Sankt Stefan im Gailtal
St. Stefan im Gailtal
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Kärnten | |
Politischer Bezirk: | Hermagor | |
Kfz-Kennzeichen: | HE | |
Fläche: | 66,38 km² | |
Koordinaten: | 46° 37′ N, 13° 31′ O | |
Höhe: | 726 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.575 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 24 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 9623 | |
Vorwahlen: | 0 42 83 | |
Gemeindekennziffer: | 2 03 16 | |
NUTS-Region | AT212 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Schmölzing 7 9623 St.Stefan im Gailtal | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Johann Ferlitsch (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2015) (15 Mitglieder) |
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Lage von St. Stefan im Gailtal im Bezirk Hermagor | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Sankt Stefan im Gailtal (amtlich St. Stefan im Gailtal) (slow.: Štefan na Zilji) ist eine Gemeinde mit 1575 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Hermagor in Kärnten.
Geographie
Geographische Lage
St. Stefan liegt beidseitig der Gail im Unteren Gailtal zwischen der Hauptkette der Karnischen Alpen mit dem Oisternig (2052 m) im Süden und den Gailtaler Alpen im Norden.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde ist in die sechs Katastralgemeinden Hadersdorf, Köstendorf, Matschiedl, St. Paul, St. Stefan und Vorderberg gegliedert. Das Gemeindegebiet umfasst folgende 20 Ortschaften (in Klammern der slowenische Ortsname[1] und die Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2015[2]):
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Nachbargemeinden
Paternion | Bad Bleiberg | |
Hermagor-Pressegger See | Nötsch im Gailtal | |
Malborghetto Valbruna | Feistritz an der Gail |
Geschichte
Die ersten Siedler im mittleren Gailtal waren vermutlich um 600 slawische Einwanderer; später, als Kärnten im 8. Jahrhundert vom Frankenreich einverleibt wurde, hatte dies die Ansiedlung von Bayern und die Christianisierung des Gebiets zur Folge. Die Pfarrkirche in St. Stefan im Gailtal, dem hl. Stephanus geweiht, wurde bereits im 9. Jahrhundert gegründet, eine Kirche wird 1252 erstmals urkundlich erwähnt.
Das mittlere Gailtal gehörte lange zu den Besitzungen des Bistums Bamberg, bis es im 13. Jahrhundert zu Streitigkeiten mit den Grafen von Görz kam, was die Zerstörung der Burg Vorderberg zur Folge hatte. Nach dem Wiederaufbau wurde sie 1460 erneut zerstört und dann nicht mehr aufgebaut. Um 1500 kam das Gailtal teilweise in den Besitz der Habsburger.
Die Geschichte der Gemeinde ist begleitet von zahlreichen Bränden, der auch Aichelburg 1691 endgültig zum Opfer fiel, und Überschwemmungen der Gail.
Ab 1850 wurden in Kärnten die heutigen Ortsgemeinden gegründet. Das heutige Gemeindegebiet deckt sich weitgehend mit dem bis 1848 bestehenden Landgericht Aichelburg, 1850 wurden jedoch zunächst zwei Ortsgemeinden, St. Stefan an der Gail (1.983 Einwohner) und Vorderberg (681 Einwohner), gegründet. Sie wurden mit der Gemeindestrukturreform von 1973 zusammengeschlossen, die gemeinsame Einwohnerzahl war jedoch mittlerweile auf 1.900 gesunken. Vorderberg strebte in der Folge die erneute Selbständigkeit an, konnte aber bei einer Volksbefragung am 9. Dezember 1990 nur 42,1 % der Wahlberechtigten dafür gewinnen. 1993 wurde der Gemeindename in St. Stefan im Gailtal geändert.
Noch 1924 waren die Pfarren St. Stefan/Štefan na Zilji, Vorderberg/Blače und St. Paul/Šentpavel na Zilji slowenische Pfarren, lediglich die Filialkirche in Schloss Bodenhof wurde deutsch geführt.[3]
Bevölkerung
Laut Volkszählung 2001 hat St. Stefan 1.777 Einwohner, davon sind 97,0 % österreichische und 1,7 % deutsche Staatsbürger. 91,7 % bekennen sich zur römisch-katholischen, 4,5 % zur evangelischen Kirche und 0,8 % zum Islam. 2,6 % der Bevölkerung sind ohne religiöses Bekenntnis.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Die Pfarrkirche St. Stefan, urkundlich erstmals 1275 erwähnt und namensgebend für die Ortschaft und die Gemeinde, war ursprünglich eine adlige Eigenkirche.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat von St. Stefan hat 15 Mitglieder und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2015 wie folgt zusammen:
Direkt gewählter Bürgermeister ist Johann Ferlitsch (SPÖ).
Wappen
Im Wappen der Gemeinde symbolisiert der silberne Schildfuß die Gail, das silberne Pferd steht für die traditionell betriebene Pferdezucht und die daraus als Nebenerwerb resultierende Säumerei sowie das Kufenstechen, und die drei silbernen Felsbrocken sind das Attribut des Erzmärtyrers Stephanus, der um 36/40 vor Jerusalem durch Steinigung hingerichtet wurde.
Wappen und Fahne wurden der Gemeinde am 1. März 1993 verliehen, die amtliche Blasonierung lautet: „Über silbernem Wellenschildfuß schräglinks geteilt; vorne in Rot wachsend ein silbernes Pferd, hinten in Grün 3 (1:2) silberne Felsbrocken.“[4] Korrekterweise müsste es heißen: oben in Rot wachsend ein silbernes Pferd, unten in Grün 3 (1:2) silberne Felsbrocken, da "vorne" und "hinten" nicht bei Schildteilungen sondern nur bei Schildspaltungen Anwendung finden. Die Fahne ist Rot-Grün mit eingearbeitetem Wappen.
Partnerschaften
Persönlichkeiten
- Urban Jarnik, 1784 in Bach geboren, Priester, Dichter, Sprachforscher, starb 1844 in Moosburg
- Rudolf Blüml, 1898–1966, Dompropst und Kleriker, Mitarbeiter von Bundeskanzler Seipel, Abgeordneter zum Krnt. Landtag, Begründer der slow. Caritas in Kärnten, Begründer des Exerzitienhauses Tainach (heute Bildungshaus Sodalitas), wurde in Karnitzen bei St.Paul geboren
- Hans Ferlitsch, Landesrat 1934–37 und 1945–60
- Cornelius Kolig, Künstler, wurde in Vorderberg geboren
Weblinks
- Commons: Sankt Stefan im Gailtal – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
- Gemeinde St. Stefan im Gailtal
- 20316 – Sankt Stefan im Gailtal. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
- ↑ Paul Zdovc: Slovenska krajevna imena na avstrijskem Koroškem, razširjena izdaja. Die slowenischen Ortsnamen in Kärnten (Herausgegeben von: Slovenska akademija znanosti in umetnosti, Razred za filološke in literarne vede, Razprave/Dissertationes 21), Erweiterte Auflage, Ljubljana 2010. ISSN 0560-2920.
- ↑ Statistik Austria, Bevölkerung am 1.1.2015 nach Ortschaften
- ↑ Diözese Gurk (Hg.): Pfarrkarte der Diözese Gurk, 1924 (bearbeitet von Prof. Dr. Martin Wutte und Pfarrer Karl Streit)
- ↑ KLA StändA Urk. 652, zitiert nach Wilhelm Deuer: Die Kärntner Gemeindewappen. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2006, ISBN 3-900531-64-1, S. 254.