Weiteres/Nicht zuordenbar

  • Der Pate des Todes, Dichtung (Leipzig 1884)

Belege

  1. http://gutenberg.spiegel.de/index.php?id=19&autorid=43&autor_vorname=+Rudolf&autor_nachname=Baumbach&cHash=b31bbae2c6
  2. http://www.literaturknoten.de/literatur/b/baumbach/2_baumbach.html
  3. http://www.antikbuch24.de/buchdetails_1123095.html

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