Senegambische Steinkreise

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die Druckversion wird nicht mehr unterstützt und kann Darstellungsfehler aufweisen. Bitte aktualisiere deine Browser-Lesezeichen und verwende stattdessen die Standard-Druckfunktion des Browsers.
Steinkreis bei Wassu, Gambia

Die Senegambischen Steinkreise sind Steinkreise in den westafrikanischen Staaten Gambia und Senegal.

Am 12. Juli 2006 wurden vier Gruppen dieser Steinkreise unter dem Titel Steinkreise von Senegambia in das UNESCO-Welterbe aufgenommen.[1]

Lage

Megalithische Zone im Süden Senegambias mit den vier ins Welterbe aufgenommenen Steinkreisgruppen

Die Steinkreise liegen im Süden der historischen Region Senegambia, nach der sie benannt sind. Dort lag im Ostteil Gambias und den nördlich angrenzenden Bereichen Senegals ein Verbreitungsgebiet einer Megalithkultur. Der größte Teil der Steinkreise, insgesamt mehr als 1000, liegen in einem Band von 100 Kilometer Breite und 350 Kilometer Länge entlang des Flusses Gambia.[1] Ähnliche Steinkreise sind auch im Süden Senegals bis hin nach Guinea bekannt.

Geschichte

Die Steinkreise entstanden zwischen dem 3. Jahrhundert vor Christus und dem 16. Jahrhundert nach Christus.[1]

Historiker gehen davon aus, dass die Serer die Erbauer waren. Diese Hypothese beruht auf der Tatsache, dass die Serer noch immer Grabhäuser wie die in Wanar verwendeten.[2]

Beschreibung

Als Material für die Steinkreise diente Laterit, ein rotbraunes hämatithaltiges Gestein. Es wurde mit Werkzeugen zu zylindrischen oder mehreckigen Säulen von etwa zwei Metern Höhe bearbeitet. Jeweils acht bis vierzehn dieser Steinsäulen sind in einem Kreis von etwa vier bis acht Metern aufgestellt.[3]

Durch die Verwendung behauener Steine unterscheiden sich die Senegambischen Steinkreise von den meisten anderen megalithischen Steinkreisen, die in der Regel aus unbehauenen Steinen (z. B. Findlinge) bestehen.

Unvollständige Liste von Steinkreisen

Steinkreis bei Dialla Kouna
Steinkreis bei Kabakoto

Siehe auch

Literatur

  • The Stone Circles of Senegambia – Les Circles Mégalithiques de Sénégambie. Januar 2005 (englisch, französisch, online [PDF; 12,0 MB] Nominierungsschrift für das Welterbe).
  • Susan Keech McIntosh, Roderick J. McIntosh: Field Survey in the Tumulus Zone of Senegal. In: The African Archaeological Review. Band 11, 1993, ISSN 0263-0338, S. 73–107, JSTOR:25130560.
  • Augustin FC Holl: Senegambian megaliths as world cultural heritage. In: Arts and Humanities Open Access Journal. Band 2, Nr. 3, 2018 (medcraveonline.com [PDF]).
  • Matthew H. Hill: Dating of Senegambian Megaliths: A Correction. In: Current Anthropology. Band 19, Nr. 3, 1978, ISSN 0011-3204, S. 604–605, doi:10.1086/202143.
Commons: Senegambische Steinkreise – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Stone Circles of Senegambia. In: whc.unesco.org. UNESCO World Heritage Centre, abgerufen am 29. August 2020 (englisch).
  2. Laport, L., Bocoum, H., Cros, J. P., Delvoye, A., Bernard, R., Diallo, M., Diop, M., Kane, A., Dartois, V., Lejay, M., Bertin, F., and Quensel, L.: Megalithic monumentality in Africa: from graves to stone circles at Wanar, Senegal. In: Antiquity. Band 86, 2012, S. 332 (415).
  3. Das UNESCO-Welterbe. Kunth Verlag, München 2017, S. 556.
  4. Niani Maru Stone Circles. In: The Megalithic Portal. Abgerufen am 11. Juni 2017.
  5. Nioro Kunda Stone Circles. In: The Megalithic Portal. Abgerufen am 11. Juni 2017.
  6. Njai Kunda Stone Circles. In: The Megalithic Portal. Abgerufen am 11. Juni 2017.