Susanne Göpferich-Görnert

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Susanne Göpferich-Görnert (* 17. März 1965 in Ludwigshafen am Rhein; † 30. Oktober 2017[1]) war eine deutsche Übersetzungswissenschaftlerin und Angewandte Linguistin. Sie war Professorin für Angewandte Linguistik am Institut für Anglistik und Direktorin des Zentrums für fremdsprachliche und berufsfeldorientierte Kompetenzen (ZfbK) der Justus-Liebig-Universität Gießen.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Göpferich-Görnert war Diplom-Übersetzerin für die Sprachen Englisch und Französisch mit dem Fachgebiet Technik. Ihren Abschluss erlangte sie 1989 am Fachbereich Angewandte Sprach- und Kulturwissenschaft (FASK) der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz in Germersheim. Nach ihrem Studium arbeitete Göpferich-Görnert als technische Autorin in Karlsruhe sowie als Terminografin im Rahmen der Erstellung eines Fachwörterbuchs. Von 1991 bis 1994 absolvierte sie ein Promotionsstudium in Anglistik, Romanistik und Angewandter Sprachwissenschaft (Abschluss: Dr. phil.). Bis 1996 war sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Lehrbeauftragte am Institut für Anglistik und Amerikanistik, wo sie auch die Leitung des Modellprojekts Interkulturelles Technical Writing innehatte. Seit 1990 war Göpferich-Görnert zusätzlich freiberuflich als Fachübersetzerin, Industriedozentin und Unternehmensberaterin in den Bereichen Übersetzen, technische Kommunikation sowie interkulturelle Kommunikation tätig.[2]

Seit September 2017 war Susanne Göpferich mit dem Juristen Stefan Görnert aus Gießen verheiratet.

Wissenschaftliches Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1997 bis 2003 war sie Professorin für Technische Kommunikation und Dokumentation am Fachbereich Sozialwissenschaften der Fachhochschule Karlsruhe. Im Anschluss daran bis 2010 bekleidete sie eine Professur für Übersetzungs- und Dolmetschwissenschaft am Institut für Theoretische und Angewandte Translationswissenschaft (ITAT) der Karl-Franzens-Universität Graz. Von 2005 bis 2007 war sie außerdem Leiterin des ITAT. Göpferich-Görnert habilitierte sich im Jahr 2002 am Institut für Angewandte Linguistik und Translatologie (IALT) der Universität Leipzig mit der Schrift Fachbezogene Textproduktion für das Zeitalter der Globalisierung: Entwicklung einer Didaktik des Wissenstransfers.

Ab 2010 war Göpferich-Görnert Professorin für Angewandte Linguistik am Institut für Anglistik und Leiterin des Zentrums für fremdsprachliche und berufsfeldorientierte Kompetenzen (ZfbK) der Justus-Liebig-Universität Gießen. Ab 2013 war sie außerdem Präsidentin der Gesellschaft für Angewandte Linguistik.[3]

Forschungsschwerpunkte und -projekte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Translationsprozessforschung
  • Schreibforschung: PORTT – Process-Oriented Research into Translation and Text Composition
  • Aufbau eines Schreibzentrums
  • Longitudinalstudie zur Entwicklung translatorischer Kompetenz: TransComp – The Development of Translation Competence
  • Technical Writing
  • Textproduktionskompetenz

Mitarbeit in Gremien und Verbänden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Monografien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Textsorten in Naturwissenschaften und Technik. Pragmatische Typologie – Kontrastierung – Translation. Forum für Fachsprachen-Forschung 27. Tübingen (1995): Narr.
  • Interkulturelles Technical Writing: Fachliches adressatengerecht vermitteln. Ein Lehr- und Arbeitsbuch. Forum für Fachsprachen-Forschung 40. Tübingen (1998): Narr.
  • Fachbezogene Textproduktion für das Zeitalter der Globalisierung: Entwicklung einer Didaktik des Wissenstransfers. Habilitationsschrift. Universität Leipzig (2001): Philologische Fakultät, Institut für Angewandte Linguistik und Translatologie; erschienen als: Textproduktion im Zeitalter der Globalisierung: Entwicklung einer Didaktik des Wissenstransfers. Studien zur Translation 15. Tübingen (2002): Stauffenburg.
  • Translationsprozessforschung: Stand – Methoden – Perspektiven. Translationswissenschaft 4. Tübingen (2008): Narr.
  • Text Competence and Academic Multiliteracy: From Text Linguistics to Literacy Development. Europäische Studien zur Textlinguistik 16. Tübingen (2015): Narr.

Aufsätze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • „Eine pragmatische Typologie von Fachtextsorten der Naturwissenschaften und der Technik.“ Kontrastive Fachsprachen-Forschung. Hrsg.: Klaus-Dieter Baumann und Hartwig Kalverkämper. Tübingen (1992): Narr, 190–210.
  • „Interkulturelles Technical Writing in der Diplom-Übersetzer-Ausbildung am F.A.S.K. Germersheim.“ tekom-Nachrichten 2 (1993): 83.
  • „Technical Writing als integraler Bestandteil der Übersetzerausbildung.“ Jahrbuch Deutsch als Fremdsprache 24 (1998): 251–289.
  • „Fachtextsorten der Naturwissenschaften und Technik – ein Überblick.“ Fachsprachen/Languages for Special Purposes Hrsg.: Lothar Hoffmann, Hartwig Kalverkämper und Herbert Ernst Wiegand, New York, Berlin (1998): de Gruyter, 545–556.
  • „Analysing LSP Genres (Text Types): From Perpetuation to Optimization in LSP Text(-type) Linguistics.“ Analysing Professional Genres. Hrsg.: Anna Trosborg. Pragmatics and Beyond 74. Amsterdam, Philadelphia (2000): John Benjamins, 227–247.
  • „[ Der Technische Redakteur als Global Player.]“ Dokumentation erstellen – übersetzen – managen Online. 11.5 (2000).
  • „Sprachwissenschaftliche Übersetzungsanalysen und Übersetzungsvergleiche am Beispiel von technischen Texten.“ Übersetzung – Translation – Traduction: Ein internationales Handbuch zur Übersetzungsforschung/An International Encyclopedia of Translation Studies. Hrsg.: Harald Kittel et al. Berlin, New York: de Gruyter, 719–727.
  • „Wie man aus Eiern Marmelade macht: Von der Translationswissenschaft zur Transferwissenschaft.“ Qualität fachsprachlicher Kommunikation. Hrsg. Susanne Göpferich und Jan Engberg. Tübingen (2004): Narr. 3–29.
  • „Popularization from a cognitive perspective – What thinking aloud and log files reveal about optimizing reverbalization processes.“ Fachsprache/International Journal of LSP 3–4 (2006): 128–154.
  • „Vom Novizen zum Experten: Die Modellierung (der Entwicklung) translatorischer Kompetenz.“ Translatione via facienda: Festschrift für Christiane Nord zum 65. Geburtstag. Hrsg.: Gerd Wotjak, Vessela Ivanova und Encarnacion Tabares Placencia. Frankfurt/M. etc. (2009): Lang, 75–89.
  • „Adding value to data in translation process research: The TransComp Asset Management System.“ Methodology, Technology and Innovation in Translation Process Research: A Tribute to Arnt Lykke Jakobsen. Hrsg.: Inger M. Mees, Fabio Alves und Susanne Göpferich. Kopenhagen (2009): Samfundslitteratur, 159–182.

Als Herausgeberin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Zeitschrift FACHSPRACHE – International Journal of Specialized Communication gemeinsam mit Jan Engberg und Nina Janich. Wien: Braumüller, Heft 1–2 (2009) bis Heft 3–4 (2011).
  • mit Knapp, Karlfried/Antos, Gerd/Becker-Mrotzek, Michael/Deppermann, Arnulf/Göpferich, Susanne/Grabowski, Joachim/Klemm, Michael/Villiger, Claudia, Hrsg. (2004): Angewandte Linguistik. Ein Lehrbuch. UTB. Tübingen, Basel: Francke.
  • Göpferich, Susanne/Alves, Fabio/Mees, Inger M., Hrsg. (2010): New Approaches in Translation Process Research. Copenhagen Studies in Language 39. Kopenhagen: Samfundslitteratur.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1995 Preis der Johannes-Gutenberg-Universität für die Dissertation
  • 2004 Preis der DaimlerChrysler AG für die Optimierung der E-Klasse-Betriebsanleitung mit einem studentischen Projekt-Team

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Justus-Liebig-Universität Gießen: Prof. Dr. Susanne Göpferich-Görnert
  2. Belegt durch Göpferichs eigene Webseite (Memento vom 19. Juli 2013 im Internet Archive)
  3. GAL e. V. – Vorstand (Memento vom 6. Dezember 2011 im Internet Archive)