Triangel (Sassenburg)
Triangel Gemeinde Sassenburg
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Koordinaten: | 52° 31′ N, 10° 35′ O |
Höhe: | 54 m ü. NN |
Einwohner: | 2210 (1. Nov. 2006) |
Eingemeindung: | 1. März 1974 |
Postleitzahl: | 38524 |
Vorwahl: | 05371 |
Triangel ist Teil der Gemeinde Sassenburg im Landkreis Gifhorn
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Nebengebäude des Gutshofes, ehemaliges Gutshaus der Familie Vesper
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Triangel (,Dreieck‘) ist ein Ortsteil der Gemeinde Sassenburg im niedersächsischen Landkreis Gifhorn. Der Name bezieht sich auf die ursprüngliche Form der Gemarkung.[1]
Geographie
Geographische Lage
Östlich der Ise und des Staatsforstes Dragen sowie nördlich der Aller liegt die Ortschaft Triangel. Im Norden und Osten geht ihre Gemarkung in einem schmalen Streifen in das Große Moor über.
Nachbarorte
Benachbart sind die Sassenburger Ortsteile Neudorf-Platendorf im Norden, Westerbeck im Osten, die Stadt Gifhorn im Süden und der Gifhorner Ortsteil Gamsen im Westen. Nächstgelegene größere Städte sind Wolfsburg im Osten und Braunschweig im Süden.
Geschichte
Es wurde im Jahre 1796 erstmals amtlich als Auf dem Triangel erwähnt, gehörte zunächst zur damaligen Gemeinde Neudorf-Platendorf, von der es im 19. Jahrhundert abgetrennt wurde.
In Triangel wurde 1871 das erste deutsche Torfwerk gegründet. Die Norddeutsche Torfmoorgesellschaft KG stellte 1885 einen Antrag auf die Erschließung ihrer Torfabbaugebiete durch eine Eisenbahnstrecke. Nach dreijähriger Bauzeit konnte der Güterverkehr zum 1. Mai 1889 eröffnet werden.[2]
Seit dem 1. März 1974 gehört Triangel zur Gemeinde Sassenburg.[3]
Politik
Ortsrat
Der Ortsrat ist ein nicht beschlussfähiges Gremium im Rahmen der Institutionen der Gemeinde Sassenburg. Ortsräte sind jedoch zu wichtigen, die Ortschaft betreffenden Angelegenheiten zu hören. Die endgültige Entscheidung über eine Maßnahme obliegt jedoch dem Sassenburger Gemeinderat. Im Ortsrat sind folgende Parteien vertreten:
Nach der Kommunalwahl 2006 löste die SPD die CDU nach mehr als 30 Jahren als stärkste Partei in Triangel ab.
Bürgermeister
Im Jahre 2006 löste SPD-Mitglied Beate Morgenstern-Ostlender Dieter Fuhrmann (CDU) als Ortsbürgermeister ab, der dieses Amt ein Jahr innegehabt hatte. Zuvor war Morgenstern-Ostlender stellvertretende Ortsbürgermeisterin. In dieses Amt wurde nun, nach Morgenstern-Ostlenders Wahl zur Ortsbürgermeisterin, die SPD-Politikerin Friederike Wolff von der Sahl gewählt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Im Gutspark von Triangel befindet sich eine Familiengrabstätte sowie Hunderte von über hundert Jahre alten, teils bis zu zehn Meter hohen Rhododendren.
- Das Herrenhaus wurde von 1920 bis 1922 im englischen Landhausstil erbaut. 1936 erwarb es der Reichsnährstand, im Zweiten Weltkrieg wurden in dem Gebäude Volksdeutsche untergebracht, ferner diente es als Reservelazarett.[4] Ab 1945 war es eine Lungenheilstätte, 1960 wurde es vom Diakonischen Werk erworben und zunächst als Frauenwohnheim genutzt. Heute dient das Gebäude als Haus Triangel geistig behinderten Erwachsenen als Wohnstätte.[5]
- Der 1894 durch die Preußischen Staatseisenbahnen eröffnete Bahnhof an der Strecke Braunschweig–Wieren war einst ein ansehnlicher Bau. Er ist aber seit langem in Privatbesitz und größtenteils durch einen Haltepunkt gleichen Namens ersetzt.
Persönlichkeiten
- Will Vesper (1882–1962), Schriftsteller und Literaturkritiker, bekannt auch für seine nationalsozialistische Propaganda
- Bernward Vesper (1938–1971), Sohn Will Vespers und Schriftsteller, bekannt geworden durch seine Kontakte zur RAF, seine Liebesbeziehung mit Gudrun Ensslin und als Vater von Felix Ensslin.
Literatur
- Hans-Herbert Kleist, Tilman Wolff v. d. Sahl: Triangel 1796-1996, Festschrift. Triangel 1996.
- Der Landkreis Gifhorn. Die Landkreise in Gifhorn, Bd. 26. Hrsg. von Niedersächsischen Landesverwaltungsamt, Bremen 1972, ISBN 3-87172-327-4.
- Bernward Vesper: Die Reise. (Romanessay, Manuskript 1971 beendet, 1977 erschienen).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ http://www.sassenburg.de/staticsite/staticsite.php?menuid=65&topmenu=2
- ↑ Matthias Blazek: Ein Blick in die Geschichte Triangels.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 226.
- ↑ Karsten Eggeling: Neudorf-Platendorf und das „Große Moor“. Band 2, Sassenburg 1996, S. 65
- ↑ Miteinander. Das Magazin der Diakonie Himmelsthür., Ausgabe Dezember 2010, S. 10