Tiroler Landestheater Innsbruck
Das Tiroler Landestheater steht in Innsbruck, in unmittelbarer Nähe der historischen Altstadt, umgeben von Hofburg, Hofgarten und SOWI-Fakultät der Universität Innsbruck. Direkt daneben stehen die Kammerspiele Innsbruck (Neuer Stadtsaal, ehemaliges Casineum).[1]
Das große Haus fasst gegen 800 Sitzplätze und die Kammerspiele im Souterrain rund 250. Im Spielplan stehen Schauspiel, Oper, Operetten, Musicals und Tanztheater.
Baugeschichte
Altes Comedihaus, Hof- und Stadttheater
Es wurde 1629 vom Architekten Christoph Gumpp den Jüngeren aus einem der Ballspielhäuser am Rennplatz zu einem Comedihaus umfunktioniert - die große Schaubühne des Erzherzogs Leopold. 1654 wurde ein neues von Christoph Gumpp erbautes Haus auf der anderen Seite des Rennwegs und zwar exakt dort, wo das heutige Landestheater steht, eröffnet. 1765 wurde das Hoftheater renoviert. Das Innsbrucker Theater hieß zur bayerischen Besatzungszeit 1805 kurz Königlich bayrisches Hof-Nationaltheater. 1844 wurde es wegen Baufälligkeit geschlossen.
Neues Tiroler Landestheater
Eine Theatergesellschaft konstituierte sich und brachte für einen Neubau 40.000 Gulden auf. Das neue Haus wurde 1846 eröffnet. Aus dem Innsbrucker Stadttheater wurde 1945/46 endgültig das Tiroler Landestheater. 1959 wurden die Kammerspiele im Souterrain des Stadtsaalgebäudes eröffnet. Das Tiroler Landestheater (Große Haus) wurde 1961 geschlossen und in den folgenden Jahren umgebaut und wesentlich erweitert. 1967 wurde das Große Haus wieder eröffnet. 1991/92 wurden die danebenstehenden Kammerspiele renoviert und zu einem flexiblen Raumtheater umgebaut.
Im Jahre 2003 wurde die neue Probebühne, von den Architekten Karl und Probst aus München geplant, als Anbau an das Große Haus fertiggestellt. Das Landestheater entspricht mit seinen drei Spielorten den Anforderungen eines modernen Bühnenbetriebes und stellt sicher, dass in Innsbruck weiterhin anspruchsvoll gestaltetes Theater stattfinden kann. Als letzte Baumaßnahmen wurden die Fassade des Landestheaters renoviert und der Vorplatz neu gestaltet.
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Tiroler Landestheater Innsbruck bei Nacht
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Großes Haus, Tiroler Landestheater Innsbruck
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Neues Innsbrucker Stadttheater, vorne das Casineum (Alte Stadtsäle, zerbombt 1945), ansicht späteres 19. Jh.[1]
Fondation
Mit der Gründung der Tiroler Landestheater Innsbruck und Orchester GmbH Innsbruck ist 2005 das politische Ziel der Schaffung einer Veranstaltungsholding erreicht worden. Bei deren Finanzierung wurde der Aufteilungsschlüssel zwischen Stadt und Land zugunsten der Stadt Innsbruck angepasst (55:45 - dies entspricht einer Entlastung der städtischen Finanzen von mehr als € 700.000,-- jedes Jahr).
Uraufführungen
- 1895 Franz Kranewitter Um Haus und Hof
- 1986 Felix Mitterer Kein schöner Land
- 1992 Elfriede Jelinek Präsident Abendwind
- 1996 Anton Ruppert Baumeister Solness
- 1996 Egon A. Prantl Terror
- 1996 Elfriede Jelinek Gustav Ernst
- 1996 Thomas Hürlimann Heinz. D. Heisl, Jubiläum, Jubiläum
- 1997 Kurt Lanthaler Heisse Hunde.Hot Dogs
- 1999 Felix Mitterer Tödliche Sünden
- 2002 Eduard Demetz Häftling von Mab
- 2003 Matthias Kessler Menschen Mörder
- 2003 Jochen Ulrich, Caravaggio (Malerportrait für Tanztheater)
- 2004 Akos Banlaky; Christof Dienz; Jury Everhartz; Gilbert Handler; Peter Planyavsky; Kurt Schwertsik; Wolfram Wagner 7 Operellen,
- 2005 René Freund Schluss mit André
- 2005 Lode Devos Dreamboy gesucht
- 2006 Akos Banlaky: Under Milk Wood,
- 2010 Lulu, das Musical
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Michael Prachensky: Haus der Künste in den Stadtsälen Innsbruck; Innsbruck: Stadtsaal (old), andreas-praefcke.de/carthalia; vergl. Commons:Category:Stadtsäle Innsbruck
Koordinaten: 47° 16′ 10″ N, 11° 23′ 47″ O