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U 490 (Kriegsmarine)

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U 490 (Kriegsmarine)
(vorheriges/nächstesalle U-Boote)
Typ: XIV
Feldpostnummer: M-51 045
Werft: Deutsche Werke, Kiel
Bauauftrag: 17. Juli 1941
Baunummer: 315
Kiellegung: 21. Februar 1942
Stapellauf: 24. Dezember 1942
Indienststellung: 23. März 1943
Kommandanten:

27. März 1943 – 12. Juni 1944
Oblt.z.S.d.R. Wilhelm Gerlach

Einsätze: 1 Feindfahrt
Versenkungen:

keine

Verbleib: am 12. Juni 1944 im Atlantik selbst versenkt (60 Kriegsgefangene, keine Toten)

U 490 war ein deutsches U-Boot vom Typ XIV, das im Zweiten Weltkrieg von der Kriegsmarine eingesetzt wurde. Das Boot war eine sogenannte „Milchkuh“ und sollte ausschließlich als Versorgungsboot eingesetzt werden. Es ging auf dem ersten Einsatz verloren, ohne ein U-Boot versorgt zu haben. Alle 60 Besatzungsmitglieder gerieten in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Auftrag für das Boot wurde am 17. Juli 1941 an die Deutsche Werke in Kiel vergeben. Die Kiellegung erfolgte am 21. Februar 1942, der Stapellauf am 24. Dezember 1942, die Indienststellung unter Oberleutnant zur See der Reserve Wilhelm Gerlach fand schließlich am 27. März 1943 statt.[1]

Stationierung und Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Indienststellung am 27. März 1943 absolvierte U 490 seine Ausbildung in der 4. U-Flottille in Stettin, danach wurde es nach Norwegen verlegt. Von hier aus wurde U 490 in den Fernen Osten beordert. Es sollte U-Boote auf See versorgen, so dass sie längerfristig unabhängig von ihren Stützpunkten operieren könnten. Zum 1. August 1944 sollte U 490 der 12. U-Flottille in Bordeaux unterstellt werden. Doch dort traf das Boot nie ein, es wurde auf seiner ersten Fahrt am 12. Juni 1944 versenkt.

Einsatzstatistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erste Unternehmung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es wurde am 12. Juni 1944 nach einer 39 Tage dauernden Fahrt im mittleren Nordatlantik nordwestlich der Azoren versenkt.

Verbleib[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Besatzungsmitglieder von U 490 als Gefangene an Bord der USS Inch (DE-146), 12. Juni 1944.

Das Boot wurde am 12. Juni 1944 im Atlantik nordwestlich der Azoren von der US-Task Group 22.5 mit dem US-Geleitträger USS Croatan, der die Staffel VC-95 an Bord hatte, und den Geleitzerstörern USS Barber, USS Swansey, USS Snowden, USS Frost, USS Huse und USS Inch geortet. Nach einem Fliegerangriff der Staffel VC-95 und Hedgehog-Wasserbomben von Frost, Inch und Huse war U 490 zum Auftauchen gezwungen und wurde von der Besatzung selbst versenkt. Die gesamte Besatzung von 60 Mann überlebte und geriet in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft. Zunächst wurden die Männer vom Zerstörer USS Frost an Bord genommen und dann auf den Geleitträger USS Croatan überstellt. Die Position war 42° 47′ N, 40° 8′ W im Marine-Planquadrat CD 2315.

U 490 verlor während seiner Dienstzeit auch vor der Versenkung keine Besatzungsmitglieder. Somit gehört U 490 zu den sehr wenigen deutschen U-Booten des Zweiten Weltkrieges, die im Zuge eines Gefechts versenkt wurden und deren Besatzungsmitglieder dies dennoch ohne Ausnahme überlebten – wenn auch als Gefangene der Alliierten.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Clay Blair: Der U-Boot-Krieg. Band 1: Die Jäger. 1939–1942. Heyne, München 1998, ISBN 3-453-12345-X.
  • Clay Blair: Der U-Boot-Krieg. Band 2: Die Gejagten, 1942–1945. Heyne, München 1998, ISBN 3-453-16059-2.
  • Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 1: Die deutschen U-Boot-Kommandanten. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg u. a. 1996, ISBN 3-8132-0490-1.
  • Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 2: Der U-Boot-Bau auf deutschen Werften. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg u. a. 1997, ISBN 3-8132-0512-6.
  • Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 3: Deutsche U-Boot-Erfolge von September 1939 bis Mai 1945. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg u. a. 2001, ISBN 3-8132-0513-4.
  • Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 4: Deutsche U-Boot-Verluste von September 1939 bis Mai 1945. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg u. a. 1999, ISBN 3-8132-0514-2.
  • Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 5: Die Ritterkreuzträger der U-Boot-Waffe von September 1939 bis Mai 1945. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg u. a. 2003, ISBN 3-8132-0515-0.
  • Erich Gröner: Die Handelsflotten der Welt 1942 und Nachtrag 1944. J. F. Lehmanns Verlag, München 1976, ISBN 3-469-00552-4 (Nachdruck der Ausgabe 1942–1943).
  • Erich Gröner: Suchliste für Schiffsnamen (= Die Handelsflotten der Welt. Ergänzungsbd.). J. F. Lehmanns Verlag München 1976, ISBN 3-469-00553-2 (Nachdruck der Ausgabe 1943).
  • John F. White: U-Boot-Tanker. 1941–1945. Unterwasser-Versorger für die Wolfsrudel im Atlantik. Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg 2000, ISBN 3-7822-0790-4.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 2: Der U-Boot-Bau auf deutschen Werften. 1997, S. 108.