Schmalwasser (Sandberg)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Schmalwasser
Koordinaten: 50° 20′ N, 10° 2′ OKoordinaten: 50° 20′ 24″ N, 10° 2′ 17″ O
Einwohner: 420 (20. Jan. 2021)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Vorwahl: 09701
Schmalwasser (Bayern)
Schmalwasser (Bayern)

Lage von Schmalwasser in Bayern

Katholische Kirche

Schmalwasser ist ein Ortsteil der unterfränkischen Gemeinde Sandberg im Landkreis Rhön-Grabfeld.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schmalwasser liegt südöstlich von Sandberg.

Die durch den Ort verlaufende Staatsstraße St 2288 führt westwärts nach Sandberg und mündet südöstlich in die St 2267. Von Schmalwasser aus führt die Kreisstraße NES 51 ostwärts nach Windshausen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schmalwasser entstand nach einem Bericht des Stangenrother Bürgers Hans Pulff um das Jahr 1500 durch die Ansiedlung eines Hans Simon und eines Köhlers namens Martin. Es folgten weitere Ansiedlungen, wahrscheinlich durch Waldarbeiter, die sich in den Sommermonaten dort niederließen. Um 1538 befanden sich im Ort 10 bis 12 Häuser.

Als im Jahr 1537 der Würzburger Fürstbischof Konrad II. von Thüngen von der ungenehmigten Gründung von Schmalwasser erfuhr, drohten er und sein Nachfolger Melchior Zobel von Giebelstadt mit der Räumung des Ortes; dies konnte erst durch zahlreiche Bittschriften und Rechtsgutachten abgewendet werden.

Die Aufstellung des Pestheiligen St. Sebastian lässt vermuten, dass die Pest Todesopfer in Schmalwasser forderte. Durch seine abgelegene Lage blieb der Ort von schlimmeren Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges verschont.

In seelsorgerischer Hinsicht gehörte Schmalwasser zunächst zur Pfarrei Steinach (heute Ortsteil von Bad Bocklet). Am 5. Mai 1716 begann der Bau der Ortskirche Mariä Himmelfahrt, die der Würzburger Weihbischof Johann Bernhard Mayer am 26. Juli 1725 weihte. Nachdem der Ort wenig später der Pfarrei Burgwallbach zugeteilt worden war, bekam er im Jahr 1874 einen eigenen Kaplan.

Im Lauf der Jahrhunderte lebten die Einwohner des Ortes hauptsächlich von der Landwirtschaft und waren von Armut und Hunger betroffen. Einige fanden Arbeit in der Umgebung, so in Bad Kissingen, Bad Neustadt an der Saale, Schweinfurt, Ochsenfurt und Hessen. Im 20. Jahrhundert fanden Armut und Hungersnot ein Ende; der Zustand des Ortes verbesserte sich durch Erneuerung der Häuser und den Bau von Straßen, Wasserleitung und Kanalisation.

Im Jahr 1947 wurde die Kirche erweitert. Seit 1970 gehört Schmalwasser zur Pfarrei Sandberg.

Am 1. Januar 1972 wurde Schmalwasser im Rahmen der Gemeindegebietsreform ein Ortsteil von Sandberg.[2]

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe: Liste der Baudenkmäler in Schmalwasser

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bayerische Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (Hrsg.): Historische Kulturlandschaft der Walddörfer – Sandberg, Waldberg, Langenleiten, Schmalwasser und Kilianshof. (= Historische Kulturlandschaft Rhön. Band 2). Michael Imhof Verlag, Petersberg 2009, ISBN 978-3-86568-557-5.[3]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Marion Eckert: Einwohnerzahlen in den Walddörfern gingen kontinuierlich zurück. In: Mainpost.de. 20. Januar 2021, abgerufen am 12. Oktober 2021.
  2. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 428.
  3. Historische Kulturlandschaft der Walddörfer. In: Biosphaerenreservat-Rhoen.de. Abgerufen am 25. Dezember 2020.