Sombacour

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Sombacour
Sombacour (Frankreich)
Sombacour (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Bourgogne-Franche-Comté
Département Doubs
Arrondissement Pontarlier
Gemeinde Val-d’Usiers
Koordinaten 46° 57′ N, 6° 15′ OKoordinaten: 46° 57′ N, 6° 15′ O
Postleitzahl 25520
Ehemaliger INSEE-Code 25549
Eingemeindung 1. Januar 2024
Status Commune déléguée

Blick auf Sombacour

Sombacour ist eine ehemalige französische Gemeinde mit 629 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2021) im Département Doubs in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Sie gehörte zum Arrondissement Pontarlier. Die Bewohner werden Sombacourtois und Sombacourtoises genannt.

Der Erlass des Präfekten vom 27. September 2023 legte mit Wirkung zum 1. Januar 2024 die Eingliederung von Sombacour als Commune déléguée zusammen mit den früheren Gemeinden Bians-les-Usiers und Goux-les-Usiers zur neuen Commune nouvelle Val-d’Usiers fest.[1]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sombacour liegt auf 749 m Höhe, etwa 37 Kilometer südsüdöstlich von Besançon und etwa neun Kilometer nordwestlich von Pontarlier. Das Dorf erstreckt sich im Jura, am südlichen Rand des Hochplateaus von Val d’Usiers, am Fuß der Höhe des Bois des Raffours und am Eingang in die Talenge des Col des Roches.

Die Fläche des 19,30 km² großen ehemaligen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des französischen Juras. Der zentrale Teil des Gebietes wird vom Plateau des Val d’Usiers mit der Mulde von Sombacour eingenommen, die durchschnittlich auf 730 m liegt. Gegen Westen steigt das Plateau leicht an, und der Gemeindeboden reicht in die ausgedehnten Waldgebiete von Bois de Byans (bis 840 m) und Bois du Pessoul. Dazwischen befindet sich das Trockental der Combe d’Orgeval. Südöstlich von Sombacour leitet eine rund 100 m hohe Geländestufe zum Hochplateau von La Vrine über. Der Hang wird an verschiedenen Orten von Kalkfelsen gekrönt und wird nur durch die Klus von Col des Roches unterbrochen. Mit 907 m wird auf dem Plateau von La Vrine die höchste Erhebung von Sombacour erreicht. Das gesamte Gebiet besitzt keine oberirdischen Fließgewässer, weil das Niederschlagswasser im verkarsteten Untergrund versickert.

Umgeben wird Sombacour von den Nachbargemeinden und der Commune déléguée:

Septfontaines Évillers Bians-les-Usiers
(Commune déléguée)
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Dommartin
Chapelle-d’Huin Chaffois Houtaud

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsname Sombacour leitet sich von den lateinischen Wörtern summa curtis (oberster Hof) her. Seit dem 13. Jahrhundert bildete Sombacour den Mittelpunkt der Herrschaft Usier, deren Burg sich auf dem Vorsprung oberhalb des Dorfes befand. Zusammen mit der Franche-Comté gelangte das Dorf mit dem Frieden von Nimwegen 1678 an Frankreich.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sombacour: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2021
Jahr  Einwohner
1793
  
464
1800
  
388
1806
  
509
1821
  
514
1831
  
580
1836
  
596
1841
  
621
1846
  
625
1851
  
584
1856
  
567
1861
  
575
1866
  
565
1872
  
542
1876
  
539
1881
  
564
1886
  
550
1891
  
525
1896
  
560
1901
  
564
1906
  
563
1911
  
532
1921
  
511
1926
  
530
1931
  
515
1936
  
518
1946
  
478
1954
  
507
1962
  
478
1968
  
463
1975
  
464
1982
  
512
1990
  
514
1999
  
524
2006
  
573
2015
  
624
2021
  
629
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 1999,[2] INSEE ab 2006[3][4]
Ammerkung(en): Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz

Nachdem die Einwohnerzahl in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts abgenommen hatte (1901 wurden noch 564 Personen gezählt), wurde seit Beginn der 1970er Jahre wieder ein leichtes Bevölkerungswachstum verzeichnet.

Kirche Saint-Gervais-Saint-Protais

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Dorfkirche Saint-Gervais-Saint-Protais wurde ab 1493 im gotischen Stil erbaut. Der Kalvarienberg mit Kreuzweg-Stationen wurde von 1895 bis 1956 errichtet. Von der ehemaligen mittelalterlichen Burg Usiers sind Ruinen erhalten.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sombacour war bis weit ins 20. Jahrhundert hinein ein vorwiegend durch die Landwirtschaft, insbesondere Milchwirtschaft und Viehzucht, und durch die Forstwirtschaft geprägtes Dorf. Daneben gibt es heute einige Betriebe des lokalen Kleingewerbes, unter anderem eine Sägerei. Mittlerweile hat sich das Dorf auch zu einer Wohngemeinde gewandelt. Viele Erwerbstätige sind Wegpendler, die in den größeren Ortschaften der Umgebung ihrer Arbeit nachgehen.

Die Ortschaft liegt abseits der größeren Durchgangsstraßen an einer Departementsstraße, die von der Hauptstraße D72 (Pontarlier – Salins-les-Bains) nach Ouhans führt. Weitere Straßenverbindungen bestehen mit Chaffois und Chantrans.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sombacour – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. RECUEIL DES ACTES ADMINISTRATIFS N°25-2023-136. (PDF) Département Doubs, 27. September 2022, S. 11–18, abgerufen am 27. Dezember 2023 (französisch).
  2. Notice Communale Sombacour. EHESS, abgerufen am 28. Dezember 2023 (französisch).
  3. Populations légales 2006 Commune de Sombacour (25549). INSEE, abgerufen am 28. Dezember 2023 (französisch).
  4. Populations légales 2021 Commune de Sombacour (25549). INSEE, abgerufen am 28. Dezember 2023 (französisch).