Triftsee (Triftwasser)

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Triftsee
Triftbrücke über den Triftsee – Triftgletscher im Hintergrund
Geographische Lage Berner Oberland
Zuflüsse Triftwasser
Abfluss Triftwasser
Daten
Koordinaten 670380 / 171400Koordinaten: 46° 41′ 24″ N, 8° 21′ 31″ O; CH1903: 670380 / 171400
Triftsee (Triftwasser) (Kanton Bern)
Triftsee (Triftwasser) (Kanton Bern)
Höhe über Meeresspiegel 1652 m
Fläche 28,3 ha
Volumen 5'000'000 m³dep1
Maximale Tiefe 20 m
Triftgletscher um 1971 mit langer Gletscherzunge im Felsbecken, in dem sich der See gebildet hat
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Der Triftsee ist ein See in den Urner Alpen bei Gadmen im Kanton Bern auf 1652 m ü. M. Er entstand im Jahr 2002 durch das Abschmelzen des unteren Teils des Triftgletschers hinter einem Felsriegel und wuchs allmählich.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis Ende der 1990er Jahre hatte der Gletscher noch bis an den Felsriegel gereicht.[2] Danach zog er sich schnell zurück, gehörte nach der Jahrtausendwende zu den Gletschern mit dem grössten Längenverlust in der Schweiz.[3] Rund um die Gletscherzunge bildete sich 1998 erstmals ein Gletscherrandsee.[4] Im «Triftchessel» hinter dem Felsriegel staute sich darauf das Schmelzwasser rund 20 Meter hoch zum Triftsee.[5] Bis 2006 reichte die Gletscherzunge noch bis in den See.[2] Der See ist der grösste natürliche Gletschersee der Schweiz.[6]

Die Kraftwerke Oberhasli planen, den Triftsee mittels Bau einer 177 Meter hohen Bogenstaumauer als Stausee mit einem Volumen von 85 Millionen Kubikmeter zur Stromproduktion zu nutzen.[7] Umweltorganisationen bekämpfen das Projekt.[8]

Die Triftbrücke im Ausflussbereich des Sees wurde 2004 erbaut und 2009 durch einen neuen Steg an einem leicht versetzten Standort ersetzt. Sie ermöglicht den Zustieg zur Trifthütte nach dem Abschmelzen des Gletschers.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Steffen Schweizer, Benno Schwegler, Magdalena Rohrer: Das Triffprojekt. Ein Überblick zu Projekt, Ökologie und Partizipation. In: Schweizerischer Wasserwirtschaftsverband (Hrsg.): Wasser Energie Luft = Eau énergie air = Acqua energia aria. Band 111, Heft 4, 2019, doi:10.5169/seals-941530.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Triftsee (Triftwasser) – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jürg Alean: Triftgletscher (Gadmen): Auflösung der Zunge und Bildung eines neuen Gletschersees im August 2002. In: Glaciers online. SwissEduc, 19. Juni 2017, abgerufen am 18. Februar 2024.
  2. a b Florian Biedermann: Der Triftgletscher. Ein Gigant verabschiedet sich. Langenthal 2017, S. 19 (klimageschichten.so.ch [PDF; 4,8 MB; abgerufen am 18. Februar 2024]).
  3. Beat Kohler: Rekordschmelze an der Trift. In: Jungfrau Zeitung. 8. Februar 2006, abgerufen am 18. Februar 2024.
  4. Triftgletscher. (PDF; 5,2 MB) Auszug aus dem Inventar gefährlicher Gletscher der Schweiz. In: Naturgefahren Gletscher. Versuchsanstalt für Wasserbau, Hydrologie und Glaziologie, ETH Zürich, 2004, abgerufen am 18. Februar 2024.
  5. Anita Bachmann: Die Pläne an der Trift. SAC, 15. Oktober 2020, abgerufen am 18. Februar 2024.
  6. Wasserkraftprojekt an der Trift – Triftkomitee fordert Erhaltung der «wilden Naturlandschaft». In: Berner Zeitung. Abgerufen am 18. Februar 2024.
  7. Das Trift-Projekt. Kraftwerke Oberhasli AG, abgerufen am 17. Februar 2024.
  8. Wasserkraft-Grossprojekt. Umweltverbände reichen Beschwerde gegen Triftsee-Staumauer ein. In: SRF News, Regionaljournal Bern Freiburg Wallis. 28. Dezember 2023, abgerufen am 17. Februar 2024.