Sandkirche Schlitz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Sandkirche in Schlitz

Die Sandkirche ist eine Friedhofskirche in Schlitz, einer Stadt im Vogelsbergkreis in Osthessen.[1] Die 1612 auf dem Sandberg erbaute Sandkirche ist die älteste Querkirche[2] Hessens.[3] Die Sandkirche steht als Kulturdenkmal unter Denkmalschutz.

An der Steller der heutigen Kirche bestand bereits vor 1565 ein Kirchengebäude. Der Friedhof Schlitz wurde spätestens 1591 angelegt, 1855 neu strukturiert und 1878 sowie 1907 erweitert. Die Friedhofskapelle wurde 1612 erbaut. An der linken Giebelseite wurde im 17. Jahrhundert ein Gruftanbau ergänzt. Dieser wurde 1705 für den Amtmann Mercklein und ab 1775 von der Familie Schilling genutzt.

Baubeschreibung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Sandkirche ist ein Bau auf rechteckigem Grundriss mit unregelmäßigen Eckquaderungen. Die Längs- und Ansichtsseite wird durch zwei rundbogige Portale geprägt. Über dem linken Portal ist eine Tafel mit Baujahr und den Namen der für den Bau Verantwortlichen angebracht. Zwischen den Portalen befinden sich drei hohe rechteckige Fenster. In der rechten Schmalseite finden sich zwei gekuppelte Spitzbogenfenster.

Im Anbau ist eine Gedenkstätte für die Kriegstoten der Weltkriege eingerichtet.

Im Inneren befindet sich an der West-, Nord- und Ostwand eine Empore. Gegenüber auf der Südseite befindet sich der Altar über der die an die Wand gemauerte Kanzel.

Zur Ausstattung gehört ein Holzkruzifix aus dem 15. Jahrhundert. Ein barockes Epitaph im Inneren für Joahnnes Heil (vor 1740) wird von zwei Säulen flankiert.

Epitaphe in den Außenmauern

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fünf Epitaphe sind in die Außenmauern eingelassen:

Jahr Beschreibung Bild
1625 Barockes Epitaph für den früh verstorbene Sohn des görtzischen Beamten Johann Georg Sulzer und dessen Ehefrau Anna Katharina
1627 Barockes Epitaph für den Verwalter der Hinterburg Gustav Schmidt
1758/1811 Grabdenkmal für den Leutnant in der Hallenburg Heinrich Groscurt (1758) und dessen Schwiegersohn Andreas Bloch († 1811)
1853 Grabdenkmal für den Oberlehrer Reinhard Niepoth
Die Wikipedia wünscht sich an dieser Stelle ein Bild vom Ort mit diesen Koordinaten.

Motiv: Grabdenkmal für den Oberlehrer Reinhard Niepoth

Falls du dabei helfen möchtest, erklärt die Anleitung, wie das geht.
BW
1870 Grabdenkmal für Heinrich Jumel, der in der Schlacht bei Gravelotte verwundet wurde, zurückkehrte und hier starb
Die Wikipedia wünscht sich an dieser Stelle ein Bild vom Ort mit diesen Koordinaten.

Motiv: Grabdenkmal für Heinrich Jumel

Falls du dabei helfen möchtest, erklärt die Anleitung, wie das geht.
BW
  • Walter Krug (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Kulturdenkmäler in Hessen, Vogelsbergkreis II, Band 2: Schlitz, Schotten, Ulrichstein, Wartenberg, 2016, ISBN 978-3-8062-3055-0, S. 654–663.
  • Volker Puthz: Vierhundert Jahre Sandkirche – die Geschichte. In: Schlitzer Bote (Teil 1, 8. Februar 2012, Teil 3, 29. Februar 2012, Teil 4, 13. März 2012, Teil 5, 16. März 2012, Teil 6, 21. März 2012 Teil 7, 30. März 2012)
Commons: Sandkirche Schlitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. evang. Sandkirche (1612). In: kirchbau.de
  2. Kathrin Ellwardt: Kirchenbau zwischen evangelischen Idealen und absolutistischer Herrschaft. Die Querkirchen im hessischen Raum vom Reformationsjahrhundert bis zum Siebenjährigen Krieg. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2004, ISBN 3-937251-34-0
  3. Volker Puthz: Vierhundert Jahre Sandkirche – die Geschichte (1). In: Schlitzer Bote, 8. Februar 2012

Koordinaten: 50° 40′ 48,5″ N, 9° 33′ 20,9″ O