Salzburggau

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Das Gebiet des Salzburggaus war ab dem 6. Jahrhundert Teil des bayerischen Stammesherzogtums und umfasste das Gebiet der heutigen Stadt Salzburg und das umliegende Land. Dazu zählten

Mit Ausnahme des Landes um Berchtesgaden und Reichenhall wird die Region später, als auch der Pinzgau und der Pongau baiuwarisch besiedelt waren, zum sogenannten Außergebirg Salzburgs und der Rest des zum Erzstift Salzburg gehörenden Gebietes zum Innergebirg.

Geschichte

Herrschaftsgebiete im nördlichen Salzburggau im Hochmittelalter

Der deutsche Name „Salzburg“ (für die Stadt) löste um das Jahr 755 den römischen Namen „Iuvavum“ ab. Die Ersterwähnung von „Salzburg“ findet sich in der Lebensbeschreibung des Heiligen Bonifatius, welche um 770 entstanden ist. Nach der Stadt hat auch der umliegende Gau seinen Namen erhalten. Als erster Beleg dafür wird ein Eintrag in der Notitia Arnonis (788–790) gehalten, wo die Bezeichnung in der Ortsbeschreibung „Pidinga in pago Salzburchgaoe“ (Piding im Gau Salzburggau) aufscheint.

Der Salzburggau umfasste im Norden etwa die Umgebung von Tittmoning zwischen Alz und Salzach sowie das Gebiet um den Waginger See und den Landstrich zwischen Salzach und Michaelbeuern. Im Süden gehörten das Saalachtal mit Reichenhall bis zum Steinpass, das besiedelte Gebiet um Berchtesgaden und das Salzachtal bis zum Pass Lueg dazu.

Im Süden des Salzburggaus lag die sogenannte „Salzburger Romania“, jene Gegend in der sich eine von den hier ansässig gebliebenen Romanen gesprochene lateinische Umgangssprache bis um das Jahr 1000 halten konnte. Dieses Gebiet erstreckte sich im Saalachtal bis nach Salinas (Reichenhall) und an der Salzach von Salzburg bis zum Pass Lueg. Von dieser von den Romanen gesprochenen Sprache, dem sogenannten „Vulgärlatein“, wird angenommen, dass es dem Rätoromanischen, dem Ladinischen oder dem Friulianischen ähnlich war.

Bedeutende Adelsgeschlechter, welche Grafen im Salzburggau stellten, waren die Engelberte (9. Jh.), die Aribonen (9. und 10. Jh.) und die Sighardinger (10. und 11. Jh.). Ab etwa 1100 waren die Grafen von Plain mit der Grafschaft im oberen (flussaufwärts liegenden, südlichen) Salzburggau belehnt. Nördlich davon, im unteren Salzburggau, hatten die Grafen von Lebenau seit 1104 eine Grafschaft inne. Die Lebenauer starben 1229, die Plainer 1260 aus. Beide Grafschaften fielen daraufhin an den Erzbischof von Salzburg. 1275 erkannte der Bayernherzog die Grenzen der Besitzungen des Salzburger Erzbischofs weitgehend an. Mit der vollständigen Ablösung Salzburgs von Bayern 1328 wurde der Salzburggau geteilt und die Bezeichnung damit hinfällig. Der salzburgische Teil wurde daraufhin „Flaches Land“ genannt. Der Name war später ausschlaggebend für die Begründung der heutigen Bezeichnung „Flachgau“. Beim Herzogtum Bayern verblieb das Saalachtal mit dem Gericht Reichenhall. Berchtesgaden war bereits 1306 selbständig geworden.

Literatur