Sarah Blau
Sarah Blau (hebräisch שהרה בלאו, geboren 17. Mai 1973 in Bnei Brak) ist eine israelische Schriftstellerin.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sarah Blau wuchs in einer religiösen Familie in einem ultraorthodoxen jüdischen Umfeld (Charedim) in Bnei Brak auf.[1][2] Ihre Großeltern mütterlicherseits waren im Konzentrationslager Auschwitz inhaftiert, ihr Großvater väterlicherseits wurde im Konzentrationslager Buchenwald ermordet.[1] Anstatt zu heiraten und Kinder zu bekommen, studierte Blau Geschichte und Psychologie (B.A.) an der Bar-Ilan-Universität. Auch wenn sie sich in der Religion verankert sieht und die Gebote achtet, führt sie offenes Leben, auch ohne die Bekleidungsvorschriften sklavisch zu befolgen. Nach dem Besuch der Schule leistete sie Zivildienst am Institut für Holocaust Studien der Universität Haifa und arbeitete dort nach dem Studium für viele Jahre als Dozentin.
Blau hat verschiedene Beiträge für Fernsehen und Zeitungen über die Rolle des Feminismus in der orthodoxen jüdischen Gesellschaft geschrieben. Blau hat bislang zwei Romane veröffentlicht, die der Übersetzung ins Englische und Deutsche harren.[2] In ihrem ersten Roman verkehrt sie die traditionell nebengeordnete Rolle der Frau im Golem-Mythos und weist ihr die Hauptrolle zu.[1]
Im Jahr 1999 begann sie mit ihren Freunden den offiziellen Holocaust-Gedenktag Jom haScho’a auf eine eigene Weise zu gestalten, was Widerspruch und Interesse in der israelischen Gesellschaft auslöste: jedes Jahr sprechen auf einer alternativen Veranstaltung zehn junge Menschen jeweils über einen Gedanken zum Holocaust und die Zeit seither.[1] 2012 traten neben ihr der Schauspieler Amir Orion, die Sängerin Sheila Farber und die Tänzerin Smadar Yaaron im Tmoona Theater auf.[3][4]
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Yetzer Lev Ha-Adama. Roman, Zmora-Bitan, 2007 [Buch der Schöpfung]
- Neʹarot Le-Mofet. Roman, Zmora-Bitan, 2012 [Diese wohlerzogenen Mädchen][5]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Katrin Richter: »Die Stadt fasziniert mich«. Sarah Blau über die Deutsch-Israelischen Literaturtage, ihr Leben in Bnei Brak und Tel Aviv, in: Jüdische Allgemeine, 1. April 2014
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d Jan Schapira: Ein nettes orthodoxes Mädchen, Interview, Literarische Welt, 12. April 2014, S. 3
- ↑ a b Sarah Blau, bei Institute for the Translation of Hebrew Literature (ITHL)
- ↑ Holocaust Remembrance Day: A different way to commemorate, bei Haaretz, 15. April 2012
- ↑ Ayelet Dekel: Alternative Holocaust Remembrance Day Ceremony, Midnight East, 2. April 2013
- ↑ Those Well-Raised Girls, Inhaltsangabe bei ithl
Personendaten | |
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NAME | Blau, Sarah |
ALTERNATIVNAMEN | בלאו, שהרה |
KURZBESCHREIBUNG | israelische Schriftstellerin |
GEBURTSDATUM | 17. Mai 1973 |
GEBURTSORT | Bnei Brak |