„Taubergießen“ – Versionsunterschied

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Eine „offizielle“ Webseite des Naturschutzgebietes gibt es nicht. Im Netz finden sich aber informative Seiten verschiedener Anbieter.
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*[http://www.taubergiessenbootsfahrt.de Informationen zum Taubergießen]
*[http://www.taubergiessen.com Informationen zum Taubergießen]
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*[http://www.toischer.de/tauberweb/tg_index.html Das Taubergießengebiet] - Examensarbeit (Lehramt Grund- u. Hauptschule)
*[http://www.toischer.de/tauberweb/tg_index.html Das Taubergießengebiet] - Examensarbeit (Lehramt Grund- u. Hauptschule)

Version vom 3. August 2011, 13:49 Uhr

Naturschutzgebiet Taubergießen
Taubergießen (Deutschland)
Taubergießen (Deutschland)
Koordinaten: 48° 15′ 19″ N, 7° 41′ 27″ O
Lage: Baden-Württemberg, Deutschland
Nächste Stadt: Rust
Fläche: 16,82 km²
Gründung: 1979
i3i6

Taubergießen ist ein rechtsrheinisches Auengebiet am südlichen Oberrhein. Es ist nur ein (zentraler) Teil der nach dem Rheinausbau verbliebenen naturnahen Restaue, war aber seitdem bis zu den neuen wasserbaulichen Maßnahmen ab der Jahrtausendwende in dem Bereich das letzte Teilstück, in dem nahezu der gesamte Auenwald noch oberirdisch von Hochwasser erreicht und überflutet werden konnte. Taubergießen wurde 1979 zum Naturschutzgebiet erklärt und ist mit 1.682 ha eines der größten Schutzgebiete in Baden-Württemberg. Es hat eine Nord-Südausdehnung von mehr als 12 km. Die größte Breite beträgt etwa 2,5 km.

Der Name „Taubergießen“ stammt von einem in seinem Norden fließenden der zahlreichen Gewässerläufe und -arme des Naturschutzgebiets. Unter „Gießen“ versteht man unterirdisch, also in direkter Verbindung mit dem Grundwasser fließende Anteile des Stromes, die ab einer ausreichenden Absenkung der Talsohle wieder an die Oberfläche treten. Solche bilden sich in diesem Gebiet, dem mittleren Bereich des südlichen Oberrheins, besonders häufig. Als „taub“ bezeichnen Fischer nährstoffarme Gewässer mit geringem Fischbestand.

Geographie

Taubergießen

Taubergießen liegt in der südlichen Oberrheinebene zwischen Freiburg im Breisgau und Offenburg ("Höhe") bzw. Breisach und Straßburg/Kehl (auf den Fluss bezogen) im Westen der Landkreise Emmendingen und Ortenau im unmittelbaren östlichen Auenbereich des Rheins, also direkt am Ufer des "korrigierten" Flusses - vom Leopoldskanal im Süden bis zur Vereinigung des Taubergießen mit den nordöstlich der Fähranlegestelle (Rheinübergang Rhinau-Kappel) an den Rheindeich stoßenden und diesen begleitenden Altrheinarmen kurz oberhalb südwestlich der Gemeinde Wittenweier. Es gehört überwiegend zur Gemarkung der Gemeinden Kappel-Grafenhausen, Rust und Rheinhausen. Historisch bedingt sind 9,98 km² Grundbesitz der französischen Gemeinde Rhinau. Auf deutschem Staatsgebiet ist dieses "Stück Elsass in Deutschland" als gemeindefreies Gebiet Rheinau eingeordnet. Durch die Begradigung des Rheins in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und die somit erstmalige Festlegung eines Fluss-Hauptbettes in dem Bereich wurde teilweise eine Veränderung des Grenzverlaufs zwischen Deutschland und Frankreich vorgenommen, die jedoch die durch den bis dahin wechselnden Verlauf des Flussbettes (bzw. "Betten" - seiner Arme) entstandenen Besitzverhältnisse nicht veränderte.

Die westliche Grenze des Naturschutzgebietes liegt ab der Einmündung des Leopoldskanals in den Tulla-Rhein bis zur Nordspitze der Rhinauer "Flussinsel" an der Staatsgrenze in der Rheinmitte. Bis zu dessen Nordgrenze berührt es somit auch die des gegenüberliegenden französischen Schutzgebiets Réserve naturelle de l'Ile de Rhinau (das nicht die gesamte Länge der "Insel" abdeckt). Ab dem schiffbaren Fluss (Vereinigung des Tulla´schen Bettes mit dem modernen Kanal (Schlinge)) liegt die Gebietsgrenze am Flussufer bzw. am inneren Deichfuß. Im Osten bildet der Waldrand die Schutzgebietsgrenze, ab der Gemarkung Rust noch verdeutlicht durch den Hochwasserdamm; ungefähr ab der Mitte des Gebiets auf Höhe der Zuckerbrücke über die blinde Elz, in der Nähe des Europaparks, rückt sie weiter nach Osten vor, entlang der Waldränder, und schließt so die Freiflächen im Kappeler Bereich ein. Die Grenze verläuft wiederum auf einem Deich bis jenseits der Straße Kappel-Rheinfähre und folgt im äußersten Nordosten des Gebiets wieder dem Waldrand und einem daran entlang laufenden Fahrweg von Kappel nach Wittenweier.

Gewässer

Der Taubergießen entspringt auf Gemarkung der Gemeinde Kappel, in den Orchideenwiesen des "G´schleder", im Blauen Loch.

Flora und Fauna

Taubergießen - Flutender Hahnenfuß

Etwa 60 % des Areals sind mit Wald bestückt, der Rest wird landwirtschaftlich als Grünland genutzt. Die weitläufige Landschaft ist von zahlreichen Wasserläufen durchzogen, die von Wasservögeln als Rast- und Brutplatz benutzt werden. Es zeichnet sich auch durch seine enorme Artenvielfalt aus. Selbst seltene Orchideen gedeihen hier.


Besuch und Anfahrt

Taubergießen ist ein sehr beliebtes Ausflugsziel für Wanderer und Radfahrer, die auf vier beschilderten Rundwegen die Natur erkunden können:

  • Schmetterlingsweg (Länge ca. 2 km)
  • Orchideenweg (Länge 6,5 km)
  • Kormoranweg (Länge 6 km)
  • Gießenweg (Länge zwischen 3,5 und 8 km)

Weiterführende Informationen zur Flora, Fauna und den Rundwegen s. Literatur.

Als interessante und bequeme Alternative gibt es auch die Möglichkeit, auf einer Bootstour im traditionellen Fischerboot Flora und Fauna unter fachkundiger Führung zu entdecken. Kontakt zu den Anbietern solcher Bootsfahrten kann über die örtlichen Rathäuser der Gemeinden Rheinhausen, Rust und Kappel-Grafenhausen hergestellt werden.

Öffentlicher Nahverkehr

Eine direkte öffentliche Verkehrsverbindung ins Schutzgebiet gibt es nicht. Am nächsten kommt man der wichtigsten "Anlaufstelle" im Schutzgebiet, dem ehemaligen Zollhäuschen an der deutschen Anlegestelle der Fähre, mit dem departementalen Bus von Strassburg nach Rhinau. Vom Ort aus erreicht man mit wenigen Schritten die (kostenlose, ebenfalls vom Departement getragene) Rheinfähre.

Die Gemeinden Rheinhausen, Rust und Kappel-Grafenhausen sind ebenfalls über Buslinien zu erreichen. Von den Bahnhöfen Herbolzheim, Ringsheim und Orschweier aus liegt das Schutzgebiet in bequemer Fahrrad-Reichweite.

Nördlicher Taubergießen (Kappel am Rhein)

Mit dem PKW erreicht man das Naturschutzgebiet über die Bundesautobahn 5, die man an der Ausfahrt Ettenheim verlässt und in Richtung Kappel-Grafenhausen fährt. Im Ortsteil Kappel hält man sich weiter Richtung Rheinfähre bis zum Parkplatz am ehemaligen Zollhaus, in dem sich die Informationsstelle für das Naturschutzgebiet befindet.

Mittlerer Taubergießen (Rust)

Mit dem PKW erreicht man das Naturschutzgebiet über die Bundesautobahn 5, die man an der Ausfahrt Rust verlässt und in Richtung Rust fährt. Im Rust hält man sich weiter Richtung Campingplatz, und ab dem Campingplatz in Richtung Zuckerbrücke.

Südlicher Taubergießen (Rheinhausen)

Den Süden des Naturschutzgebiets erreicht man besser über die Ausfahrt Herbolzheim der Bundesautobahn 5. Von dort weiter in Richtung Rheinhausen. Von den Ortsteilen Ober- und Niederhausen aus folgt man der Beschilderung „Zum Rhein“ oder „Rheinstraße“, um auf die Parkplätze „Weier“ bzw. „Schützenhaus“ zu gelangen, die jeweils am Rand des Schutzgebiets liegen.

Literatur

  • Dietmar Keil: Erlebte Wildnis Taubergiessen, Schillinger, Freiburg im Breisgau, 1977 (1. Aufl.), ISBN 3-921340-24-1.
  • Gallusser, Schenker et al.: Die Auen am Oberrhein/Les Zones Alluviales du Rhin Supérieur - Ausmass und Perspektiven des Landschaftswandels am südlichen und mittleren Oberrhein seit 1800..., Birkhauser, 1992, ISBN 3-7643-2805-3
  • Truöl, Spiegelhalter: Altrhein: verlorenes Paradies, Schillinger, Freiburg im Breisgau, 1984 (1. Aufl.), ISBN 3-89155-001-4

Kartenmaterial und Informationsbroschüren zum Naturschutzgebiet Taubergießen erhält man gegen eine geringe Schutzgebühr bei der Bezirksstelle für Naturschutz und Landschaftspflege (BNL). Hilfreich zur Erkundung des Taubergießens sind z. B.

  • Naturschutzgebiet Taubergießen. Landkarte. 2002. Maßstab 1:25 000
  • Naturschutzgebiet Taubergießen. Broschüre. 1998. 56 Seiten

Weblinks

Commons: Taubergiessen – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Eine „offizielle“ Webseite des Naturschutzgebietes gibt es nicht. Im Netz finden sich aber informative Seiten verschiedener Anbieter.