Susanne Faschon

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Susanne Faschon (Pseudonym für: Susanne Margarete Stirn-Faschon; * 3. Mai 1925 in Kaiserslautern; † 25. Oktober 1995 in Wiesbaden)[1] war eine deutsche Schriftstellerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grabstätte von Susanne Faschon und Hans Stirn, Jakobsweiler

Susanne Faschon, geb. Reuter, war Tochter eines Finanzbeamten. Sie hatte eine jüngere Schwester. Ihr Vater trat früh in die NSDAP und in die SA ein, während ihre Mutter gegen den Nationalsozialismus eingestellt war und verhinderte, dass ihre Tochter in den BDM kam. Wegen dieses innerfamilieren Konflikts wünschte sich die lesehungrige 13-Jährige Hitlers Mein Kampf zu lesen, was sie aber nicht befriedigte. Die Autorin schilderte in der Erzählung "SA-Mann Josef R.", erschienen im Buch Prinzessin Maultasch, diese Geschehnisse in Kaiserslautern.

Susanne Faschon absolvierte ihr Abitur 1944 mit Bestnoten an der 'Höheren Weiblichen Bildungsanstalt', dem späteren Burggymnasium, in Kaiserslautern, sie wurde für ihre besonderen sprachlichen Leistungen geehrt.[2] Im Herbst des gleichen Jahres wurde ihr Elternhaus infolge eines schweren Bombenangriffs zerstört, die Familie zog um nach Franken. Nach dem Krieg fand sie eine Stelle bei der Pfälzischen Landesgewerbeanstalt in Kaiserslautern. Ihre Mentorin und spätere Freundin wurde die Lyrikerin Lina Staab.

Susanne Faschon arbeitete bis 1984 als Sachbearbeiterin, später als Bibliothekarin beim Landesstudio Mainz des Südwestfunks. Sie lebte zuletzt in Hochheim am Main und in Jakobsweiler am Donnersberg. Neben ihrer beruflichen Tätigkeit war sie literarisch aktiv und verfasste erzählende Prosa, Gedichte (teilweise in Pfälzer Mundart) und Hörspiele.

Susanne Faschon war Mitglied des Literarischen Vereins der Pfalz und des Verbands Deutscher Schriftsteller, dessen Vorstand sie bis 1984 angehörte. Der Nachlass von Susanne Faschon befindet sich in der Stadtbibliothek Mainz.

Sie war dreimal verheiratet, als erstes mit dem Grabsteinbildhauer Rudolf Faschon, 1948 wurde Viola geboren. Nach ihrer Scheidung heiratete sie 1968 Carl Maria Kiesel, Maler und Direktor der Pfalzgalerie. Nach dessen Tod heiratete sie 1974 Hans Stirn, Professor für Soziologie und Betriebswirtschaft.

1993 wurde bei ihr Darmkrebs diagnostiziert. Nichtsdestotrotz setzte sie ihr literarisches Schaffen im stärkeren Maße fort. 1995 verstarb sie in einem Wiesbadener Krankenhaus und wurde an der Seite ihres letzten Mannes auf dem Friedhof von Jakobsweiler beigesetzt.[2]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1953: Das Blumenjahr, Kaiserslautern
  • 1959: Kein Spiel für Träumer, Landau
  • 1974: Vom Meer zu den Flüssen
  • 1976: Das Dorf der Winde. Verlag Günther Neske, Pfullingen, ISBN 3-7885-0068-9.
  • 1976: Korn von den Lippen, München
  • 1980: Der Traum von Jakobsweiler, Neustadt an d. Weinstraße
  • 1982: Unter der Arche, Kusel
  • 1984: Vogelzug, Landau/Pfalz (zusammen mit Carl Maria Kiesel)
  • 1986: „Die alte Stadt Moguntia kommt immer mehr zu Ehr“, Mainz/Rhein
  • 1988: Mei Gedicht ist mei Wohret, Landau/Pfalz
  • 1990: Die Entwicklung der Mundart von der Alltagssprache zum lyrischen Gedicht im pfälzischen Sprachraum und Vorwort, Hessen betreffend, Mainz
  • 1994: Altweiwersummer, Landau/Pfalz
  • 1994: Sommers Ende. Gedichte, mit Zeichnungen von Karl Unverzagt. Brandes & Apsel, Frankfurt a. M., ISBN 978-3860994337.
  • 1995: Prinzessin Maultasch, Otterbach

Hörspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der gewaltige Herr Kramer, 1966
  • Behördenbesuch, 1974
  • Der Winterkönig, im SWF 1981

Herausgeberschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Susanne-Faschon-Preis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 2007 wird alle zwei Jahre im Rahmen der Donnersberger Literaturtage ein Preis, der ihren Namen trägt, verliehen. Die Ausschreibung ist mit insgesamt 1700 €uro dotiert.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Susanne Faschon. In: Anna und Andere, Frauenwege in der Pfalz, Marliese Fuhrmann. Görres 2007, ISBN 978-3935690638, S. 268ff.
  • Margita Schreier (Hrsg.): Susanne Faschon 1925–1995, Sonderdruck, Kirchheimbolanden, 2005
  • Donnersberger Literaturverein (Hrsg.): Erinnerungen an Susanne Faschon, Kirchheimbolanden, 2015
  • Susanne Faschon. In: Viktor Carl: Lexikon der Pfälzer Persönlichkeiten. Hennig, Edenkoben 1998, ISBN 3-9804668-0-9.
  • Susanne Faschon. In: Rheinland-Pfälzerinnen, Frauen in Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur in den Anfangsjahren des Landes Rheinland-Pfalz. Hedwig Brüchert (Hg. und Mitautorin), Veröffentlichungen der Kommission des Landtages für die Geschichte des Landes Rheinland-Pfalz, Band 23. v. Hase und Koehler Mainz, 2001, ISBN 978-3775813945, S. 122ff

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Deutsche Biographie: Faschon, Susanne – Deutsche Biographie. Abgerufen am 22. April 2021.
  2. a b Susanne Faschon. In: Donnersberger Literaturtage. Abgerufen am 22. April 2021.