Wahlbezirk Böhmen 89
Wahlbezirk Böhmen 89 | |
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Land | Österreich-Ungarn |
Kronland | Böhmen |
Wahlkreisnummer | 89 |
Typ | Städtewahlkreis |
Region | Sankt Joachimsthal, Graslitz, Platten, Neudeck |
Abgeordnete | |
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Der Wahlbezirk Böhmen 89 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Böhmen. Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 516 Wahlbezirke mit je einem zu wählenden Abgeordneten, die durch Direktwahl mit allfälliger Stichwahl bestimmt wurden. Der Wahlkreis Böhmen 89 umfasste die Städte Sankt Joachimsthal, Graslitz, Platten und Neudeck.[1] Aus den beiden Reichsratswahlen 1907 und 1911 ging jeweils Otto Glöckel von der Sozialdemokratischen Partei als Sieger hervor.
Wahlen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Reichsratswahl 1907
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 durchgeführt. Die Stichwahl im Wahlbezirk 88 entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit für Otto Glöckel im ersten Wahlgang.[2]
Kandidat | Partei | Wahlkreisstimmen | Prozent |
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Otto Glöckel | Sozialdemokratische Partei | 2793 | 56,2 % |
Anton Schubert | „Kompromisskandidat“ | 2178 | 43,8 % |
Sonstige Parteien | 2 | 0,04 % | |
Wahlberechtigte: 5602, Ungültige Stimmen: 25, Wahlbeteiligung: 89,2 % |
Reichsratswahl 1911
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911 durchgeführt. Die Stichwahl im Wahlbezirk 89 entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit für Otto Glöckel im ersten Wahlgang.[3]
Kandidat | Partei | Wahlkreisstimmen | Prozent |
---|---|---|---|
Otto Glöckel | Sozialdemokratische Partei | 2827 | 50,9 % |
Max Morawetz | Deutschradikale Partei | 2719 | 49,0 % |
Sonstige Parteien | 5 | 0,1 % | |
Wahlberechtigte: 5999, Ungültige Stimmen: 41, Wahlbeteiligung: 93,2 % |
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“.
- ↑ Artikel in: Deutsches Volksblatt / Deutsches Volksblatt. Radikales Mittelstandsorgan / Telegraf. Radikales Mittelstandsorgan / Deutsches Volksblatt. Tageszeitung für christliche deutsche Politik, 15. Mai 1907, S. 4 (online bei ANNO).
- ↑ Artikel in: Prager Abendblatt. Beilage zur Prager Zeitung / Prager Abendblatt, 14. Juni 1911, S. 3 (online bei ANNO).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Fritz Freund: Das österreichische Abgeordnetenhaus. Ein biographisch-statistisches Handbuch, 1907 - 1913, XI. Legislaturperiode (XVIII Session). Wiener Verlag, Wien, Leipzig 1907
- Fritz Freund: Das österreichische Abgeordnetenhaus. Ein biographisch-statistisches Handbuch, 1911 - 1917, XII. Legislaturperiode. Verlag Dr. Rudolf Ludwig, Wien 1911