Schloss Großkmehlen
Das Schloss Großkmehlen befindet sich im südbrandenburgischen Ort Großkmehlen im Landkreis Oberspreewald-Lausitz. Das denkmalgeschützte[1] Wasserschloss mit seinen Nebengebäuden ist Eigentum der Brandenburgischen Schlösser GmbH.
Das Wasserschloss liegt in einem vier Hektar großen Landschaftspark, in dem sich auch ein Pavillon befindet. Südlich des Schlosses steht die ebenfalls denkmalgeschützte St. Georgs-Kirche. Am zweiten Sonntag eines jeden Jahres findet das Schloss- und Hopfenfest statt.
Geschichte
Um das Jahr 1200 entstanden im Gebiet der Pulsnitz und der Schwarzen Elster Grenzschutzanlagen. In diesem Gebiet trafen sich die Interessen der Mark Meißen sowie der Ober- und Niederlausitz. Die Burganlage in Großkmehlen wurde ursprünglich als Burghügel auf der Meißner Seite der Pulsnitz angelegt. Auf der gegenüberliegende Seite in der Oberlausitz entstand in Lindenau ebenfalls eine Anlage, aus der sich das Schloss Lindenau entwickelte.
Später wurde die Burganlage in Großkmehlen zu einem steinernen Rechteckbau ausgebaut und mit Wohnturm, angebautem Palas und Torturm versehen. Diese Elemente wurden durch einen Innenhof miteinander verbunden. Im Jahr 1499 wurde die Familie von Lüttichau mit Großkmehlen belehnt. Im Jahr 1540 kam es zu einer Erbteilung, infolgedessen wurde die Burganlage geteilt. Das heutige Schloss wurde in der Mitte des 16. Jahrhunderts im Renaissancestil erbaut. Dabei wurde der bestehende Vorgängerbau miteinbezogen. In der Mitte des 17. Jahrhunderts wurden Umbauten am Schloss vorgenommen. Dabei wurden im ersten Obergeschoss barocke Stukkaturen angebracht, die wahrscheinlich von italienischen Künstlern stammen.
Der letzte Eigentümer des Schlosses war die Familie Lynar. Mit Ende des Zweiten Weltkrieges musste sie Großkmehlen verlassen und wurde im Zuge der Bodenreform enteignet. Im Schloss wurde ein Pflege- und Altersheim eingerichtet. Im Jahr 1993 wurde das sanierungsbedürftige Gebäude leergezogen. Im Jahr 1997 wurde der Landkreis Eigentümer und 2000 die Brandenburgische Schlössergesellschaft. Das Schloss wurde seit 1997 saniert.
Baubeschreibung
Als Vorbild bei der Umgestaltung diente das Schloss Moritzburg. Das Äußere des dreigeschossigen Wasserschlosses ist von hohen Satteldächern und Renaissancegiebeln geprägt und von einem Schlossgraben umgeben. Es besteht aus dem Ost- und Westbau, die zwei getrennte Gebäude darstellen. Diese sind seit dem 19. Jahrhundert durch zwei kleine Durchbrüche miteinander verbunden.
Das Schloss verfügt über spätgotische Elemente, die noch vom Vorgängerbau stammen. Dazu gehören Zellengewölbe, Vorhangbogenfenster und Türeinfassungen mit Stabüberschneidung. Diese Elemente lassen eine Verbindung zu Arnold von Westfalen, dem Erbauer der Albrechtsburg in Meißen, zu. Bei den Umbaumaßnahmen wurde auf den mittelalterlichen Bau ein Mauer-Turm-Kranz und ein Trichterdachstuhl aufgesetzt.
Jägerhaus
Das Jägerhaus ist ein Nebengebäude des Schlosses mit repräsentativem Charakter. Es wird vermutet, dass es von der Ständeherrschaft als Winterwohnung genutzt wurde, da es leichter zu heizen war. Ebenso wie das Schloss ist das Jägerhaus zweigeteilt.
Einzelnachweis
- ↑ Denkmalliste des Landes Brandenburg: Landkreis Oberspreewald-Lausitz (PDF). Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum
Quellen
- Schloss Großkmehlen in Schlösser und Herrenhäuser Kalender der Sparkasse Niederlausitz 2007
Weblinks
- Commons: Schloss Großkmehlen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- www.schloesser-gmbh.de Darstellung auf der Homepage der Brandenburgischen Schlössergesellschaft
- www.amt-ortrand.de Darstellung des Schlosses
Koordinaten: 51° 22′ 47″ N, 13° 43′ 29,4″ O