Schloss Schwante

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Gutshaus

Schloss Schwante liegt südwestlich des Ortskerns von Schwante (Gemeinde Oberkrämer) in Brandenburg. Es handelt sich eigentlich um ein ehemaliges Gutshaus, das wegen seiner stattlichen Ausmaße als zweigeschossige Dreiflügelanlage allgemein als Schloss bezeichnet wird.

Geschichte

Das Schloss wurde von 1741 bis 1743 unter dem Gutsbesitzer Erasmus Wilhelm von Redern aus dem Hause Schwante und dessen Frau Catherina Elisabeth von Bredow aus dem Hause Sontz von einem unbekannten Architekten wohl unter Beratung Knobelsdorffs errichtet. Es entstand am Standort eines Festen Hauses aus dem Jahre 1618, das sich in Teilen in den Kellergewölben des heutigen Schlosses erhalten hat. Die beiden schmalen Seitenflügel wurden vermutlich erst 1744 angebaut – was sich aus der Konstruktion des Dachstuhles ablesen lässt – und dienten als Wirtschaftsräume und zur Unterbringung des Personals.

Wassergraben am Gutspark

1888 erwarb Richard Sommer, der auch Bauherr von Schloss Sommerswalde im Schwanter Forst war, das Gut und ließ von 1903 bis 1905 neue Wirtschaftsgebäude erbauen. 1910 wurde zudem das Innere der Dreiflügelanlage grundlegend verändert. Die heutigen Dispositionen der Türen, Türrahmungen und Holzpaneele stammen größtenteils aus dieser Zeit. Auch der Treppenaufgang wurde aus der Vorhalle zur Seite in ehemalige Wohnräume verlegt.

Nach dem Tode Sommers im Jahr 1916 verkauften die elf Erben das Anwesen. Die Ländereien übernahm die landwirtschaftliche Genossenschaft „Freie Scholle“, während das Schloss 1924 an Vico von Bülow – engagiertes Mitglied im Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten und ab 1935 Protokollchef im Auswärtigen Amt – ging. Dieser nannte sich sodann Vico von Bülow-Schwante. Unter ihm erfolgte in den 1920er Jahren an der Rückfront ein Balkonanbau mit Terrasse und in den 1930er Jahren an der Eingangsseite die Anlage einer Auffahrt aus Schlesischem Sandstein mit einer Rampenbrüstung und Portallöwen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Schloss zeitweise ein Behelfskrankenhaus für Typhuskranke und dann Bildungseinrichtung der FDJ. 1962 kam es in Gemeindeverwaltung. Heute steht es leer. Eine komplette Dacherneuerung verhindert zumindest einen weiteren Verfall.

Literatur

  • Bernd Maether: Schlösser und Gärten der Mark. Schwante. Nicolai, Berlin 1995, ISBN 3-87584-576-5.

Koordinaten: 52° 43′ 52,2″ N, 13° 5′ 0,9″ O