Walpersdorf (Rednitzhembach)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Walpersdorf
Koordinaten: 49° 18′ N, 11° 3′ OKoordinaten: 49° 17′ 52″ N, 11° 3′ 3″ O
Höhe: 335 m ü. NHN
Einwohner: 416 (18. Aug. 2014)
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Postleitzahl: 91126
Vorwahl: 09122

Walpersdorf (fränkisch: Wolbeaschdoaf[1]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Rednitzhembach im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt am Mainbach und bildet mit Untermainbach im Osten eine geschlossene Siedlung. Im Ort mündet aus dem unmittelbar südwestlich gelegenen Waldgebiet Brunnleite der Otterbach als rechter Zufluss in den Mainbach. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Weihersmühle (0,6 km nordwestlich) bzw. nach Untermainbach (1,1 km östlich), eine weitere führt nach Igelsdorf (1,2 km nördlich).[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1254 wurde ein „Cunradus de Walprehtsdorf“ urkundlich erwähnt. Dies ist zugleich die erste schriftliche Erwähnung des Ortes. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist Walbert bzw. Walbreht, der Personenname des Siedlungsgründers.[3]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Walpersdorf 8 Anwesen und 1 Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Oberamt Schwabach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Kastenamt Schwabach. Grundherren waren das Kanzleiamt Ansbach (1 Ganzhof), das Kastenamt Schwabach (3 Ganzhöfe, 1 Köblergut; mittelbar Kirche Schwand: 1 Ganzhof), das Landesalmosenamt Nürnberg (1 Halbhof) und der Nürnberger Eigenherr von Muffel (1 Halbhof).[4][5][6]

Von 1797 bis 1808 unterstand Walpersdorf dem Justiz- und Kammeramt Schwabach. 1806 kam der Ort an das Königreich Bayern. Mit dem Gemeindeedikt wurde Walpersdorf dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Rednitzhembach zugeordnet. 1818 entstand die Ruralgemeinde Walpersdorf, zu der Igelsdorf, Untermainbach und Weihersmühle gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Schwabach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Schwabach (1919 in Finanzamt Schwabach umbenannt). Ab 1862 gehörte Walpersdorf zum Bezirksamt Schwabach (1939 in Landkreis Schwabach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Schwabach (1879 in Amtsgericht Schwabach umbenannt).[7] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 7,303 km².[8]

Am 1. Januar 1972 wurde Walpersdorf nach Rednitzhembach eingemeindet.[9] Bereits am 1. Oktober 1970 wurde ein Teil von Igelsdorf nach Schwabach eingegliedert.[10]

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Walpersdorfer Str. 94: Dazugehörige Scheune
  • Walpersdorfer Str. 94: Dazugehörige Scheune
  • Walpersdorfer Str. 94: Bauernhaus

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinde Walpersdorf
Jahr 1910[11] 1925[12] 1933[12] 1939[12] 1961[8] 2014
Einwohnerzahl 292 289 375 399 685 416

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Walpersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 82. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: wǫlbɘšdǫɘf.
  2. Walpersdorf im BayernAtlas
  3. E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 82.
  4. F. Eigler: Schwabach, S. 430.
  5. Johann Bernhard Fischer: Pleckendorf. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 312 (Digitalisat). Hiernach gab es 7 Anwesen, von denen 4 ansbachisch waren.
  6. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 6, Sp. 91: „Walpersdorf, ist halb Ansbachisch und halb Nürnbergisch, liegt zwischen Schwabach und Roth.“
  7. F. Eigler: Schwabach, S. 487.
  8. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 826 (Digitalisat).
  9. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 568.
  10. Rednitzhembach auf der Website des Vereins für Computergenealogie
  11. Gemeindeverzeichnis.de, Bezirksamt Schwabach
  12. a b c Michael Rademacher: Stadt und Landkreis Schwabach. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.