Tetraphenylgermanium

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Strukturformel
Molekülstruktur von Tetraphenylgermanium
Allgemeines
Name Tetraphenylgermanium
Andere Namen
  • Tetraphenylgerman
  • Germaniumtetraphenyl
Summenformel C24H20Ge
Kurzbeschreibung

weißer Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 1048-05-1
EG-Nummer 213-880-8
ECHA-InfoCard 100.012.619
PubChem 66103
ChemSpider 59492
Wikidata Q15628302
Eigenschaften
Molare Masse 381,06 g·mol−1
Aggregatzustand

fest, kristallin[1]

Schmelzpunkt

230–235 °C[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol

H- und P-Sätze H: 302​‐​312​‐​332​‐​315​‐​319​‐​335
P: 261​‐​280​‐​305​‐​351​‐​338​‐​304​‐​340​‐​405​‐​501[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Tetraphenylgermanium ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der germaniumorganischen Verbindungen.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über Tetraphenylgermanium wurde bereits 1925 von Gilbert T. Morgan, Harry Dugald und Keith Drew berichtet. Es wurde durch Umsetzung von Germanium(IV)-bromid mit einem hohen Überschuss des Grignard-Reagenz Phenylmagnesiumbromid in Diethylether hergestellt. Neben dem gewünschten Produkt bilden sich dabei auch die weniger phenylierten Mono-, Di- und Tribromide.[3]

Zu Reinigungszwecken kann die Verbindung aus Toluol umkristallisiert werden[4].

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tetraphenylgermanium bildet tetragonale Kristalle in der Raumgruppe P421c (Raumgruppen-Nr. 114)Vorlage:Raumgruppe/114 mit Formeleinheiten in der Elementarzelle.[5]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch Reaktion von Tetraphenylgermanium mit Halogenen bzw. Halogeniden können die entsprechenden Mono-, Di- oder Trihalogenide hergestellt werden.

Durch Umsetzung von Tetraphenylgermanium mit Brom in siedendem Tetrachlorkohlenstoff bildet sich in nahezu quantitativer Ausbeute das entsprechende Triphenylgermaniumbromid[6]

Unter anderen Reaktionsbedingungen erhält man stattdessen das Diphenylgermaniumdibromid:[7]

Tetraphenylgermanium bildet beim Erhitzen mit Germanium(IV)-chlorid durch Komproportionierung das Phenylgermaniumtrichlorid:[6]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Datenblatt Tetraphenylgermanium bei Alfa Aesar, abgerufen am 27. März 2015 (Seite nicht mehr abrufbar).
  2. Datenblatt Tetraphenylgermane bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 18. Juni 2023 (PDF).
  3. Gilbert T. Morgan, Harry Dugald Keith Drew: CCXXXIV. Aromatic derivatives of germanium. In: Journal of the Chemical Society, Transactions. Band 127, 1925, S. 1760, doi:10.1039/CT9252701760 (englisch).
  4. Darrel M. Harris et al.: Tetraohenylgermane. In: Therald Moeller (Hrsg.): Inorganic Syntheses. Band 5. McGraw-Hill, Inc., 1957, S. 70–72 (englisch).
  5. A. Karipides, D. A. Haller: The crystal structure of tetraphenylgermanium. In: Acta Crystallographica Section B Structural Crystallography and Crystal Chemistry. Band 28, Nr. 10, 1972, S. 2889, doi:10.1107/S0567740872007150 (englisch).
  6. a b Luise Ellinghaus: Houben-Weyl Methods of Organic Chemistry Vol. XIII/6, 4th Edition. Georg Thieme Verlag, 2014, ISBN 978-3-13-180734-2, S. 69, 93 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Robert Schwarz: Über die Chemie des Germaniums. In: Angewandte Chemie. Band 48, Nr. 15, 13. April 1935, S. 219, doi:10.1002/ange.19350481502.