Seashore (Film)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Film
Titel Seashore
Originaltitel Beira-Mar
Produktionsland Brasilien
Originalsprache Portugiesisch
Erscheinungsjahr 2015
Länge 84 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Filipe Matzembacher, Marcio Reolon
Drehbuch Filipe Matzembacher, Marcio Reolon
Produktion Marcio Reolon
Musik Felipe Puperi, Mateus Almada
Kamera João Gabriel de Queiroz
Schnitt Bruno Carboni, Germano de Oliveira
Besetzung
  • Mateus Almada: Martin
  • Maurício José Barcellos: Tomaz
  • Elisa Brites: Natália
  • Fernando Hart: Bento
  • Ariel Artur: Türsteher
  • Francisco Gick: Maurício
  • Luisa Moser: Rosa
  • Irene Brietzke: Marisa
  • Danuta Zaghetto: Luiza
  • Maité Felistoffa: Carol

Seashore (Originaltitel: Beira-Mar) ist ein Coming-of-Age-Film über zwei junge Männer, die auf der Suche nach ihrem erwachsenen Selbst ihre Beziehung zueinander neu entdecken. Es ist das Erstlingswerk der beiden brasilianischen Regisseure Filipe Matzembacher und Marcio Reolon.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Winter reisen zwei junge Männer aus Porto Alegre in eine nahe gelegene Küstenstadt, die beide aus gemeinsamen Kindheitstagen kennen. Martin wurde von seinem Vater vorgeschickt, um wichtige Dokumente des Verstorbenen Großvaters zu besorgen. Das Verhältnis zwischen Martins Vater und der Familie der verwitweten Marisa und deren Enkel Rosa ist jedoch seit langer Zeit gestört. Martin stößt unerwartet auf über Jahre hin aufgestaute Ablehnung.

Tomaz begleitet seinen Freund aus stiller Zuneigung, obwohl er eigentlich bei einer Hochzeit einer Cousine sein sollte. Tomaz ist zuerst zu schüchtern, sich Martin gegenüber zu öffnen; Martin hingegen verhält sich egoistisch. Er vergnügt sich alleine in einer Disko, nachdem Tomaz nicht eingelassen wird. Tomaz fühlt sich nach kurzer Zeit deplatziert. Doch langsam nähern sich die beiden Freunde einander an: beim gemeinsamen Feiern mit Freunden entdeckt Martin, dass Tomaz schwul ist und auch Tomaz wird mutiger.

Martin gelingt es mit der Zeit, sich aus der belastenden und beschränkenden Prägungen des Vaters zu lösen und eine Bindung zum bisher unbekannten Teil der Familie aufzubauen. Im gleichen Zug der inneren Befreiung erfährt die Beziehung zu Tomaz eine neue und intime Komponente.

Produktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Film feierte seine Premiere auf der 65. Berlinale im Februar 2015 und startete am 30. März 2017 in den deutschen Kinos. Der internationale Vertrieb erfolgt durch FiGa Films, im deutschsprachigen Raum durch Pro-Fun Media GmbH.[2]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Der feinfühlige Film erkundet, wie sich der Heranwachsende aus der autoritären Fessel des Vaters löst und dabei auch seine homosexuellen Neigungen wahrnimmt. Die Inszenierung arbeitet mit einer exzellenten Kameraführung, Zeitsprüngen, Überlagerungen sowie einer expressiven Tonspur und fängt damit treffsicher den undeutlichen und verschwommenen Zustand der Adoleszenz ein.“

„Atmosphärisch dicht folgt Filipe Matzembachers und Marcio Reolons autobiografisch inspiriertes Spielfilmdebüt seinen beiden Hauptfiguren in ein Wochenende, das deren Beziehung nachhaltig verändern wird. Beira-Mar ist ein Spaziergang durch die Grenzgebiete zwischen Liebe und Freundschaft – eine Auslotung von sexueller Orientierung und persönlicher Identität. Die hervorragende Kamera ergründet die vielschichtigen Gefühlszustände der Protagonisten ebenso wie die Tonspur das Meeresrauschen: behutsam und gewaltig zugleich. Stets auf Augenhöhe mit Sujet und Figuren, schafft der Film einen Augenblick des Zaubers und der Zärtlichkeit. Manchmal sind das Suchen und das Finden von Liebe eben ein und dasselbe.“

Filmdatenblatt der Berlinale[4]

„In ruhigen, melancholischen Bildern loten die beiden Filmemacher das emotionale Chaos der Hauptfiguren aus. Diese stehen stellvertretend für etwas, was sich früher oder später in jedem jungen Menschen abspielt, der an der Schwelle zum Erwachsensein steht: Identitätsfindung, das Ausloten sexueller Möglichkeiten und die Abgrenzung gegenüber den Eltern. Daher funktioniert „Seashore“ durchaus als allgemeingültiges Drama über universelle Themen, die die Lebensrealität junger Menschen bestimmen.“

Björn Schneider auf programmkino.de[5]

Auszeichnungen, Nominierungen und Festivals[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Freigabebescheinigung für Seashore. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF).Vorlage:FSK/Wartung/typ nicht gesetzt und Par. 1 länger als 4 Zeichen
  2. Projects:Seashore. In: avantefilmes.com. Abgerufen am 31. Januar 2021.
  3. Seashore. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 29. Januar 2021.
  4. Filmdatenblatt: Beira-Mar. In: berlinale.de. Abgerufen am 29. Januar 2021.
  5. Björn Schneider: Filmkritik. In: programmkino.de. Abgerufen am 29. Januar 2021.
  6. Berlinale 2015: Nominierungen und Jury für den Preis Bester Erstlingsfilm. In: filmportal.de. 22. Januar 2015, abgerufen am 31. Januar 2021.
  7. Sebastian: Alle Filme | Alle Interviews. In: blog.teddyaward.tv. 13. Januar 2015, abgerufen am 8. März 2021.
  8. a b Auszeichnungen & Festivals 'Seashore'. In: mubi.com. Abgerufen am 9. März 2021.