Schleuse (Fluss)

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Schleuse
Schleuse in Schönbrunn

Schleuse in Schönbrunn

Daten
Gewässerkennzahl DE: 4116
Lage Thüringen, Deutschland
Flusssystem Weser
Abfluss über Werra → Weser → Nordsee
Quelle Böse Schleuse am Gr. Dreiherrnstein
50° 36′ 35″ N, 10° 53′ 37″ O
Quellhöhe 795 m ü. NN
Mündung Bei Kloster Veßra in die WerraKoordinaten: 50° 29′ 27″ N, 10° 38′ 6″ O
50° 29′ 27″ N, 10° 38′ 6″ O
Mündungshöhe 333 m ü. NN
Höhenunterschied 462 m
Sohlgefälle 14 ‰
Länge 34,2 km[1]
Einzugsgebiet 282,9 km²[2]
Abfluss am Pegel Rappelsdorf[3]
AEo: 256 km²
Lage: 9 km oberhalb der Mündung
NNQ (27.12.1962)
MNQ 1951/2008
MQ 1951/2008
Mq 1951/2008
MHQ 1951/2008
HHQ (20.04.1970)
170 l/s
781 l/s
4,49 m³/s
17,5 l/(s km²)
36,3 m³/s
82,4 m³/s
Linke Nebenflüsse Gabel (3,9 km), Tanne (6,8 km), Neubrunn (6,2 km), Gritzbach (2,5 km), Biber (11,9 km), Wiedersbach (4,1 km)[1]
Rechte Nebenflüsse Trenkbach (3,5 km), Eselsbach (0,9 km), Großer Arlesbach (2,4 km), Hühnerbach (2,7 km), Langer Bach (3,3 km), Ansbach (4,8 km), Nahe (17,8 km), Bach von Gethles (3,4 km), Roßbach (4,9 km)[1]
Durchflossene Stauseen Talsperre Schönbrunn, Talsperre Ratscher
Kleinstädte Schleusingen
Gemeinden Schleusegrund, Nahetal-Waldau, Kloster Veßra
Einwohner im Einzugsgebiet ca. 12.000

Die Schleuse ist ein rund 34 Kilometer langer Fluss im Landkreis Hildburghausen in Thüringen. Sie entspringt am Großen Dreiherrnstein bei Frauenwald und mündet bei Kloster Veßra in die Werra.

Verlauf

Die Schleuse wird aus mehreren Quellbächen am Südwesthang des Großen Dreiherrensteins gebildet, der Hauptquell wird als Böse Schleuse bezeichnet. Die Schleuse fließt zunächst südwärts, wo sie im Oberlauf die Talsperre Schönbrunn speist. Zwei Kilometer südlich der Talsperre, erreicht sie den Ort Schönbrunn (Gemeinde Schleusegrund), fließt nun in südwestlicher Richtung durch die Gemeinden Schleusegrund und Nahetal-Waldau. An der Grenze zu Schleusingen folgt eine weitere Talsperre, der Bergsee Ratscher. Die Schleuse führt nun in nordwestlicher Richtung auf die Stadt Schleusingen, der sie einst ihren Namen gab. Nach weiteren acht Kilometern mündet der Fluss bei Kloster Veßra in die Werra.

Nebenflüsse

Das Flusssystem der (oberen) Schleuse zertalt in Form eines um Schleusingen zusammenlaufenden Fächers den Südwesthang des südöstlichen Thüringer Waldes und, im Osten, auch des nordwestlichen Thüringer Schiefergebirges. Dabei wird das Mittelgebirge markant durch die Flussarme in einzelne Bergrücken aufgeteilt.

Nachfolgend findet sich eine im Uhrzeigersinn von Westen nach Osten geordnete Aufstellung (ungefähre Gesamtrichtung der bis bei Schleusingen mündenden Zuflüsse in der mit „*“ bezeichneten Spalte 2), die auch Zuflüsse höherer Ordnung berücksichtigt. Für eine Ordnung in Fließrichtung der Schleuse ist die Tabelle nach den Fließgewässerkennziffern (DGKZ) zu ordnen.

Name


* Vorfluter
(Zufluss-
seite)
Länge
[km]

[1]
Einzugs-
gebiet
[km²]
[2]
EZG/
Vorfluter
[km²]
[4]
Mündungs-
höhe
[m. ü. NN]
[5]
Mündungs-
ort
(bei)
DGKZ
[2][6]

Erle Nahe (r) 14,2 374 Schleusingen 41168-?
Breitenbach Erle (l) 9,1 384 St. Kilian 41168?-?
Vesser Breitenbach (l) 10,5 424 St. Kilian-Breitenbach 41168??-?
Nahe Schleuse (r) 21,5 123,0 124,9 363 Schleusingen 4116-8
Trenkbach Schleuse (r) 3,5 550 knapp oberh. Talsp. Sch. 4116-1?
Schleuse Werra (l) 34,2 282,9 273.0 333 Kloster Veßra 41-16
Gabel Schleuse (l) 3,9 542 Talsperre Schönbrunn 4116-1?
Tanne Schleuse (l) 6,8 542 Talsperre Schönbrunn 4116-1?
Neubrunn Schleuse (l) 6,2 16,1 34,6 453 Schleusegrund-Schönbrunn 4116-2
Biber Schleuse (l) 11,9 26,4 60,3 415 Schleusegrund-Engenau 4116-4
Wiedersbach Schleuse (l) 4,1 14,9 101,0 390 Talsperre Ratscher 4116-6

Das Einzugsgebiet von Trenkbach und Gabel beträgt weniger als 10 km², alle anderen aufgeführten Bäche liegen darüber.

Hauptflussfrage

Auffällig an der Flusstabelle ist, dass – streng nach hydrologischen Aspekten – oftmals die Grenzen zwischen Haupt- und Nebenfluss verschwimmen:

  • Beim Zusammenfließen mit der Werra verfügt die Schleuse über ein knapp größeres Einzugsgebiet als die Werra selber.
  • Noch deutlicher ist der Vorsprung der Schleuse beim Abfluss (MQ):
    Während die Werra am Pegel Ebenhards (220,8 km² Einzugsgebiet) nur 2,60 m³/s[3] fördert – was, hochgerechnet auf das Einzugsgebiet oberhalb der Mündung, 3,2 m³/s ergäbe, real sicher noch weniger – fördert die Schleuse am Pegel Rappelsdorf (9 km oberhalb der Mündung, 256 km²) bereits 4,50 m³/s.
    • Rund die Hälfte dieser Wassermenge wird indes von der Nahe gefördert, die am Pegel Schleusingen (114 km², 1 km oberhalb der Mündung) 2,20 m³/s bereitstellt[7] und auch im Einzugsgebiet mit der Schleuse oberhalb der Mündung gleichzieht.
      • Die Nahe wiederum hat sich zuvor durch die Mündung der Erle in etwa verdoppelt.
        • Die Erle hat sich weiter oberhalb durch die Mündung des Breitenbachs verdoppelt
          • Weiter oberhalb des Breitenbachs hat die Vesser den Abfluss des Baches mehr als verdoppelt.

Landschaftsgliederung

Die Täler der Schleuse-Zuflüsse gliedern Thüringer Wald und Schiefergebirge wie folgt in Rücken (von Nordwest nach Südost):

Die Grenze zwischen Thüringer Wald und Thüringer Schiefergebirge verläuft in etwa über das (bereits zum Schiefergebirge gezählte) Mittlere Schleusetal, flussaufwärts um das Neubrunntal verlängert.[5]

Einzelnachweise

  1. a b c d Flusslängen nach Geopfaden (kmz, 62 kB)
  2. a b c Thüringer Landesanstalt für Umwelt (Hrsg.): Gebiets- und Gewässerkennzahlen (Verzeichnis und Karte). Jena 1998 (26 S.). Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „GKZ“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  3. a b Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Weser-Ems 2008 Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, abgerufen am 22. Januar 2016 (PDF, deutsch, 6184 kB).
  4. Zum Vergleich von Vorfluter und Nebenfluss ist hier je das Einzugsgebiet des Vorfluters beim Zusammenfließen aufgeführt.
  5. a b Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  6. Zur besseren Sortierbarkeit sind hinter der Vorfluter-Kennziffer je Bindestriche eingefügt.
  7. Gewässerkundliche Daten vom Pegel Schleusingen – PDF, 330 kB