Sertã

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Sertã
Wappen Karte
Wappen von Sertã
Sertã (Portugal)
Sertã (Portugal)
Basisdaten
Region: Centro
Unterregion: Médio Tejo
Distrikt: Castelo Branco
Concelho: Sertã
Koordinaten: 39° 48′ N, 8° 6′ WKoordinaten: 39° 48′ N, 8° 6′ W
Einwohner: 6039 (Stand: 19. April 2021)[1]
Fläche: 80,95 km² (Stand: 1. Januar 2010)[2]
Bevölkerungsdichte: 75 Einwohner pro km²
Politik
Website: www.jfserta.pt
Kreis Sertã
Flagge Karte
Flagge von Sertã Position des Kreises Sertã
Einwohner: 14.769 (Stand: 19. April 2021)[3]
Fläche: 446,73 km² (Stand: 1. Januar 2010)[2]
Bevölkerungsdichte: 33 Einwohner pro km²
Anzahl der Gemeinden: 10
Verwaltung
Adresse der Verwaltung: Câmara Municipal de Sertã
Largo do Município
6100-738 Sertã
Präsident der Câmara Municipal: José Farinha Nunes
Website: www.cm-serta.pt

Sertã [sɯɾˈtɐ̃] ist eine Kleinstadt (Vila) und ein Kreis (Concelho) in Portugal mit 6039 Einwohnern (Stand 19. April 2021).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Funde und Ausgrabungen, darunter Antas, belegen eine Besiedlung des Ortes mindestens seit der Castrokultur. Lusitaner lebten hier, als im ersten Jahrhundert die Römer einen Ort der Provinz Lusitania und eine Brücke errichteten. Die Araber errichteten hier eine Burg. Im Verlauf der Reconquista und der Unabhängigkeit des Königreich Portugals nach 1139 gab Portugals erster König, D.Afonso Henriques, den Ort von 1165 bis 1174 an die Tempelritter, bevor er ihn dem Hospitalorden (heute Souveräner Malteserorden) übergab. In der Revolution 1383, in der das erbberechtigte Königreich Kastilien sich Portugal einzuverleiben suchte, stand der Ort auf der Seite der portugiesischen Unabhängigkeitsbewegung unter dem folgenden König D.João I. Im Jahr 1455 wurde Sertã zur Vila (Kleinstadt) erhoben, bevor es seine ersten Stadtrechte (Foral) 1513 durch König Manuel I. erhielt. Bis zur Rechtschreibreform 1911 wurde der Ort zwischenzeitlich Certã geschrieben.[4][5]

Die Gründungslegende des Ortes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort soll im Jahr 74 v. Chr. durch Quintus Sertorius gegründet worden sein, der Anführer der keltiberischen Lusitanier war, und hier eine Burg errichten ließ. Bei einem Angriff der Römer soll dann der damalige Befehlshaber der Burg getötet worden sein. Seine aufgebracht aus der Küche stürmende Gattin Celinda soll daraufhin auf die Burgmauern gestiegen sein, und ihre quadratische Pfanne (die Sertage) mit heißem Öl über die anstürmenden Römer gegossen und sie dergestalt überrascht und aufgehalten haben, bis die zur Hilfe eilenden Kräfte der Nachbarorte eintrafen, um die Angreifer zu vertreiben. Der Ort soll daraufhin „Ort der Sertage“ genannt worden sein, Sertã.[6][5]

Kultur, Sport und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schal des Fußballclubs Sertanense FC

Zu den zahlreichen Baudenkmälern von Sertã zählen verschiedene Sakralbauten, historische öffentliche Gebäude, und die Burg, zudem die römische Brücke.[7] Auch der historische Ortskern als Ganzes steht unter Denkmalschutz.[8] An verschiedenen archäologischen Ausgrabungsstätten des Kreises kann man u. a. Felsmalereien sehen (Portugiesisch: Arte rupreste).

Neben der Stadtbibliothek Biblioteca Municipal Padre Manuel Antunes, dem Kulturhaus Clube de Sertã, und dem Veranstaltungs- und Kulturkomplex Casa de Espetáculos e da Cultura da Sertã in der Kreisstadt Sertã, gibt es in Cernache do Bonjardim mit dem Künstlerhaus Atelier Túllio Victorino eine weitere nennenswerte Kulturstätte im Kreis.

Mit Pedrógão Pequeno liegt im Kreis eines der traditionellen Schieferdörfer der Region, den Aldeias do Xisto. Wanderwege verbinden sie. Der Fußballverein Sertanense Futebol Clube ist der bedeutendste Sportverein im Kreis. Er spielt in der Dritten Liga (Gruppe Süd, port: Série Sul) und betreibt zudem Leichtathletik- und Sportangel-Sektionen.

Verwaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kreis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sertã ist Verwaltungssitz eines gleichnamigen Kreises. Die Nachbarkreise sind (im Uhrzeigersinn im Norden beginnend): Pampilhosa da Serra, Oleiros, Proença-a-Nova, Mação, Vila de Rei, Ferreira do Zêzere, Figueiró dos Vinhos sowie Pedrógão Grande.

Mit der Gebietsreform im September 2013 wurden mehrere Gemeinden zu neuen Gemeinden zusammengefasst, sodass sich die Zahl der Gemeinden von zuvor 14 auf zehn verringerte.[9]

Die folgenden Gemeinden (freguesias) liegen im Kreis Sertã:

Kreis Sertã
Gemeinde Einwohner
(2021)
Fläche
km²
Dichte
Einw./km²
LAU-
Code
Cabeçudo 907 10,39 87 050901
Carvalhal 491 10,02 49 050902
Castelo 946 24,57 38 050903
Cernache do Bonjardim, Nesperal e Palhais 3.364 101,59 33 050915
Cumeada e Marmeleiro 658 51,73 13 050916
Ermida e Figueiredo 338 42,74 8 050917
Pedrógão Pequeno 706 36,86 19 050911
Sertã 6.039 80,95 75 050912
Troviscal 693 53,37 13 050913
Várzea dos Cavaleiros 627 34,51 18 050914
Kreis Sertã 14.769 446,73 33 0509

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerstand von Sertã (1801–2004)
1801 1849 1900 1930 1960 1981 1991 2001 2004
10.235 13.456 20.380 24.057 27.997 21.503 18.199 16.720 16.208

Kommunaler Feiertag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 24. Juni

Söhne und Töchter von Sertã[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. www.ine.pt – Indikator Resident population by Place of residence and Sex; Decennial in der Datenbank des Instituto Nacional de Estatística
  2. a b Übersicht über Code-Zuordnungen von Freguesias auf epp.eurostat.ec.europa.eu
  3. www.ine.pt – Indikator Resident population by Place of residence and Sex; Decennial in der Datenbank des Instituto Nacional de Estatística
  4. www.cm-serta.pt, abgerufen am 14. Februar 2013
  5. a b www.verportugal.net, abgerufen am 14. Februar 2013
  6. www.cm-serta.pt, abgerufen am 14. Februar 2013
  7. www.monumentos.pt, abgerufen am 14. Februar 2013
  8. dito
  9. Veröffentlichung der administrativen Neuordnung im Gesetzesblatt Diário da República vom 28. Januar 2013, abgerufen am 16. März 2014

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sertã – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien