St. Mauritius (Heimersheim)

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Pfarrkirche Sankt Mauritius in Heimersheim
Südfassade

Die katholische Pfarrkirche St. Mauritius in Heimersheim, einem Stadtteil von Bad Neuenahr-Ahrweiler im Landkreis Ahrweiler (Rheinland-Pfalz), ist eine spätromanische Emporenbasilika aus dem 13. Jahrhundert. Im Chor sind Bleiglasfenster aus der Entstehungszeit der Kirche erhalten, die zu den ältesten Glasmalereien in Deutschland zählen. Seit 2006 finden umfassende Restaurierungsarbeiten in der Kirche statt.

Geschichte

Die heutige Kirche wurde vermutlich um die Mitte des 13. Jahrhunderts an der Stelle einer älteren Vorgängerkirche errichtet. Aufgrund des Patroziniums des hl. Mauritius geht man von einer frühen Kirchengründung in Heimersheim aus. In der Abschrift des Prümer Urbars, die der Abt Caesarius im Jahr 1222 anfertigte, ist der Graf von Are als Patronatsherr genannt.

Im Jahr 1555 erlitt die Kirche durch einen Brand großen Schaden. Während des Kölner Krieges plünderten 1588 spanische Truppen den Ort. Auch im Dreißigjährigen Krieg, als zunächst schwedische und danach kurkölnische Truppen Heimersheim eroberten, wurde die Kirche in Mitleidenschaft gezogen.

1960/61 wurde an die Westfassade ein moderner Erweiterungsbau angefügt.

Architektur

Zugemauertes Portal an der Südseite mit Kreuzrelief und Tierkapitell

Außenbau

Der Außenbau ist durch Lisenen und Rundbogenfriese gegliedert. Die ursprüngliche Farbfassung wurde wieder rekonstruiert. Über der Vierung erhebt sich ein achteckiger Turm, der von einem Pyramidendach bekrönt wird.

An der Südseite ist ein zugemauertes, spitzbogiges Portal zu erkennen. Der Türsturz ist mit dem Relief eines Kreises verziert, in den ein Kreuz eingeschrieben ist. Auch ist ein Kapitell mit einer Tierdarstellung erhalten, das vermutlich aus einem älteren Bau wiederverwendet wurde.

Innenraum

Das Langhaus ist dreischiffig und in vier Joche gegliedert. Über den beiden Seitenschiffen sind Emporen angelegt, die sich durch Doppelarkaden zum Mittelschiff öffnen. Die Querhäuser überrragen kaum die Breite des Langhauses. Der querrechteckige Chor endet mit einem Fünfzehntelschluss.

Bleiglasfenster

Zwei Teilfenster der drei Doppelfenster des Chores werden in die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts datiert. Auf der rechten Hälfte des mittleren Chorfensters prangt unten das Wappen der Burggrafen von Landskron. Die Szenen darüber sind der Verkündigung, der Geburt, der Kreuzigung, der Auferstehung und der Himmelfahrt Christi gewidmet. Das rechte Teilfenster des linken Doppelfensters stellt unten einen Bischof und die hl. Katharina mit ihrem Attribut, dem Rad, dar. Darüber stehen zwei Ritter. Der hl. Georg ist durch die Inschrift SCTS GEORGIUS im Heiligenschein bezeichnet, die andere Figur wird als hl. Mauritius gedeutet. Anlässlich der Restaurierung der Kirche wurden die Fenster ausgebaut.

Ausstattung

  • Der Hochaltar besitzt ein Kreuztragungsrelief aus Alabaster. Es wurde vom Trierer Kurfürst und Erzbischof Lothar von Metternich (1551−1623) zum Gedenken an seine Eltern gestiftet.
  • Eine Grabplatte aus Trachyt, die in die Zeit um 1550 datiert wird, ist mit dem Relief eines Ritters in voller Rüstung versehen. Nach Gerhard Knoll ist der Dargestellte Hermann Quadt von Landskron, der im Jahr 1539 starb[1].

Literatur

Commons: St. Mauritius – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gerhard Knoll: Ein Grabstein in der Pfarrkirche zu Heimersheim (abgerufen am 16. November 2012)

Koordinaten: 50° 32′ 36″ N, 7° 10′ 34″ O