Strandhotel Glücksburg

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Strandhotel Glücksburg

Das Strandhotel Glücksburg ist ein auf das Jahr 1872 zurückgehendes Hotel in Sandwig, einem Stadtteil der Stadt Glücksburg in Schleswig-Holstein.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Strandhotel Glücksburg befindet sich direkt an der Flensburger Förde im Glücksburger Stadtteil Sandwig. Unmittelbar unterhalb des Hotels befinden sich die Glücksburger Seebrücke mit Schiffsverbindung nach Flensburg.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Historische Ansicht

Der Ursprung des Strandhotels geht auf zwei Ärzte der Region zurück, die auf die Sandwiger Bucht aufmerksam wurden und beschlossen, die „Aktiengesellschaft des Ostseebades Glücksburg“ zu gründen. Zügig schlossen sich weitere 80 Aktionäre an und legten sich auf den Bau eines Hotels an besagtem Strand fest, das schließlich im Mai 1872 erbaut und Ende Juni eingeweiht wurde. Damals nannte man es „Curhaus“. Schnell stellte man fest, dass eine Erweiterung des Hauses nötig war. Im Juli 1873 wurde es ausgebaut und das Hotel erhielt den neuen Namen „Strandhotel“. Aufgrund der hohen Reisenachfrage per Dampfschiff wurde ein provisorischer Anleger errichtet. Unter den Dampfern, die am Hotel anlegten, befand sich auch die „Seeadler“, die maßgeblich zur Beliebtheit des Hotels beitrug.

Aufgrund eines Brandes im Jahre 1912 wurde das Hotel zu großen Teilen zerstört und erst ein Jahr später wieder aufgebaut.[1] Zu jener Zeit bekam es den Namen „Kurhotel“. Die Weltwirtschaftskrise mitsamt der Inflation wurden zwar überwunden, doch mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs übernahm es die Rolle eines Lazaretts und beherbergte auch noch einige Jahre nach dem Krieg viele Flüchtlinge. Erst im Jahre 1948 wurde für andere Unterbringungsmöglichkeiten der Flüchtlinge gesorgt, sodass einige Räume des Hotels wieder im Kurbetrieb eingesetzt werden konnten. Allerdings stand es gleichzeitig bis 1950 als Kinderheilstätte der LVA Schleswig-Holstein zur Verfügung, um an Tuberkulose erkrankte Kinder zu versorgen. Die Renovierung, die 1951 vorgenommen wurde, war mit den damaligen Mitteln nicht einfach. Hinzu kam, dass man zur Nachkriegszeit kein Geld übrighatte, um einen Urlaubsaufenthalt zu finanzieren. Schließlich gelang es im Jahr 1952, das Gebäude für 88.000 Mark an den Kirchenkreis Alt-Hamburg zu verkaufen. Es wurde sich darauf geeinigt, ein Kinderheim für asthmatische Kinder einzurichten, das den Namen „Matthias-Claudius-Heim“ trug, bevor es von 1956 bis 1996 als Erholungsheim der evangelischen Kirche für Mütter und Kinder fungierte.[2]

Im Jahr 2000 wurde das Gebäude nach einer Modernisierung und Erweiterung als „Strandhotel Glücksburg“ eröffnet. Seit 2008 gehören die Seebrücke und das Strandbistro Sandwig zum Hotel.[2] Das Hotel-Restaurant Felix ist mit einer Haube des Gault-Millau ausgezeichnet.[3][4]

Prominente Gäste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Abgesehen von der regionalen und Flensburger Gesellschaft, war das Strandhotel auch außerhalb bekannt und wurde regelmäßig von jeglicher Segelprominenz aufgesucht. Darunter befanden sich unter anderem auch Alfred Krupp und Kaiser Wilhelm II mit seiner Frau Auguste Viktoria.[5] Die legten 1890 vor dem Strandhotel an und ließen sich das sogenannte „Kaiser-Menü“, das aus 12 Gängen und 10 Weinen bestand, servieren, das auch heute noch nachgekocht wird.[6] In den folgenden Jahren besuchte der Kaiser Glücksburg noch öfter. 1919 wurde das Strandhotel vom Schriftsteller Thomas Mann[7] und seinem Verleger Samuel Fischer besucht. Die Fernsehköchin Cornelia Poletto kochte 2017 mit dem Strandhotel-Chefkoch im Hotel als Gastköchin.[8]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Strandhotel Glücksburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Berthold Hamer: 150 Jahre Flensburger Tageblatt: Als Glücksburg ein Seebad wurde. In: Flensburger Tageblatt. 17. Februar 2015, abgerufen am 20. Januar 2023.
  2. a b Historie. In: strandhotelgluecksburg.de
  3. Felix, Glücksburg, gaultmillau.de
  4. Hotel Der Woche: Dänisches Flair in Glücksburg, rp-online.de, 21. März 2015
  5. Ostseeheilbad Glücksburg. Geschichte. In: ostsee.de. Abgerufen am 20. Januar 2023.
  6. Stefanie: Ich hatte einen Balkon vor den Ochseninseln: Glücksburg im Herbst. Das weiße Schloss am Meer: Strandhotel Glücksburg. In: indernaehebleiben.de. 25. Oktober 2017, abgerufen am 20. Januar 2023.
  7. Saskia Stöcker: Einfach abtauchen: Die besten Spa-Hotels. In: freundin. 1. September 2018, abgerufen am 20. Januar 2023.
  8. Jürgen Muhl: TV-Köchin als Chef in der Küche. In: shz.de. 7. November 2017, abgerufen am 20. Januar 2023.

Koordinaten: 54° 50′ 30″ N, 9° 31′ 55,3″ O