Wappoltenreith

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Wappoltenreith (Dorf)
Ortschaft
Katastralgemeinde Wappoltenreith
Wappoltenreith (Österreich)
Wappoltenreith (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Horn (HO), Niederösterreich
Gerichtsbezirk Horn
Pol. Gemeinde Irnfritz-Messern
Koordinaten 48° 45′ 5″ N, 15° 33′ 53″ OKoordinaten: 48° 45′ 5″ N, 15° 33′ 53″ Of1
Höhe 552 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 83 (1. Jän. 2023)
Fläche d. KG 6,5 km²
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 03974
Katastralgemeinde-Nummer 10066
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS
f0
f0
83

BW

Wappoltenreith ist eine Ortschaft und eine Katastralgemeinde der Gemeinde Irnfritz-Messern im Bezirk Horn in Niederösterreich.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Wappoltenreith zwei Gastwirte, ein Gemischtwarenhändler, ein Gemüsehändler, ein Schmied und zahlreiche Landwirte ansässig.[1]

Kulturdenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Filialkirche Wappoltenreith
Wappoltenreith aus der Luft

Die Filialkirche Wappoltenreith, auf einem Hügel an Ortsrand gelegen, wurde zu Beginn des 16. Jahrhunderts gebaut. Es wird vermutet, dass sich zuvor an dieser Stelle eine Motte, das ist ein befestigter Turm aus Holz, befunden hat, jedoch ist dieser Bau urkundlich nicht belegt.[2] Sie ist dem Schutzpatron Niederösterreichs, dem Heiligen Leopold, geweiht. Im Dachreiter der kleinen Kirche hängt eine Glocke aus dem Jahre 1516, die von Wolfgang Aschenprenner signiert ist. Aschenprenner ist der erste namentlich bekannte einer Reihe von Kremser Glockengießern.[3] An dem verbürgten Entstehungsjahr der Glocke orientierte sich auch die 500-Jahr-Feier der Filialkirche im Jahr 2016. Ursprünglich gehörte sie zum Kloster Pernegg, seit 1756 ist sie Filialkirche der Pfarre Trabenreith.[4]

Während die Kirche ursprünglich im spätgotischen Stil erbaut wurde, stammt der Hochaltar aus der frühen Barockzeit. Wie viele Barockaltäre in dieser Gegend ist er dreiteilig und ähnelt einem Flügelaltar. Er zeigt eine Schwarze Madonna im Zentrum, darüber eine Statue des Heiligen Leopold und jeweils eine Figur des Heiligen Augustinus und des Heiligen Norbert, Gründer des Prämonstratenserordens, an den Flügeln.[2]

Siedlungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum Jahreswechsel 1979/1980 befanden sich in der Katastralgemeinde Wappoltenreith insgesamt 56 Bauflächen mit 26.518 m² und 50 Gärten auf 41.296 m², 1989/1990 gab es 58 Bauflächen. 1999/2000 war die Zahl der Bauflächen auf 92 angewachsen und 2009/2010 bestanden 70 Gebäude auf 144 Bauflächen.[5]

Bodennutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Katastralgemeinde ist landwirtschaftlich geprägt. 348 Hektar wurden zum Jahreswechsel 1979/1980 landwirtschaftlich genutzt und 263 Hektar waren forstwirtschaftlich geführte Waldflächen. 1999/2000 wurde auf 346 Hektar Landwirtschaft betrieben und 266 Hektar waren als forstwirtschaftlich genutzte Flächen ausgewiesen. Ende 2018 waren 337 Hektar als landwirtschaftliche Flächen genutzt und Forstwirtschaft wurde auf 267 Hektar betrieben.[5] Die durchschnittliche Bodenklimazahl von Wappoltenreith beträgt 37,2 (Stand 2010).

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Josef Stini (1880–1958), österreichischer Geologe, wurde in Wappoltenreith geboren.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel Ober-Manhardsberg. 6 von 34 Bänden. 6. Band: Taures (Stiftsherrschaft Zwettl) bis Pöbring. Anton Benko, Wien 1841, S. 121 (WappoltenreithInternet Archive).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Wappoltenreith – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 492
  2. a b Wappoltenreith, auf den offiziellen Webseiten der Marktgemeinde Irnfritz-Messern, abgerufen am 28. April 2020.
  3. Andrea Serles und Peter Rauscher (Hrsg.): Wiegen - Zählen - Registrieren: Handelsgeschichtliche Massenquellen und die Erforschung mitteleuropäischer Märkte (13.-18. Jahrhundert). Studien-Verlag, 2015, S. 121
  4. Wappoltenreith: Kirche besteht seit 900 Jahren. NÖN – Niederösterreichische Nachrichten, vom 3. Juli 2016, abgerufen am 28. April 2020.
  5. a b BEV: Regionalinformation 31.12.2018 auf bev.gv.at (online)